Venezuela steckt heute in der wahrscheinlich tiefsten Krise seiner Geschichte. Die Rohstoffe werden wieder – mit hohen sozialen und ökologischen Kosten für das Land – an ausländische Konzerne verschachert, die Klassenunterschiede sind extrem, die Währung kollabiert, und eine öffentliche Debatte darüber findet nicht statt. Arbeiter*innen verdienen drei US-Dollar im Monat – etwa so viel, wie Reiche in guten Konditoreien für ein Stück Gebäck bezahlen. Da lässt sich nicht erkennen, warum Venezuela aus linker Sicht interessant sein sollte.
Raul Zelik ist Schriftsteller, Übersetzer und Politikwissenschaftler.