» Texte / Mit der Hormonspritze zu höheren Pensionen

Manuel Castillo


Was? Sie haben keine private Pensionsversicherung? Hand aufs Herz, Sie können nicht leugnen, daß Sie sich Sorgen um Ihre Pension machen. Wir auch.
Zukunftsangst grassiert unter uns bei TschuschenPower, denn die Frage stellt sich oft: Wer wird denn wohl uns Tschuschen die Pension zahlen? Wenn die neue ÖVP/FPÖ-Regierung jetzt nicht anfängt, geeignete Maßnahmen mit dem klaren Ziel zu treffen, die Anzahl von ÖsterreicherInnen in den nächsten 30 Jahren drastisch zu erhöhen, werden die Pensionen für uns Tschuschen nicht gesichert sein!!!. Daher unsere Forderung als Initiativgruppe TschuschenPower, eine Verstärkung des Einsatzes von fruchtbarkeitserregenden Hormonen exklusiv für ÖsterreicherInnen durchzusetzen. Da die Geburtenrate von Tschuschen weit über jener der österreichischen Bevölkerung liegt und wir damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Pensionssicherung der Nachgenerationen bereits leisten, sind jetzt unsere österreichischen, immer solidarischen MitbürgerInnen aufgerufen, sich dieser Herausforderung mit der typisch österreichischen Zivilcourage zu stellen.
Österreich ist ein grundsätzlicher Bestandteil der Europäischen Union. Darüber sind sich alle österreichischen Parteien noch einig. Die EU basiert auf einem immer stärkeren, grenzüberschreitenden und freien Austausch von Waren, aber auch von Menschen. Es ist anzunehmen, daß viele EU-BürgerInnen aufgrund der weit höheren Lebensqualität in Österreich hier eine zweite Heimat finden werden. Es wäre unverantwortlich, sich jetzt keine Gedanken über ihre weitere Zukunft unter uns zu machen. Wer wird die Pensionen von diesen EU-Tschuschen garantieren können, wenn nicht in den nächsten Jahren viel mehr österreichische Kinder von mit fruchtbarkeitshormonen behandelten österreichischen Eltern geboren werden?
Daher, mehr Hormone nur für ÖsterreicherInnen.
Die EU-Osterweiterung , für die sich die jetzige Regierung im Einklang mit den restlichen EU-Partnern einsetzt, könnte die Tschuschenpensionsproblematik weiter verschärfern, sollte die Zeugungskraft der Österreicher nicht bald deutlich zunehmen. Denn wir werden, in naher Zukunft, nach Ablauf der Übergangszeit, viele OsteuropäerInnen bei uns willkommen heißen. Da Österreich überproportional von der Osterweiterung profitieren wird, wäre es auch gegenüber den anderen EU-Partnern wirklich unfair, von potentiellen österreichischen Familien nicht eine stärkere Bereitschaft zur Lösung des Pensionsproblems zu verlangen. Und in diesem Sinne fordern wir Tschuschen jetzt (werbeflächenreif ausgedrückt):
Schluß mit dem Karibikurlaub und den feschen Ibiza-Gogos und ran mit dem Wisch an mehr österreichische Kinder-Popos. Daher, mehr Hormone nur für ÖsterreicherInnen.
Dank der neuen schwarzblauen Regierung gewinnt Österreich als Wirtschaftsstandort in der globalisierten Welt immer mehr an Attraktivität. Aber die Tschuschenpensionsproblematik bleibt, denn Globalisierung heißt auch Einwanderung. Wer wird die Pensionen von diesen Globalisierungs-Tschuschen zahlen, wenn nicht die anständigen, fleißigen, österreichischen Männer und Frauen, die das Opfer des Kinderkriegens nicht scheuen werden? Angesichts der Schwierigkeit der zu erbringenden Leistung werden aber viele, sozusagen, eine Start-Up-Hilfe, vulgo Hormonspritze, brauchen. TschuschenPower ist sich dessen bewußt und solidarisiert sich mit den österreichischen MitbürgerInnen. Denn wir wollen nicht nur Computer-Inder
sondern auch viel mehr Össi-Kinder
Daher, mehr Hormone nur für ÖsterreicherInnen.
Das Ausmaß des möglichen »Tschuschenpension-Mega-Unfalls« der Zukunft wird einem klar, wenn man an die Unzahl von Menschen denkt, die aufgrund von Familienzusammenführungen nach Österreich kommen werden. Wenn die ÖsterreicherInnen jetzt nicht die entsprechenden Verkehrsregeln in die richtige Stoßrichtung beachten, wird kein Rettungswagen mehr helfen können. Vorsorge sollte von allen ÖsterreicherInnen erwarten werden. Also, für ÖsterreicherInnen sollte die Devise lauten: ab in die Krankenhausambulanz, lassen Sie sich jetzt eine Hormonspritze geben und nicht erst in 20 Jahren, wenn es zu spät für alle Beteiligte sein wird (!!!). Das Recht auf Familienzusammenführung wird sich eher früher als später als Rechtsstandard im europäischen Konsens durchsetzen. Österreich stellt sich, nicht nur in der Regierungspräambel, mit dem europäischen Geist total in Einklang, und wird sich bald freuen, viele Verwandte von in Österreich lebenden Tschuschen mit rotweißroten, ausgetreckten Armen herzlich bei uns aufzunehmen. Schön und gut, sagen wir bei TschuschenPower. Aber wir müssen leider hart bleiben, denn: wer wird ihre Pensionen zahlen?. Die aufmerksamen (weil österreichischen) LeserInnen wissen jetzt, wie die Antwort zu dieser Frage lautet und wir erwarten, daß sie sich angesprochen fühlen.
Eine Traumvorstellung für die nahe Zukunft bei TschuschenPower ist:
Österreichische Schulen mit österreichischen Kindern von österreichischen Eltern in österreichischer Mehrheit, die uns Tschuschen und später unseren Tschuschenkindern die wohlverdienten Tschuschenpensionen in der fernen Zukunft voll und ganz, wie es sich gehört, zahlen werden.
Daher, mehr Hormone nur für ÖsterreicherInnen.


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