» Texte / Fragen an die Wiener Stadtregierung von PassantInnen im zweiten Bezirk

Hooman Sharifi


Hooman Sharifi mit Kristine N. Slettevold und Peder Horgen
Fragen an die Wiener Stadtregierung von PassantInnen im zweiten Bezirk:

Wieso schließt der Augarten so früh?

Warum will man den Prater und das Messegelände unbedingt zu einem Funcenter umfunktionieren und führt dazu StudentInnen aus den USA zur Planung herbei?

Warum schmeißen die Kinder in den Straßenbahnen mit Wurstsemmeln herum?

Warum haben die Wiener Gemeindekindergärten nur so kurz geöffnet?

Warum sind die Pensionen so niedrig?

Ich möchte keine Fragen stellen.

Wo sind die City-Bikes?

Der Augarten und die Prater-Hauptallee sind sehr schön.

Warum gibt es sowenig Proberäume in Wien?

Wie sichert »mensch« in Österreich das zugesicherte Recht auf Religionsfreiheit (im Sinne von: frei von Religionen), ohne von Religionsfanatikern belästigt zu werden?

Was soll das alles?

Ich war früher ein schlimmer Bub und durfte daraufhin fünf Jahre nicht wählen gehen. Jetzt darf ich wieder, aber will gar nicht mehr.

Warum sind die Politiker teilweise so dumm?

Warum wird alles teurer?

Warum hat man als Ausländer so Probleme ein Visum zu bekommen?

Warum wird Haschisch nicht legalisiert?

Lasst mich in Ruhe, ich bin alt.

Es sollte neue Tore mit Netz geben.

Die Luft ist sehr gut.

Warum sterben soviel kleine Geschäfte?

Wieso gibt es keinen zweiten Spielkäfig im Augarten?

Es ist zu schwierig was zu sagen.

Wann dankt die Regierung ab?

Warum gibt es so wenig Basketballplätze und so wenig Zigarettenautomaten?

Warum krieg ich nicht mehr Geld?

Warum gibt es bei der Lasallestraße, bei der Reichsbrücke und beim Donauzentrum nur Kinos und keine Freizeitzentren, wie z. B. mit Schwimmbad?

Ich möchte nicht, dass das aufgeschrieben wird.

Wieso werden soviele Büroflächen gebaut?

Warum werden öffentliche Verkehrsmittel immer teuer?

Die Autobahnplakate mit dem Wort »Tod« müssen weg.

Warum gibt es das »Fest der Völker« nicht jedes Jahr?

Warum werden diese Flaktürme nicht anders gestaltet?

Warum werden die Öffnungszeiten nicht verlängert?

Warum ist es so schwierig Arbeit zu finden?

Wir haben Fragen genug, aber keine Zeit.

Warum werden Straßen, Häuser und Geschäfte nicht mehr renoviert?

Wie unterschiedlich kann man in einer Gesellschaft funktionieren und wie gewohnte Denkwege verändern? Hooman Sharifi bittet PassantInnen persönliche Fragen zum öffentlichen Leben in Wien zu formulieren, die dann weder zensiert noch prozentual auswertet und kategorisiert werden. Ein Jahr lang einmal wöchentlich werden diese Fragen an die Wiener Stadtregierung geschickt. So besteht seiner Meinung nach die Hoffnung, dass sich die angesprochenen Politiker in dieser Konfrontation nicht auf politische Standards zurückziehen können. Hooman Sharifi begreift performing arts als eine Möglichkeit neue Denk- und Kommunikationsstrukturen gemeinsam mit dem Publikum zu kreieren.


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