Literaturtipps zum Schwerpunkt Verstädterung der Arten
Brantz, Dorothee (2010):. Beastly Natures: Animals, Humans, and the Study of History. Charlottesville: University of Virginia Press.
Cronon, William (1991): Nature's metropolis: Chicago and the Great West. New York: W.W. Norton.
Cronons Arbeit verdeutlicht wie durch das Wachstum von Chicago eine räumliche ökonomische und infrastrukturelle Verzahnung mit dem Umland erfolgte und offenbart so wie Natur und Kultur einander wechselseitig konstituieren. Mit der Untersuchung der Abhängigkeit der Stadt von den natürlichen Ressourcen des Umlandes und der Quantifizierung und Kommodifizierung der Natur zeigt Cronon beispielhaft in Abschnitten über Getreide, Holzgewinnung, Fleischproduktion, dass menschliche Geschichte und Naturgeschichte nicht getrennt voneinander betrachtet werden können.
Haraway, Donna (2008): When Species Meet. Minneapolis: University of Minnesota Press.
Ausgehend von ihrer gemeinsam mit zwei Hunden ausgeübten Sportaktvität des Hindernisparcours entwickelt die Autorin Thesen und Analysen des Zusammenhangs zwischen Medialität, Technologie, Biologie und Ko-Subjektivität.
Harrison, Ariane Lourie (2013): Architectural Theories of the Environment: Posthuman Territory. New York: Routledge, 2013.
Neu erschienen, bringt dieser Band für das Feld der Architektur Beiträge der wichtigsten Denkerinnen der Felder Ökologie und Posthumanismus und Tiergeographie mit angewandten Fallbeispielen von Designerinnen der letzten Jahre zusammen. Von Latour/Yaneva bis Casagrande Laboratory reicht die Spannweite von Schlüsseltexten wie ANT, über Tiere und andere nicht-humane AkteurInnen bis zu konkreten räumlichen Umsetzungen sozio-technoider Assemblagen.
Heynen, Nik; Kaika, Maria & Swyngedouw, Erik (Hrsg.) (2006): In The Nature Of Cities. Urban Political Ecology And The Politics Of Urban Metabolism. London, New York : Routledge.
Durch die Zusammenführung von ökologischen Diskursen und Stadttheorie sowie einem Verständnis von Natur und Stadt, das davon ausgeht, dass dieses auf kapitalistischen Produktionsweisen basierende Verhältnis metabolistischen Austausch bedingt, versuchen die HerausgeberInnen eine politische Position der vorherrschenden Umweltbewegungen zu erarbeiten. Ein Manifest als Ausgangspunkt postuliert u.a. eine Sozionatur, in der auch nicht-menschliche AkteurInnen aktive Rollen in diesen Stoffwechselprozessen spielen und Fragen der Nachhaltigkeit als grundlegend politisch ansieht..
Keith, Thomas (1983): Man and the Natural World: a history of the modern sensibility. New York: Pantheon Books.
Eines der frühen Werke des Historikers Keith Thomas in dem er seinen Fokus auf Mensch-Tier Verhältnisse richtet und eine Art Tiergeschichte erarbeitet, die zeitliche Perioden und unterschiedliche Räume beleuchtet sowie den vorherrschenden anthropozentrischen Blick grundlegend herausfordert.
Lee, Paula, Y. (Hg.) (2008): Meat, Modernity, and the Rise of the Slaughterhouse. Durham, N.H. ; University of New Hampshire Press.
In einer der vielleicht spannendsten Analyse zur Soziologie des Schlachthofs bringt die Autorin die Produktion von Fleisch kulturtheoretisch in den Zusammenhang mit Strömungen der Moderne.
Leslie, Esther (2008): Hollywood Flatlands: Animation, Critical Theory and the Avantgarde. London, New York: Verso, 2002.
Parikka, Jussi (2008): Insect Media An Archeology of Animals and Technology. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2010.
Der Autor öffnet die Medienwissenschaften für eine inspirierende Auseinandersetzung mit der Rolle von Tieren für die Entwicklung moderner Technologien und ihrer Reflexion.
Philo, Chris & Wilbert, Chris (Hrsg.) (2000): Animal Spaces, Beastly Places: new geographies of human-animal relations. London, New York: Routledge.
Mit Wolchs Animal Geographies bildet dieses Kompendium ein Schlüsselwerk zur neuen Welle der Tiergeografie der 1990er Jahre. Neben den mannigfaltigen Formen von Tier-Mensch Beziehungen von streunenden Katzen über Zooarchitekturen bis zu wilden Wölfen im urbanen Raum erforschen die AutorInnen die Dimensionen von Raum und Ort in Mensch-Tier-Beziehungen und die daraus resultierenden Nutzungs- und Bedeutungsveränderungen. Das Nachzeichnen von Topologien und Netzwerken dieser Beziehungen reflektieren größere Geografien und vermitteln ein Bild von nichtmenschlicher Handlungsmacht jenseits herkömmlicher tierischer Repräsentationen.
Ritvo, Harriet (1987): The Animal Estate. the English and other creatures in the Victorian Age. Cambridge, Mass.: Harvard University Press.
Die bislang ungeschlagen weit- und tiefstgehende geschichtswissenschaftliche Arbeit zum Verhältnis von Klassengesellschaft und Tieren.
Willmott, Glenn (2012): Modern Animalism: Habitats of Scarcity and Wealth in Comics and Literature. Toronto, Buffalo: University of Toronto Press.
Wolch, Jennifer (Hrsg.) (1998): Animal Geographies: Place, Politics, And Identity in the Nature-Culture Borderlands. London, New York: Verso.
Christina Linortner hat Architektur und Research Architecture studiert. Sie arbeitet transdisziplinär zu den Themenbereichen Migration und Wohnkultur, transkulturelle Studien und Geisterhäuser in Nigeria, China und Los Angeles.
Fahim Amir ist Philosoph und Kulturwissenschaftler und lehrt an der Akademie der bildenden Künste Wien sowie an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz.