Noch glauben die Armen und sozial Schwachen an die Möglichkeit, irgendwann selbst zu den Reichen dieser Welt zu gehören. Ein Grund, warum unter anderem die Besteuerung von Reichtum nach wie vor wenige Anhänger findet und eine echte Veränderung des derzeitigen, Ungleichheit produzierenden Systems nicht unmittelbar ins Haus steht, meint Peter Marcuse im Gespräch mit Radio dérive.
Der amerikanische Planer mit deutschen Wurzeln zählt zu den wichtigsten Stimmen in der Debatte um gesellschaftliche Gerechtigkeit und die Rolle der Planung für die Wiederaneignung der Städte durch ihre Bewohner und Bewohnerinnen. 1928 als Sohn des kritischen Philosophen Herbert Marcuse in Berlin geboren, emigrierte Peter Marcuse als Kind gemeinsam mit seinen Eltern vor den Nationalsozialisten in die USA.
Seine akademische Karriere führte ihn über ein Studium der Rechtswissenschaften zur intensiven Auseinandersetzung mit Architektur, Stadt- und Regionalplanung in Yale, Berkely und an der Columbia Universität in New York. Ebendort, an der Columbia, ist Peter Marcuse seit vielen Jahrzehnten als Professor für Stadtplanung tätig.
In den letzten Jahren hat er sich umfassend mit den Entwicklungen in unseren Städten, dem Recht auf Stadt und den neuen urbanen sozialen Bewegungen beschäftigt. Aktuell betreibt Peter Marcuse einen Blog, in dem er sich intensiv gesellschaftlichen Fragen der Stadtplanung widmet wie auch aktuelle politische Geschehnisse kommentiert.
Als Pionier einer kritischen Planung in Theorie und Praxis war Peter Marcuse im Mai 2014 zu Gast am Department für Raumplanung der Technischen Universität Wien. Christoph Laimer und Elke Rauth haben Peter Marcuse am Rande der hochkarätig besetzten Konferenz mit dem Titel »The Evolution of Planning Thought« zum Interview getroffen, um mit ihm über Fragen von städtischer Gerechtigkeit und die Zukunft der urbanen Gesellschaft zu sprechen.

Weiterführende Links
Peter Marcuse‘s Blog: http://pmarcuse.wordpress.com/
Konferenz »The Evolution of Planning Thought«, TU Wien Mai 2014: http://info.tuwien.ac.at/planning-thought/

Literatur Neil Brenner, Peter Marcuse, Margit Mayer (Hgg.): Cities for People, Not for Profit. Critical Urban Theory and the Right to the City. Routledge, 2012
http://www.routledge.com/books/details/9780415601788/

Redaktion: Stefanie Simic
Gestaltung und Moderation: Cornelia Bast, Stefanie Simic
Sendungsverantwortung: Elke Rauth

Musik: Twice Thou: The Bank Attack for the Anti-Foreclosure-Iniative City Life / Vida Urbana (www.clvu.org)
https://www.youtube.com/watch?v=Phh6Ea8t9eQ

Sendung abonnieren // Podcast: http://cba.fro.at/seriesrss/1235
Information und Kontakt: radio(at)derive.at

Wichtiger Hinweis // Important Notice

Diese Sendung fällt – wie alle vergangenen und zukünftigen Sendungen von dérive-Radio für Stadtforschung – unter die Creative Commons-Lizenz (Version 3.0). Das bedeutet, dass diese Sendung unter folgenden Bedingungen weiterverwendet werden darf: // This program and all other programs of Radio dérive are licensed unter CC 3.0. This means you are allowed to use the program under the following conditions:

– zur nicht-kommerziellen Nutzung / non-commercial
– unter Angaben der Quelle / attribution
– Inhalte dürfen nur mit Absprache der AutorInnen verändert werden / no changes

Wenn Sie Interesse daran haben, diese oder andere Sendungen von dérive – Radio für Stadtforschung in Teilen oder als Ganzes weiterzuverwenden, schreiben Sie bitte ein Mail an folgende Adresse: radio@derive.at // If you are interested in broadcasting the program, please write to us: radio@derive.at

Für weitere Informationen zu den Nutzungsbedingungen siehe:
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at