Dezentrale Frequenzen

2015 sind rund eine Million Geflüchtete nach Deutschland gekommen, die lokal auf sehr unterschiedliche Bedingungen und Perspektiven getroffen sind. Vielerorts erfuhren sie starke Solidarität und Unterstützung, es entwickelten sich aber auch neue Konfliktlinien und Diskriminierungen. Ziel des Projektes MIKRO Sachsendorf war es, die unterschiedlichen Bewohner:innengruppen Cottbus-Sachsendorfs – nicht nur, aber auch – vor diesem Hintergrund in einen multiperspektivischen Dialog auf Augenhöhe zu bringen. Dabei entwickelte das Projektteam partizipative Kommunikationsformate und ko-produzierte künstlerische Interventionen, die zum Ziel hatten, wissenschaftliche Erkenntnisse aus vorherigen Forschungsprojekten in die Nachbarschaft einzubringen, sie zu kontextualisieren und im Dialog mit den Bewohner:innen weiterzuentwickeln. In der folgenden Reflektion beschreiben die Initiator:innen von MIKRO Sachsendorf Nihad El-Kayed (Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung, Humboldt-Universität zu Berlin), Christian Haid und Lukas Staudinger (beide Poligonal, Büro für Stadtvermittlung) die spezifische Ausgangslage, konkrete Taktiken in der Projektumsetzung und evaluieren Potenziale und Grenzen der Methoden.