Parakontext für PlanungsneurotikerInnen
Tendenziell gab es bei der diesjährigen documenta (XI) nur wenig Projekte im Außenraum. Umso auffallender war ein »Taxi«, ein bewusst dilletantisch mit acrylfarbenen Schriftzügen überzogener alter Mercedes, der die DocumentabesucherInnen in die »Nordstadt«, in die Friedrich-Wöhler-Siedlung führte, wo das Projekt »Monument für Bataille« von Thomas Hirschhorn stattfand. Verschiedene Interventionen in Paketklebebandästhetik ziehen sich durch dieses Wohngebiet (ein als »problematisch« eingestuftes Viertel abseits der Documenta-Idylle). Im Zentrum stehen ein Fernsehstudio und eine Bibliothek. Thomas Hirschhorn hat bei diesem Projekt geschickt SozialarbeiterInnen, nennen wir sie hier LokalexpertInnen, und die dort wohnenden Jugendlichen einbezogen. Er selbst sagt dazu in dem dort aufliegenden Flugblatttext: »Ich bin kein Sozialarbeiter, ich bin Quartier-Animator, für mich ist Kunst ein Werkzeug, um die Welt kennenzulernen.« Einerseits distanziert er sich damit von Projekten wie denen der Wochenklausur, andererseits bleibt offen, ob es sich nun um ein Kunstprojekt oder um Quartieranimation oder vielleicht sogar um Wissenstransfer handeln soll. So erklärt er weiter in seinem Text: »das Bataille Monument soll Wissen und Information vermitteln.«. Das Projekt steht in einer Serie von Projekten, die jeweils einem Philosophen (Bataille, Spinoza, Deleuze und Gramsci) gewidmet sind. Die Ambivalenz, die dieses Projekt aufwirft, lässt die eindeutige Zuordnung zu einer Disziplin für redundant erscheinen, zeigt aber, dass es neben sozialen auch urbane Fragen aufwirft, die in den Planungswerkzeugen der heute agierenden UrbanistInnen mutmaßlich nicht bedacht sind.
Tendenziell gab es bei der diesjährigen documenta (XI) nur wenig Projekte im Außenraum. Umso auffallender war ein »Taxi«, ein bewusst dilletantisch mit acrylfarbenen Schriftzügen überzogener alter Mercedes, der die DocumentabesucherInnen in die »Nordstadt«, in die Friedrich-Wöhler-Siedlung führte, wo das Projekt »Monument für Bataille« von Thomas Hirschhorn stattfand. Verschiedene Interventionen in Paketklebebandästhetik ziehen sich durch dieses Wohngebiet (ein als »problematisch« eingestuftes Viertel abseits der Documenta-Idylle). Im Zentrum stehen ein Fernsehstudio und eine Bibliothek. Thomas Hirschhorn hat bei diesem Projekt geschickt SozialarbeiterInnen, nennen wir sie hier LokalexpertInnen[1], und die dort wohnenden Jugendlichen einbezogen. Er selbst sagt dazu in dem dort aufliegenden Flugblatttext: »Ich bin kein Sozialarbeiter, ich bin Quartier-Animator, für mich ist Kunst ein Werkzeug, um die Welt kennenzulernen.« Einerseits distanziert er sich damit von Projekten wie denen der Wochenklausur, andererseits bleibt offen, ob es sich nun um ein Kunstprojekt oder um Quartieranimation oder vielleicht sogar um Wissenstransfer handeln soll. So erklärt er weiter in seinem Text: »das Bataille Monument soll Wissen und Information vermitteln.«. Das Projekt steht in einer Serie von Projekten, die jeweils einem Philosophen (Bataille, Spinoza, Deleuze und Gramsci) gewidmet sind. Die Ambivalenz, die dieses Projekt aufwirft, lässt die eindeutige Zuordnung zu einer Disziplin für redundant erscheinen, zeigt aber, dass es neben sozialen auch urbane Fragen aufwirft, die in den Planungswerkzeugen der heute agierenden UrbanistInnen mutmaßlich nicht bedacht sind.
Urbanes Handeln
Trotzdem stehen Projekte wie jenes von Thomas Hirschhorn mittlerweile in einer Tradition, die sich im Kunst- und Architekturdiskurs seit Mitte der 90er-Jahre etabliert hat. Sehr präzise und unter wesentlich schwierigeren Parametern entstanden Projekte wie »Tele-Vecindario« von Inigo Manglano-Ovalle (1995), der mittlerweile zu einem US-amerikanischen Top-Künstler avancierte. »Tele-Vecindario« beschäftigte sich mit der Problematik von Gangs und dem Gefahrenraum, den jene produzieren. »The intention of the project is not to organize, but to channel and illuminate the vitality of the communities own organizational structures. My hope is that collaboration in the project will prove to be beneficial to participating individuals and groups. It is already certain that this project could not exist at this stage without their involvement.«[2] Der Künstler lud die Jugendlichen einer Latino-Neighborhood ein (er ist selbst Sohn einer Kolumbianerin und eines Spaniers), ein Video über sich zu drehen, indem sie die stereotypen Rollen, die über das Fernsehen transportiert werden und Teil der Gang-Problematik sind, untersuchen, und allmählich durch eigene Bilder ersetzen konnten. Er initiierte Workshops, um die Jugendlichen im Umgang mit den Kameras zu trainieren. Er wusste, dass er für einen Erfolg des Projektes die Anführer involvieren musste und gründete »Street Level Video«, das nach Ende des Kunstprojekts als permanente Institution von Jugendlichen weitergeführt wurde und weiterhin Anlaufstelle für die Community ist. Als Abschluss von »Culture in Action« präsentierte Street Level Video seine Arbeit auf 75 Monitoren, die in den Gärten der BewohnerInnen eine ganze Straße bespielten, und vier rivalisierende Gangs involvierten.[3]
Diese Art von Interventionen ist glücklicherweise immer noch nicht kategorisiert, sodass sie neben ihrer schon angesprochenen inhaltlichen Ambivalenz vielmehr über die Profession der AutorInnen zugeordnet wird (z.B. Schlingensief: Theatermacher, Muff: ArchitektInnen...). Gemeinsam ist ihnen aber, dass über Handlungen und eine differenziertere Annäherung an urbanen Raum eine Intervention angestrebt wird. In den letzten zwei Jahren hat sich der Begriff des »urbanen Handelns« in der Stadtforschung und im Kunstdiskurs für diese Art von Interventionen etabliert. So bezieht sich Jochen Becker in »bignes?«[4] auf urbane Praktiken des »gemeinen Mannes« nach Michel de Certeau, der selbst diesen Begriff jedoch nie in dieser Form definiert. De Certeau beschreibt in seinem mittlerweile viel zitierten Werk »Art de faire« (Die Kunst des Handelns) einen Raumbegriff, der jenem von Henri Lefèbvre ähnlich ist, und der sich auch auf den marxistischen Produktionsbegriff stützt, Handeln als Praktik, welche sich der modernen, durch das monetäre Kapital bestimmten Stadt widersetzt.[5]
Planen und Praxis
Die aktuelle stadtplanerische Praxis findet allerdings immer noch fernab dieser Fragestellungen statt. Unzählige Studien stapeln sich in den Ämtern städtischer Entscheidungsträger. Die Mittel und Werkzeuge, womit diese erstellt worden sind, haben sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert. Vielmehr werden stolz die digitalisierten Stadtkarten präsentiert, die jedoch kaum Relevanz für die ökonomisch-pragmatische laissez-faire-Politik der Stadtamtsdirektoren haben. Immer noch wird städtischer Raum nur als Projektionsfläche von Handlung betrachtet, als Raum, der vorab beplant wird, jedoch letztlich durch den Fluss des monetären Kapital bestimmt wird. Die Möglichkeit, Raum und Handlung als Unität zu betrachten, wird nicht in Betracht bezogen. So verwundert es also kaum, dass es zu keiner Übereinstimmung von Erwartung (einer Planung) und der danach sich einstellenden Realität kommt, denn ökonomische Parameter können über Nacht alle auch noch so strategisch gut ausgetüftelten Überlegungen vom Tisch wischen. Zu oft versuchen wir mittels unseres strategischen Denken den Tiger des Kapitals zu reiten ohne zu bemerken, dass schon längst er uns reitet. Als UrbanistInnen wollen wir es immer noch nicht wahr haben, dass der Großteil unserer Problemstellungen nicht mehr über eine holistische Betrachtung der Stadt – auch wenn wir die Stadt noch so strategisch über verschiedene Programme verstehen (was zumindest durch die wesentlich innovativere Herangehensweise von OMA belegt wird) – lösbar erscheint. Nach Jahren des durch Rem Koolhaas ausgelösten intensiven fachinternen Diskurses ist die Sprachlosigkeit in der Praxis immer noch größer geworden. Vielleicht verzichtet Xaver de Geyter deshalb in seinem heuer erschienenem Buch »After Sprawl«[6] größtenteils auf Sprache und zeigt auf 250 Seiten nur fleckenartige Strukturen, die zwischen bebaut und unbebaut unterscheiden sollen – was nicht heißen soll, dass das Denken über Programme in seiner Differenziertheit schon einen wesentlichen Schritt im Verständnis und im Lösungsansatz urbaner Probleme vorwegnimmt.
Auch die vermeintliche Unplanbarkeit von Megacities wie Lagos, Mexiko City, Bombay usw. zeigt, dass Urbanismus vielleicht dort wieder seine Chance bekommt, wo man es nicht erwartet – bei der Handlung des Einzelnen: Die über Landnahme wachsenden Stadtteile sind nicht durch Masterpläne zu strukturieren, jedoch gibt es dort urbane Handlungen über Tricks und Finten der BewohnerInnen bzw. KonsumentInnen[7] (wie es auch de Certeau sagen würde), die in einer Art Selbstorganisation dennoch diese Stadtgebiete für sich erschließen können. So ist die Fähigkeit, bestehende Strom-, Wasser- oder Telefonnetze anzuzapfen, hilfreich, eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen. In Valparaíso/Chile gibt es beispielsweise in jedem Haushaltswarengeschäft kleine, selbstschneidende Gewindeadapter, die durch einfaches Hineindrehen in ein unter Druck stehendes Rohr einen Zugang zum öffentlichen Wassernetz ermöglichen. Von der Stadtverwaltung werden diese Praktiken mittlerweile toleriert, was die Lebensqualität in den Favelas Valparaísos gegenüber denen in anderen Städten wesentlich erhöht hat. Dennoch wissen auch hier weder UrbanistInnen noch die städtischen Entscheidungsträger, wie man weiter in der Stadtplanung vorgehen soll. Es zeigt sich also, dass ein Agieren von UrbanistInnen auf mehreren Ebenen notwendig erscheint – ich möchte es vorab als »kontextuelles Handeln« bezeichnen.
Unitärer Urbanismus[8]
Zurück zur documenta XI in Kassel. Im Kulturbahnhof ist ein Großteil von New Babylon von Constant ausgestellt. – Fotografieren streng verboten. – Die Modelle und Zeichnungen aber haben nichts von ihrer Faszination verloren. Das Revival des unitären Urbanismus führt wieder in den Kunstraum zurück. Doch genau hier setzt ein Konflikt ein, der schon den Streit zwischen Guy Debord und Constant im Jahre 1962 hervorgerufen hat.[9] Die Manifestation von Psychogeographie[10] im physischen Raum bleibt letztlich ein Paradoxon und könnte jedoch gerade deshalb ein neues Forschungsfeld für UrbanistInnen werden. Derzeit hat man allerdings den Eindruck, dass es zu einem »Retrofehler« kommen könnte, da Constant wieder einmal mehr über die Aura der Modelle und Zeichnungen rezipiert wird als über den Ansatz eines unitären Urbanismus. Mit wenigen Ausnahmen (Robert Mull, Bernard Tschumi) wurde der unitäre Urbanismus bis in die Mitte der neunziger Jahre vom Fachdiskurs links liegengelassen, was auch indirekt durch das neue Buch von Mark Wigley »The Activist Drawing. Retracing Situationist Architecture from Constant's New Babylon to Beyond«[11] belegt werden kann. Die »Konstruktion von Handlungen« als Axiom eines urbanistischen Ansatzes zu erachten, kann als planerisches Pendant der letztlich taktischen urbanen Handlung des Einzelnen gesehen werden. Hier sehe ich in der Praxis die Chance von 1:1 Interventionen, die dort eingreifen, wo konventionelle Planung scheitern muss.
Kontextuelles Handeln
Ich möchte also kontextuelles Handeln als Überbegriff und Synthesis verschiedener urbaner Fragestellungen einführen. Es bezeichnet das Handeln eines Experten[12] auf verschiedenen Ebenen, sei es eine direkte Intervention vor Ort oder eine programmatische Planung aus der »Perspektive des Schreibtisches«. (Jedes Projekt muss letztlich über eine konzeptuelle Vorbereitungsphase geplant werden.) Welche Ebene nun stärker im Produkt in Erscheinung tritt, hängt vom Kontext der Planung ab. Als Kontext soll nicht nur der »örtliche«, wie er üblicherweise in Architektur und Städtebau gebräuchlich ist, sondern auch der soziale betrachtet werden, womit der Kontextbegriff zum Parakontext wird. Dies unterscheidet das kontextuelle Handeln auch wesentlich von der programmatischen Vorgangsweise von Rem Koolhaas, dem ich unterstellen möchte, besonders den sozialen Kontext am liebsten negieren zu wollen. Kontextuelles Handeln bedient sich aber der programmhaften Denkweise und eines strategischen Denkens. Dieses schließt taktisches Handeln in der Intervention selbst nicht aus. (Denn gerade hier muss oft blitzschnell und ohne Absicherung ein Projekt verändert werden.) So gesehen schließt »kontextuelles Handeln« auch »urbanes Handeln« wieder mit ein.
Kontextuelles Handeln heißt auch, alles, was die Situation mitbestimmt, zu erfassen, und zwar mit verschiedenen Mitteln, über Zeichnungen, Interviews, Photos, Videos etc., und daraus das Projekt auf mehreren Ebenen und in verschiedenen Maßstäben und Zeitabläufen zu konzipieren.
Entgegen herkömmlichen Planungsmethoden, die versuchen einen angestrebten Zustand mit gewissen Planungsinstrumentarien zu erreichen, versucht das kontextuelle Handeln, als Parallelebene zu linearem Denken, Brüche zu ermöglichen und Aneignungspotentiale zu eröffnen. Dies setzt ein Bewusstsein voraus, das fast als Persönlichkeit eines Doppelagenten zu bezeichnen ist. Das heißt, gewisse Handlungen werden initiiert, um andere nach sich zu ziehen, die jedoch so nicht voraus gedacht werden können, sondern durch die Aneignung der KonsumentInnen verzweigte Wege einnehmen können.
In diesem Sinne ist »Wien umgehen« ein radikal urbanistisches Projekt – auch wenn es als Tanzprojekt vom Tanzquartier Wien initiiert wurde. Allein durch die Involvierung von KünstlerInnen, Tänzer-Innen, ChoreographInnen usw. und WissenschaftlerInnen verschiedenster Hintergründe, die sich aber alle auf irgendeine Art und Weise mit Stadt, Bewegung, Raum und Alltagshandlungen beschäftigen, konnte das Projekt eine sehr differenzierte Sichtweise auf das Thema Stadt sowie auf den Umgang von zeitgenössischem Tanz mit der Stadt entwickeln. Der angestammte Raum, der Tanzraum, wurde von den KünstlerInnen mit Tanzhintergrund dann meistens doch wieder gewählt, um unter quasi optimalen Bedingungen eine perfekte Performance zu inszenieren. Wie aber formuliert sich für UrbanistInnen dann das kontextuelle Handeln, im Stadtraum, am konkreten Planungsobjekt, abseits üblicher vermittelter Präsentationsformen vor eingeweihtem Fachpublikum? Andererseits soll die situative Praxis nicht eine allheilbringende Arznei für alle urbanen Probleme sein, sondern einfach eine radikal andere Betrachtung des urbanen Raumes. Auch wenn diese Form von »Handlung« aus der Dichotomie von Taktik und Strategie bei de Certeau ableitbar ist, so zeigt sich über tatsächlich realisierte Projekte des Handelns ein dialektisch ausgeglicheneres Bild, welches strategisches Denken über Programme dem kontextuellen Handeln ergänzend gegenüberstellt.
Im Rahmen der Vortragsreihe »Wien umgehen«/Tanzquartier Wien hat der Autor unter dem gleichnamigen Titel einen Vortrag gehalten, der inhaltlich grob diesem Artikel entspricht, jedoch den Inhalt mittels überwiegend eigener Referenzbeispiele bzw. Projekte von transparadiso (per-me-able/Krems 2000, deseo urbano/Valparaíso 2000/2001) und transbanana (spremembazione/ Gorizia/Nova Gorica 1997/98) vermittelt.
Fußnoten
Als LokalexpertInnen möchte ich jemanden bezeichnen, die (der) über spezielles Wissen über lokale Gegebenheiten verfügt, die von den ExpertInnen eines gewissen Fachgebietes nicht abgedeckt werden können. ↩︎
Culture in Action. A Public Art Program of Sculpture Chicago curated by Mary Jane Jacobs, Seattle: Bay Press, 1995; S. 80 ↩︎
Vgl. auch »Kontextuelles Handeln in Architektur und Städtebau«, Dissertation von Paul Rajakovics bei Jost Meuwissen, TU-Graz, 2000; S.97 ↩︎
vgl. auch Jochen Becker: bignes?, Berlin: b_books 2001; S. 20ff ↩︎
Konkret beschreibt Michel de Certeau diesen Zusammenhang folgend: »Es gibt eine Fremdheit des Alltäglichen, die der imaginären Zusammenschau des Auges entgeht und die keine Oberfläche hat, beziehungsweise deren Oberfläche eine vorgeschobene Grenze ist, ein Rand, der sich auf dem Hintergrund des Sichtbaren deutlich abzeichnet. In diesem Zusammenhang möchte ich Praktiken hervorheben, die dem »geometrischen« und »geographischen« Raum der panoptischen oder theoretischen, visuellen Konstruktionen fremd sind. Diese Art mit dem Raum umzugehen, verweist auf eine spezifische Form von Tätigkeit (von Handlungsweisen), auf »eine andere Räumlichkeit«, eine anthropologische, poetische und mythische Erfahrung des Raumes und auf eine undurchschaubare und blinde Beweglichkeit der bewohnten Stadt. Eine metaphorische oder herumwandernde Stadt dringt somit in den klaren Text der geplanten und leicht lesbaren Stadt ein.« Michel de Certeau, Die Kunst des Handelns (franz.: art de faire) Berlin: Merve Verlag, 1988; S.182 ↩︎
Xaver de Geyter: Research for the Contemporary City – After Sprawl, Rotterdam: NAI Publisher, 2002 ↩︎
Der Begriff des »Konsumenten« bzw. der »KonsumentInnen« könnte auch im Architekturdiskurs den Begriff des »Nutzers« ersetzen, wenn man davon ausgeht, dass der Konsument nicht nur ein Gebäude benutzt oder bewohnt (dies entspricht der Terminologie einer rein funktionalisierenden Moderne), sondern durch Aneignung sich selbst adaptiert. ↩︎
Unitärer Urbanismus kann vereinfacht als »die Anwendung der künstlerischen und technischen Mittel, die zur vollständigen Konstruktion eines Milieus in dynamischer Verbindung mit Verhaltensexperimenten zusammenwirken« bezeichnet werden. »Rapport zur Konstruktion von Situationen« (1957), in: Situationistische Internationale 1957-72, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien 1998, S. 78 Vgl. auch Rajakovics, a.a.O.; S. 43 ↩︎
Vgl. auch Rajakovics, a.a.O.; S. 43 f. ↩︎
Als Psychogeographie wird bezeichnet: »die Erforschung der genauen unmittelbaren Wirkungen, seien sie bewusst gestaltet oder nicht, und des geographischen Milieus auf das emotionale Verhalten der Individuen.« »Rapport zur Konstruktion von Situationen« (1957), in: Situationistische Internationale 1957-72, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien 1998, S.78 ↩︎
Catherine de Zegher and Mark Wigley: The Activist Drawing. Retracing Situationist Architectures from Constant's New Babylon to Beyond, MIT Press, 2001 ↩︎
Vgl. auch Rajakovics, a.a.O.; S. 84 f. ↩︎
Paul Rajakovics ist Urbanist, lebt und arbeitet in Wien.