Literaturtipps zum Schwerpunkt Arbeit Leben
Andreas Rumpfhuber is an architect and researcher in Vienna.
Atzert, Thomas (Hg.)(1998): Toni Negri, Maurizio Lazzarato, Paolo Virno: Umherschweifende Produzenten. Berlin: ID Verlag
Thomas Atzert bringt in diesem Sammelband fünf Texte der italienischen Denker Negri, Lazzarato und Virno zusammen. Eine wunderbare Einführung in die Be-griffs- und Gedankenwelt des Postoperaismus.
Aurielli, Pier Vittorio (2008): The Project of Autonomy. Politics and Architecture within and against Capitalism. New York: Princeton Architectural Press
Der italienische Architekt Aurielli diskutiert in diesem längeren Essay in eloquenter und informierter Weise den Begriff der Autonomie bei Archizoom und bei Aldo Rossi und bringt deren architektonisches Schaffen mit der politischen Bewegung Italiens der 1950er und 1960er Jahre, allen voran mit Mario Tronti, in Verbindung.
Boltanski, Luc & Chiapello, Éve (2006): Der neue Geist des Kapitalismus. Konstanz: UVK
Diese Buch ist Mittlerweile ein Standardwerk. Die beiden SoziologInnen analysieren mit umfassendem empirischen Material und mit Hilfe von Managementliteratur die Veränderungsbewegungen des Kapitalismus seit den 1960er Jahren und führen in diesem Zusammenhang den heute breit diskutierten Begriff der Künstler/innen/kritik ein.
Boudry, Pauline; Kuster, Brigitta & Lorenz, Renate (2004): Reproduktionskonten fälschen! Heterosexualität, Arbeit & Zuhause. Berlin: b_books
Das Buch versammelt Texte von Doreen Massey, Arlie Russel Hochschild, René Polesch, Mascha Madörin und Linda McDowell zum Thema einer heterosexuell konnotierten und konstruierten Arbeitswelt.
Bröckling, Ulrich (2007): Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform. Frankfurt am Main: Suhrkamp
Der deutsche Soziologe beschreibt in Weiterführung von Michel Foucaults Begriff der Gouvernementalität eine neue Form, ein Leitbild der zeitgenössischen Subjektivierung: eine Art Grammatik des Regierens und Sich-selbst-Regierens.
Deleuze, Gilles (1993): Kontrolle und Werden, in: Ders.: Unterhandlungen. 1972-1990, Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 243-253
Dieser kleine Text ist ein Gespräch zwi-schen Toni Negri und Gilles Deleuze. In seiner Kürze führt es vortrefflich in den Themenkomplex des Politischen bei Deleuze ein.
Ehrenberg, Alain (2004): Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart. Frankfurt/New York: Campus
Der französische Soziologe beschreibt auf höchst interessante Weise die Veränderung des Verständnisses der Depression in Relation zum politischen Ideal des autonomen Bürgers seit den 1960er Jahren.
Gabu Heindl (Hg.)(2008): Arbeit Zeit Raum. Bilder und Bauten der Arbeit im Postfordismus. Wien: Turia & Kant
Siehe Besprechungen Seite 51.
Harrison, Andrew; Wheeler, Paul & Whitehead, Carolyn (2004): The Distributed Workplace. London/New York: Spon Press, Taylor & Francis Group.
Die im Buch vorkommenden Begrifflichkeiten wie zum Beispiel zur Nachhaltigkeit sind mehr als nur problematisch, es bietet jedoch eine gute Einführung in den hegemonialen Diskurs über Arbeitsplatzgestaltung und in die Gedankenwelt und Logik von Konzernen.
Lachmayr, Herbert & Lois, Eleonora (Hg.)(1998): Work@Culture. Büro. Inszenierung von Arbeit. Klagenfurt: Ritter Verlag
Der mittlerweile für manche KollegInnen legendäre Ausstellungskatalog der Ausstellung Work@Culture in Linz ist de facto ein fantastisch informativer Band zur Inszenierung von Arbeit.
Michalitsch, Gabriele (2006): Die neoliberale Domestizierung des Subjekts. Von der Leidenschaften zum Kalkül. Frankfurt/Main: New York: Campus
Die Autorin untersucht die Veränderungen, denen das Subjekt in einer Welt, in der sich ökonomische Prinzipien in allen Lebensbereichen durchsetzen und auch die Geschlechterverhältnisse neu definiert werden, ausgesetzt ist.
Negri, Antonio & Hardt, Michael (1997): Die Arbeit des Dionysos. Materialistische Staatskritik in der Postmoderne. Berlin/Amsterdam: Edition ID-Archiv
Dieses Buch ist eine Zusammenstellung von frühen Texten Toni Negris, als auch von Texten von Negri und Michael Hardt. In Anlehnung an Gilles Deleuze‘ Buch über Nietzsche (die doppelte Bejahung) entwickeln sie eine an Marx orientierte, materialistische Staatskritik und begegnen somit den Thesen zum Verschwinden der Arbeit und dem Sieg der Demokratie.
tiqqun (2007): Kybernetik und Revolte. Zürich-Berlin: Diaphanes
Dieses kleine Buch sei jedem empfohlen! In eloquenter – wenn auch phasenweise in problematischer Zitierweise – weist das anarchistische, post-situationistische Kollektiv rund um den Philosophen Julien Coupat darauf hin, wie sehr die kybernetische Hypothese seit dem Zweiten Weltkrieg, eine (von Michel Foucault beschriebene) liberale Hypothese abgelöst hat.