Aldo Giannotti

Born in 1977 in Genova/Italy. Lives and works in Vienna/Austria since 2000. Founding member of the association Kforumvienna www.kforumvienna.com.

Barbara Holub

Barbara Holub ist Künstlerin und Mitglied von transparadiso, einer Platform für Architektur, Urbanismus und Kunst.

Paul Rajakovics

Paul Rajakovics ist Urbanist, lebt und arbeitet in Wien.


Spätestens seit Ende 2016, als er mit dem Anerkennungspreis des STRABAG Artaward International ausgezeichnet wurde, ist Aldo Giannotti in Wien überaus präsent. Kurz davor wurde sein Projekt Buildings on Buildings am Yppenplatz in Wien Ottakring bei Kunst im Öffentlichen Raum Wien eröffnet. Bei Buildings on Buildings wurden in Wien an drei Orten reale Fassaden zum Untergrund seiner performativer Zeichnung: »Sein Anliegen ist es, eine Feedbackschleife zwischen dem Sujet der Zeichnung und dem Kontext zu erzeugen, in dem die Zeichnung eingebettet ist«, formuliert es Giorgio Palma in seinem Text zum Projekt.
Aldo Giannotti legt in seinen Zeichnungen immer wieder soziogeographische Fragestellungen offen, die grundlegende Bezüge in der Architektur permanent hinterfragen. Kaum ein anderer Künstler bringt urbane und architektonische Fragestellungen mittels Zeichnung gegenwärtig so pointiert auf den Punkt. Obwohl Giannotti seinen Lebens- und Arbeitsschwerpunkt mittlerweile nach Wien verlegt hat, agiert er doch weitgehend international. Schon sein Studium führte den in Genua geborenen Künstler von der Accademia di Belle Arti di Carrara (I) über die Academy of fine arts in Wimbledon (GB) schließlich über München (Akademie der bildenden Künste) nach Wien.
Ab 26. August ist Aldo Giannotti in Marseille bei Paréidolie, der International Contemporary Drawing Fair vertreten. In Wien können seine Arbeiten ab 29. Juni in der Ausstellung Counterpart #1: Aldo Giannotti & Peter Fritzenwallner im Extra Zimmer (kunstverein-extra.com) und von 26. August bis 28. September im Projektraum Viktor Bucher als Einzelausstellung gesehen werden. Letztere Ausstellung wird wie das Insert in dérive den Titel demolition tragen. Es gibt damit einen ersten Vorgeschmack auf diese Ausstellung.
Auf der ersten Seite von Giannottis demolition üben sich Wreaking Balls in der Erwartung ein Bauwerke zu demolieren, was dann auf der folgenden Doppelseite durch gezielte Dekonstruktion (slow speed demolition) tatsächlich geschieht. Dekonstruktion versteht sich dabei nicht im Sinne des Dekonstruktivismus der 1980er Jahre, sondern vielmehr als konzeptionelles Verschwindens, das in The Magic und Denied Architecture fortgeführt wird. Die letzte Seite lädt zu Do-it-Yourself ein – also bitte Schere und Klebstoff organisieren.

Barbara Holub/Paul Rajakovics


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