Ladycrash
wir sind ein soziokultureller prozess, der sich durch treffen, tauschen,
diskutieren zu einem fest entwickelt. wir treffen uns seit einiger zeit,
alle zwei wochen. das meiste ist
organisatorisches zeug – so sachen wie:
schlafbörsen, infrastruktur, geld, bands, equipment ... und räume. die
diskos sind so verschieden wie wir
selbst, weshalb wir nicht einen text schreiben, der für alle meinungen steht,
sondern einen, der einige
vorstellungen skizziert.
was wir alle wissen, ist, dass es für uns zu wenig raum gibt in dieser stadt.
this is a songtext, for our people,
our smashing crashing people! rap this sisters!
die zonen, die wir wollen,
sind nicht die häuser eines neoliberalen parteiensystems.
wir verachten diese räume der gebauten kulturherrschaft,
wo die kunst sich täglich als aktie manifestiert,
keine kümmert oder informiert.
solche häuser ersticken uns im keim,
ordnen uns in ein wertesystem ein,
nennen uns politisches nischenprogramm,
verscherbeln unsere pläne und vorstellungen
für ihren wählerinnenfang.
wir wenden uns gegen dieses system, das leute abschiebt,
in lager steckt, kriminalisiert, rassistisch aufhetzt, kontaminiert.
ein system, das unsere vorstellung von stadt zerfetzt,
uns als kader arbeiten lässt,
in kleinfamilienkonzeptwohnungen presst,
duale sexualität diktiert, mit mannfraufaschiertem dekoriert,
unser körperverständnis medikamentös manipuliert,
unseren raum konsummissbraucht,
unsere bezirke aufteilt in supermarktzentralen,
um die sich die leute scharen,
freizeit als spektakel präpariert,
damit sie sich darin verliert,
um keine andere öffentlichkeit mehr zu haben,
um nicht nach dem warum zu fragen.
wir haben dieses monogene system so satt,
wir fordern unseren platz,
das ist unser schatz.
überall werden wir spielen, singen, schreien,
die häuserfluchten auch in der nacht zerschlagen
und bitte nicht um erlaubnis fragen.
wir werden die stadt überfluten mit musik, geschreibe, bildern,
und tö tö tö tu tu tu demogehupe.
räume her!
Ladycrash