Andre Krammer

Andre Krammer ist selbstständiger Architekt und Urbanist in Wien.


»Wenn die Passage die klassische Form des Interieurs ist, als das die Straße sich dem Flaneur darstellt, so ist dessen Verfallsform das Warenhaus. Das Warenhaus ist der letzte Strich des Flaneurs. War ihm anfangs die Straße zum Interieur geworden, so wurde ihm dieses Interieur nun zur Straße, und er irrte durchs Labyrinth der Ware wie vordem durch das städtische.«
Walter Benjamin in »Charles Baudelaire«

Ein Diskurs über die »Spektakelgesellschaft« kann nicht unabhängig von einem Rückblick auf die theoretischen Auseinandersetzung mit der Warenwelt und deren Manifestation in der Metropolis geführt werden. Die frühen Großstadttheorien analysierten ein modernes Bewußtsein in Korrelation zur metropolitanen Erfahrungswelt. Ein zentrales Element dieser Theorien, wie wir sie unter anderem bei Charles Baudelaire, Georg Simmel und Walter Benjamin finden, liegt in einer Analyse der Bewegung des Individuums im urbanen Raum. Ausgehend von der historischen Passage, bis hin zur heutigen Mall, läßt sich eine Verlagerung des Käuferstroms von einem »Außen« (Markt, Straße) hin zu einem immer universaleren »Innen« (Mall) konstatieren: Diese räumlichen und städtebaulichen Tendenzen spiegeln gleichzeitig mentale, gesellschaftliche Verfaßtheiten wider, so daß eine »Krise« der Bewegung im Raum (falls man eine solche argumentiert) auch als eine Krise des Bewußtseins gelesen werden kann.

Flanerie

Blickt man zurück auf Charles Baudelaires Flaneur und dessen Streifzüge durch die Passagen und Arkaden des Paris des 19. Jahrhunderts, erkennt man den historischen Versuch, zwei Sphären (in einem heroischen Akt) zu versöhnen: jene der Konsumwelt und jene der Kultur. Die Ware ist der Fetisch, der die Flanerie »in Gang bringt« und ein neues (ästhetisches) Bewußtsein fordert. Bei Walter Benjamin bekommt diese Großstadterfahrung eine ambivalente Bedeutung. Voraussetzung dafür liegt in Benjamins analytischem Blick auf die Metropolis. Sie ist für ihn die Manifestation bürgerlicher Ideologie, in deren Mittelpunkt sich die (zum Fetisch gewordene) Ware befindet. In dieser Konstruktion »Großstadt« kommt es unweigerlich zu einer engen Beziehung von Zeit und Geld (heute längst sprichwörtlich) sowie zu einer künstlichen Erzeugung von Begierden (Kaufwünschen), die für die Aufrechterhaltung des Kreislaufes von Produktion und Konsum notwendig wurde. Die Stadt erscheint bei Benjamin aber auch als komplexes Gebilde, in dem es zu einem vielschichtigen Aufeinandertreffen von alt und neu, Geschichte und Vergangenheit kommt. Durch die Bewegung in labyrinthischen Stadträumen kommt es zu schockhaften Begegnungen mit individuellen und kollektiven Konflikten und Widersprüchen, die ein neuartiges Bewußtsein und eine neue Form von Erinnerung hervorrufen: die »mémoire involontaire«, die unwillkürliche Erinnerung. Diese verdrängt nach und nach die »mémoire volontaire«, die willkürliche (intellektuelle) Erinnerung. Einerseits ergibt sich dadurch die Fragmentierung jeder linearen Historie oder Biographie (man denke an die Thematisierung der Erinnerung in Marcel Prousts Romanzyklus »A la recherche du temps perdu«), andererseits leitete Benjamin die Möglichkeit eines kritischen historischen Bewußtseins aus der Schockerfahrung ab. Im »Lesen der Stadt«, im Aufdecken unterdrückter Konflikte, sah er das Projekt einer »Gegengeschichte«, deren Aufgabe in der Entmythologisierung der bürgerlichen Gesellschaft (Warenwirtschaft) lag. Die Bewußtmachung verdrängter Realitäten wie Tod, Krankheit oder soziale Unterdrückung, sollte der »Hygiene-Ideologie« der Moderne entgegenwirken. Benjamin sah in den Pariser Passagen die Transformation eines Außenraumes hin zu einem Interieur, die in der Erfindung des Warenhauses seine Fortsetzung erfuhr (Zitat oben). Diese neuen Interieurs waren gleichzeitig distinkte soziale Welten, die auch als Ausschließungsmechanismen wirkten: Obdachlosigkeit, Kriminalität und Andersartigkeit wurden tendenziell in den Außenraum verbannt, urbane Schockerfahrung vermindert.

Architektur

Welche Rolle in den räumlichen Festschreibungen der Konsumwelt spielt nun die Architektur, die Stadtplanung – spielen die Strategien der modernen Raumproduktion? In der Architekturtheorie wurde Manfredo Tafuris Artikel »Per una critica dell´deologia architettonica« von 1969 als Todsprechung einer kritischen Architekturpraxis aufgenommen. Tafuris beinahe »depressive« Analyse spiegelt die zunehmende »Raumnot« außerhalb einer marktwirtschaftlich determinierten Raumproduktion, wie sie auch schon in Benjamins Denken thematisiert worden war. Im Mittelpunkt Tafuris Analyse findet sich wiederum die bürgerliche Metropole, in der sich das moderne Individuum in der Situation befindet, eine innere Integrität gegen Schockerfahrung und Überstimulierung immunisieren zu müssen. Das führt, gemeinsam mit einer krisenhaften Auseinandersetzung zwischen dem Subjekt und dem Kollektiv (der Masse), zu einer gesteigerten Intellektualität und Indifferenz, in der sich das überforderte Nervenleben spiegelt. Die Entfremdung in der Warenwelt bedeutet einen Verlust an Authentizität, die bedrohte Innenwelt flüchtet sich oft in extreme Individualität, wie sie sich in Baudelaires Flaneur konstituiert, sowie in dessen Ablösung von der Menge. Das Ergebnis ist eine Dialektik zwischen Uniformität und Diversität. Der Kreislauf zwischen Produktion, Verteilung und Konsum benötigt das Phänomen einer neuen Öffentlichkeit, der Menge (an Konsumenten). Diese neue Öffentlichkeit existiert nicht unabhängig von einer Ideologie der Stadt als »Produktionseinheit« – wie Tafuri anmerkt – in diesem »System Stadt« wird die Menge zu ihrem eigenen Spektakel. Davon leitet Tafuri die Unmöglichkeit für die historische Avantgarde (der Kunst und Architektur) ab, außerhalb des bürgerlich-marktwirtschaftlichen Systems eine kritische Position beziehen zu können. Sämtliche Strömungen der Avantgarde (Kubismus, Futurismus, Dada, De Stijl,..) entstanden und lösten sich ab, indem sie den Regeln der industriellen Produktion folgten. In letzter Konsequenz fußten alle Strömungen auf einer kontinuierlichen technischen Revolution. »...kontinuierliche technische Revolution ist deren Essenz.« So zeigten sich beispielsweise im Kubismus die Immunisierungs- und Integrationsversuche des Subjekts gegenüber der Schockerfahrung (wiederum eine Spiegelung der Warenwelt). Auch die nihilistischen (antibürgerlichen) Dada-Objekte traten mit Verzögerung – sozusagen durch die Hintertüre – wieder in den Marktkreislauf ein. In dieser universellen objektiven Welt der Produktion und des Marktes wurde »Form« zur letzten Bastion einer subjektiven Reaktion. Tafuri: »...so wie es keine politische Ökonomie der Klasse geben kann, sondern nur eine Klassenkritik der politischen Ökonomie, so kann es auch niemals eine Ästhetik, Kunst oder Architektur der Klasse, sondern nur eine Klassenkritik von Ästhetik, Kunst, Architektur und Stadt geben.«

In der Architektur der Moderne manifestierte sich nun der Versuch einer Auflösung des Konflikts zwischen einem inneren Widerstand gegen Schockerfahrung und der Totalität des Produktionssystems. Diese Realität verbirgt sich hinter Manifesten ebenso wie hinter puristischen Formexperimenten. In diesem Sinne wurde Piranesis Prophezeiung von der bourgeoisen Stadt als absurde Maschine wahr. Angesichts eines alles durchdringenden Taylorismus erschienen interne Entwurfsfragen als Scheingefecht. »...es ist nutzlos zu kämpfen, wenn man in einer Kapsel ohne Ausgang eingesperrt ist.« Es findet sich hier das Bild eines totalen »Innen« (der Warenwelt) und die steigende Unmöglichkeit, ein »Außen« zu denken. »Es findet sich keine ‚Erlösung‘ mehr: weder im rastlosen Durchwandern von Bilder-‚ Labyrinthen’, die so polyvalent sind, daß sie stumm bleiben, noch im Sich-Abschließen in der trägen Stille von Geometrien, zufrieden mit ihrer eigenen Perfektion. Das ist der Grund warum es keine Konzepte für architektonische ‚Anti-Räume‘ geben kann....« Allerdings gibt es auch in Tafuris kompromißloser Analyse so etwas wie eine positive Wahrnehmung: Die moderne Großstadt produziert in ihrem raschen Wachstum auch unkontrollierbare, chaotische Situationen – darin liegt eine Qualität und »unerforschte Reichtümer«.

Driften

Aus diesen beiden Perspektiven – Benjamins Blick auf das Bewußtsein des metropolitanen Menschen und Tafuris Kritik einer architektonischen Ideologie (die nur eine Mythologisierung der gesellschaftlichen Realität sein kann) – erscheinen die Bewegungsfreiheit des Konsumenten auf der einen Seite und die des Planers auf der anderen Seite in Frage gestellt. Die Bewegung (des Käufers) scheint räumlich (Passage-Warenhaus-Mall) immer mehr in einer »gesäuberten« Sphäre des Innenraums gefangen, in Übereinstimmung mit der politischen und mentalen Lebenswelt. Vor diesem Hintergrund läßt sich das Projekt des »dérive« der Situationisten deutlicher zeichnen: Das Driften durch die Stadt, wie es Guy Debord in seinem Manifest »théorie de la dérive« 1956 definierte, ist letztlich der Versuch, diese in eine Krise geratene Bewegung aus der Umklammerung zu befreien. Die Flanerie, wie sie Baudelaire beschwor, sollte gleichsam von der Fixierung auf die Ware befreit werden. In der Großstadt sah man zum einen die Tendenz zur Homogenisierung sozialer Felder und Ambiente, andererseits aber auch eine Vielfalt an Erfahrungsmöglichkeiten. In dieser Hinsicht wurde die ambivalente Haltung Benjamins geteilt. Hoffnung setzte man nun in eine revolutionäre Wahrnehmung der Stadt, die sich in der Praxis des »dérive« bilden sollte. An Stelle des konsumorientierten Durchwanderns der Stadt mußte die organisierte Spontanität der gewählten Routen treten, die antifunktionalistisch war, ohne sich in das subjektivistische »letting go« der Surrealisten zu verlieren. Hervorzuheben ist demnach der analytische Blick, der eine Psychogeographie der Stadt im Sinne eines kollektiven Neudenkens der Metropolis erlauben sollte. Zum einen liegt darin das intellektuelle Projekt einer »Gegen-Geschichte« im Sinne Benjamins. Zum anderen kam es zur Deklamation einer revolutionären Praxis, die es sich zum Ziel setzte, der Entfremdung und Mechanisierung ein rekonstruiertes Individuum gegenüber zu stellen. Aus diesem Grund wurde die Kleingruppe als soziales Biotop favorisiert, in der ein Gleichgewicht zwischen Individuum und Kollektiv möglich ist. Die verlorene Authentizität suchte man in urbanen Ghettos und deren billigen Cafés und Geschäften, also in einem Ambiente, das anti-bürgerlich und nicht touristisch war. Ziel des dérives war es, der Entfremdung entgegen zu wirken. Erreicht werden sollte dies einerseits durch das Erleben von Widersprüchen, die sich an bestimmten Orten manifestieren (in diskursiven Auseinandersetzungen und Situationen) und andererseits in der Ausgrabung unspektakulärer Orte und Diskurse. Die Bewegung im Raum sollte immer auch eine unkonventionelle soziale Kommunikation beinhalten. Der Versuch, die bürgerliche Innenwelt zu stören, die Konsumgesellschaft zu unterwandern, bedeutete eine Strategie, in der das System gleichsam von innen heraus gesprengt werden sollte. Es wurde kein neues »Außen« definiert, sondern eine revolutionäre Handlungsweise in den Lücken, in den verbliebenen Zwischenräumen der Warenwelt. In der »tabula rasa«-Ideologie der architektonischen Moderne erblickten die Situationisten konsequenterweise das Gespenst einer geschichtslosen Stadt, einer Stadt ohne Gedächtnis, die ein kritisches Bewußtsein ausschließen würde. Anderseits sahen sie in der Raumproduktion – durch Auslöschung oder Neukonstruktion – die Möglichkeit einer permanenten Transformation der Stadt im positiven wie negativen Sinn.

Implosion

Aus heutiger Sicht: Die Entwicklung hin zu Innenwelten des Konsums, wie wir sie in Form von Shopping-Malls und Entertainmentcentern vorfinden, läßt die Behauptung zu, daß es zu einer Radikalisierung dieser introvertierten Warenlandschaften kommt, deren Innenleben eine ausgeprägte Autonomie gegenüber einem Außen (Stadt, Realität) aufweist. Wie Rem Koolhaas in seinem Text »Junk-space« (Arch+ 149/150) hinwies, ist diese Entwicklung eng mit einer theoretisch unendlichen Raumtiefe verbunden, die durch Air-Conditioning möglich wurde. Diese erlaubt vom Kontext unabhängige artifizielle Welten, die als Miniaturstädte mit der Stadt in Konkurrenz treten.

Vielleicht könnte man dieses Phänomen mit dem Bild einer Implosion beschreiben: Funktionen, die zuvor in der urbanen Struktur eingegliedert waren – Restaurants, Cafés, Sportplätze, Vergnügungsparks, Kinos, Bibliotheken,.. – werden in gigantische Interieurs inkludiert, die Mall scheint ihre Umgebung zu absorbieren. Der »orientalische Markt« in der Lugner City in Wien ist ein Beispiel dafür. Die Problematik ergibt sich daraus, daß die Bewegung in »gesäuberten« Räumen stattfindet, in denen das soziale Feld (nicht zuletzt aufgrund neuer Überwachungstechnologien) einer alles durchdringenden Kontrolle unterliegt. Urbane Schockerfahrung scheint aus dem Gedächtnis verbannt, gleichsam in Berieselungsmusik ertränkt. Zusätzlich lassen sich die Merkmale einer artifiziellen Innenwelt vermehrt im Außenraum feststellen: Einkaufsstraßen wie die Mariahilfer Straße in Wien entwickeln eine zunehmende Autonomie gegenüber ihrer Umgebung, auch wenn sich noch Spuren einer konsumfremden Realität aufweisen, wie sichtbare Obdachlosigkeit oder (verdrängte) Geschichte: versinnbildlicht in einem Flackturm. In der Innenstadt von Salzburg gab es Überlegungen, die Obdachlosen während der Festspielzeit zu verbannen – bei gleichzeitiger Neueröffnung exklusiver Geschäfte. In der gegenwärtigen Konsumlandschaft wird jedes störende »Außen« oder »Andere« zur Bedrohung. Im Lesen dieser räumlichen Strukturen, Ein- und Ausschlußmechanismen, entsteht die Frage nach dem Zustand des heutigen Bewußtseins, welches nicht mehr getrennt von der Konsumwelt diskutiert werden kann. Eine Distanz zur Warenwelt wird zunehmend schwieriger; es scheint problematisch, von einem Gegenüber von Konsumwelt und Individuum auszugehen – zu viele dieser Mechanismen sind bereits verinnerlicht.

Cybershopping

Das jüngste Phänomen stellt die elektronische Mall im »World Wide Web« da. Ein »dérive« im Netz bedeutet die möglich gewordene Überblendung von zwei zuvor getrennten Sphären: der öffentlichen (einkaufen) und der privaten (wohnen). Aus phänomenologischer Sicht könnte man auch ein Zusammengehen der Polarität von Wohnen und Wandern annehmen, die Martin Heidegger in seinem Aufsatz »Bauen Wohnen Denken« von 1954 diskutierte – vorausgesetzt man erweitert »Wandern« im Sinne einer Bewegung im virtuellen Raum. Letztendlich kommt es zu einem Gegenüber von Körper und Bildschirm, von Bewußtsein und Oberfläche. Die Pfade durch die elektronische Mall sind einer Serie von Masken gleichzusetzen, die eine vorgegebene Anzahl an Entscheidungsmöglichkeiten (»Richtungen«) durch Mausklick zulassen. Wir bewegen uns in Baumdiagrammen. Entweder man folgt vorgegebenen Klassifikationen oder das Zielobjekt ist bekannt und man nimmt die Abkürzung über eine Suchmaschine. Objekte, die schwer klassifizierbar sind, haben im Netz die Tendenz, im Unsichtbaren zu verbleiben (trotz »Anwesenheit«), so daß es oft eines spezifischen Vorwissens bedarf, will man sich orientieren. Kontrollmechanismen funktionieren indirekter, sind unsichtbar, da keine Apparatur, keine Kamera, wie im Einkaufszentrum wahrnehmbar ist. Dadurch werden Schwellenängste auf trügerische Weise herabgesetzt. Der Erfahrungsreichtum muß in dieser Konstruktion als schwindend angenommen werden, da jeder »Weg« schon von anderen antizipiert und entworfen wurde, so daß es sich um eine äußerst kontrollierte und eingeschränkte Bewegung handelt. Die Datenmaschine Internet ist als Erinnerungsmaschine überfordert. Die Frage nach dem Verhältnis von Raumwahrnehmung (Tiefenwahrnehmung) und Oberflächenwahrnehmung zu diversen Gedächtnisformen im Benjaminschen Sinne wäre zu stellen. Im Sinne der zur Diskussion gestellten Krise der Bewegung im Raum scheinen sich die Implikationen des »E-Commerce« nahtlos in die Argumentationskette einzufügen. Vielleicht könnte man spekulieren, daß die elektronischen Malls, auf Grund einer steigenden Effizienz, in Konkurrenz zu den Einkaufstrukturen der herkömmlichen Malls und Shopping-Center treten oder diese sogar ablösen werden. Die Folge wären gigantische Leerflächen, die einer Neudefinition bedürften. Wenn Konsum nicht mehr als Antrieb für unser Wandern durch die urbanen Stadtstrukturen fungiert und man Rem Koolhaas These ernst nimmt, der zufolge die Malls und Einkaufszentren die letzte Bastion des Öffentlichen darstellen, so müßte man in der elektronischen Mall das endgültige Verschwinden des Öffentlichen diagnostizieren. Im Sinne von Maurice Merleau-Ponty bedeutet menschliche Existenz immer schon ein körperliches Sein im Raum. Damit ist gemeint, daß die Welt, der Raum, vor jeder Analyse existiert, und wir uns nicht vom räumlichen Bezug zur Welt befreien können. Insofern ist eine Krise der physischen Bewegung als Bewußtseinskrise zu lesen.


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