Identität, Illegalität und Infrastruktur
Roma als moderne StadtbürgerMit dem Übergang Bulgariens von einer realsozialistischen in eine marktwirtschaftliche Ökonomie änderte sich der Stellenwert der städtischen Infrastruktur. Das gesellschaftliche Ziel der Versorgung aller BürgerInnen mit der notwendigen Basisinfrastruktur einer modernen Gesellschaft wurde zugunsten der Kommodifizierung von Strom, Wasser etc. verabschiedet. Am Beispiel der Stromversorgungspolitik und der illegalen Bau-Praxis in bulgarischen Roma-Siedlungen zeigt der folgende Beitrag die gegenseitige Durchdringung der Themen Identität, Infrastruktur und Citizenship. Stromzähler und -rechnungen sind heute ein Symbol des Risses in der Beziehung zwischen Staat und ethnifiziertem Bürger und Verbraucher.
Rosalina Babourkova ist Geografin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Urban Management Programm der TU Berlin.