Michael Zinganel

Michael Zinganel ist freier Architekturtheoretiker, Künstler und Kurator.


Paradigmenwechsel räumlicher Kontrolle

Während in elektronischen Netzwerken sogenannte dezentrale »Communities« neu erfunden werden und gleichzeitig Risikokapital beträchtlichen Ausmaßes verschoben wird, wächst die Tendenz zur Selbsteinschließung nicht nur im Wohnbereich sondern auch in der Konsum- und Freizeitindustrie: der Mittelstand pendelt zunehmend nicht nur zwischen seinem Schlafplatz in der »Gated Community« - abgeschlossenen, eingezäunten und bewachten Siedlungsanlagen - und seinem Arbeitsplatz in Dienstleistungsparks oder Bürohochhäusern mit entsprechenden Zugangskontrollen, sondern sucht zu seiner Versorgung und Zerstreuung auch ebenso eingeschlossene »Shopping Malls«, »Urban Entertainment Center« und Freizeitparks auf. Auch im Urlaub, der vermeintlichen Auszeit vom Alltag, findet er sich - nach ökonomischen Leistungsklassen in Hotelkategorien aufgeteilt - womöglich im umzäunten »All Inclusive Club« oder in computerkontrollierten Skiregionen wieder. Im Urlaub kann der Mittelstand so die Gewöhnung an die eigene permanente Überwachung trainieren und in seiner Freizeit erlauben ihm TV-Shows auch mal den Blickwinkel eines amüsierten Überwachers einzunehmen.
Das Bentham'sche Panoptikon hat als Metapher für eine zentralisierte Kontrollarchitektur ausgedient. Denn die institutionelle und räumliche Kontrolle wird in eine Unzahl privater und privat organisierter Kontrollsektoren segmentiert, an deren permeablen Raumgrenzen die Kontrollore des Staates patrouillieren.
Darüber hinaus lockert die moderne Kontrollgesellschaft ihren »moralisierenden« Griff auf das Individuum - Haft wird z.B. zunehmend durch elektronisch überwachten Hausarrest ersetzt - aber nicht, um dem Individuum unbeschränkte Freiheiten zu gewähren, sondern um es einem erneuerten, nunmehr räumlich-situativen Kontrollmodus zu unterwerfen. Die Ideen der Resozialisierung, der Besserung und der Behandlung werden durch das technokratische Konzept der »Sicherheit« ersetzt.[1] Alle diesbezüglich relevanten Daten werden gesammelt, alle Risikofaktoren erhoben, geordnet und verwaltet, nach personen- und objektbezogenen Kategorien. In der Risikogesellschaft wird selbst die Polizei zu einem Broker sicherheitsrelevanten Knowhows.[2]
Jeder Versuch einer Regelüberschreitung soll bereits durch die Sichtbarmachung des potentiellen Täters verhindert werden - das betrifft nicht nur den modernen Häftling in der Haftanstalt, wie im Bentham'schen Panopticon dargestellt -, sondern jeden Risikoträger, bestenfalls alle: passive Überwachung durch vollkommene Einsehbarkeit aller Winkel, die Eliminierung jeglicher Verstecke, die Beleuchtung und Videoüberwachung des gesamten Stadtgebietes, auch unterirdisch, die Befestigung und Kontrolle aller Zutrittsmöglichkeiten, die Vermeidung aller baulichen Gelegenheiten für jede Form der Überschreitung oder Abweichung vom normierten Verhalten - die sichere Stadt besteht bestenfalls ausschließlich aus Glas und Licht.
Die Durchsetzung von Problemlösungsroutinen, um diesen Sicherheitsanspruch, nicht nur durch Polizeipräsenz, Fortifikationstechniken und audiovisuelle Überwachung sondern auch durch sozialräumliche Kontrolle zu erfüllen, öffnet auch einen beträchtlichen Markt - auch für ArchitektInnen, Stadt- und LandschaftsplanerInnen. Unter dem Titeln Prävention, Sicherheit, Lebensqualität und Minderung der subjektiven Angst bedarf es allerdings auch der wiederholten (Re-)Konstruktion politisch glaubwürdiger Bedrohungsszenarien.
So wie die Polizei ein legitimatorisches Interesse am Fortleben des Verbrechens haben muß, um nicht selbst obsolet zu werden, haben diesbezüglich engagierte PlanerInnen ein ökonomisches Interesse an der Aufrechterhaltung der Angst.
Daher sind Konstruktionen zur Durchsetzung von baulichen Maßnahmen oftmals willkürlich und stellen - im Marx'schen Sinne - produktive Angstzuschreibungen vor dem vermeintlich Devianten dar.

Das Kriminalitätsfurcht-Paradoxon

Diese Angstzuschreibungen dienen auf Seiten der sich bedroht fühlenden eher der psychologischen Befestigung einer fiktiven Schwelle zwischen dem vermeintlich sicheren Innen - der »privaten« Behausung der bürgerlichen Familie - und dem gefährlichen Außen des urbanen »öffentlichen« Raumes[3] und/oder der psychologischen Verteidigung eines gefährdeten sozialen Status[4] als der physischen Abwehr realen Verbrechens, das sich den Weg von außen in das Haus in erster Linie durch das Fernsehen bahnt - oder vom eigenen Lebenspartner droht, wie Kriminalstatistiken belegen:
Vergewaltigungen werden beispielsweise nur zu einem Viertel von fremden Tätern in der »Öffentlichkeit« verübt. Die überwiegende Mehrheit wird Opfer ihr jeweils nahestehender Personen - meist in deren oder in der eigenen Wohnung.[5] 90 Prozent der Mordfälle in Österreich können deshalb so leicht geklärt werden, weil 80 Prozent davon aus Eifersucht in den Privatwohnungen der Beteiligten verübt werden.[6] »Schwere Körperverletzungen und Straßenraub finden fast ausschließlich innerhalb bestimmter geschlossener Milieus unter Männern oder Jugendlichen statt. [...] Handtaschenraub stellt eine der wenigen Kriminalitätsformen dar, die im öffentlichen Raum stattfindet und fast ausschließlich schwache und wehrlose Individuen trifft. Opfer werden kulturbedingt überwiegend Frauen und ältere Damen,«[7] weil eben nur diese Handtaschen tragen. Letztere können auch von stark geschwächten Drogenabhängigen überwältigt werden.
Befragungen folgend, »scheint Kriminalitätsfurcht ein geschlechts- und altersbezogenes Phänomen darzustellen. Sie ist unabhängig von realen Erfahrungen und objektivem Risiko. Jene Gruppen mit dem objektiv geringsten Risiko zeigen die größte subjektive Angst vor Kriminalität«[8] (in Deutschland 50% aller Frauen, 20% aller Männer). Kriminologen sprechen daher vom »Kriminalitätsfurcht-Paradoxon«.
Das subjektive Unsicherheitsgefühl speist sich zu einem großen Teil aus den eigenen Phantasien, wie auch immer sich diese psychisch oder kulturell konstituiert haben mögen, sowie der Einschätzung, wie man Ereignisse verarbeiten könnte, wie man ihnen - im Fall des Falles - gewachsen wäre. Es speist sich aber auch aus bestimmten Merkmalen des sozialen Raumes, die diese Phantasien evozieren oder ein entsprechendes Angstgefühl auslösen. Die eigenen Phantasien werden hingegen von massiven medialen Kampagnen überformt. Wer bestimmt, was oder wer als »verdächtig« gilt? Wie konstituiert sich ein gesellschaftlicher Konsens, welche Merkmale des sozialen Raums Gefahren signalisieren? Wie kann zum anderen Konsens darüber bestehen, die Privatwohnung entgegen alle Kriminalstatistiken als angstfreien sicheren Raum anzusehen?
»Die Wahrnehmung des sozialen Raums wird zunehmend zur Ordnungsfrage: Verschmutzungen, befremdliche Personen, Graffities usf. werden als Signale des Verfalls gelesen und in Unsicherheitsgefühle umgesetzt. Daraus entstehen wiederum Ansprüche auf Gestaltung und Instandhaltung des öffentlichen Raums, die mit der objektiven Bedrohung durch Kriminalität eigentlich nichts zu tun haben, jedoch aber mit der Produktion von Angst, die sich aus dem konkurrierenden Verhältnis verschiedener Lebensstile speist.«[9]
Schuldige werden gesucht und bald gefunden, in der Regel sind es Randgruppen, die ausgegrenzt und kriminalisiert werden. Zudem handelt es sich vielfach um Individuen, die durch ihre bloße Präsenz im öffentlichen Raum dem gesellschaftsdominanten Mittelstand das Nicht-Funktionieren der eigenen jeweiligen Sozial- und Wirtschaftspolitik nachweisen: Arme, Arbeitslose, Bettler, Drogenabhängige, MigrantInnen.
In New York City wurden unter Bürgermeister Gugliani diese »lebenden Beweismittel« konsequent kriminalisiert (Zero Tolerance) und mittels einer Kombination aus brutaler Polizeigewalt und gezielter Entwicklung von Immobilienprojekten aus dem Gesichtsfeld des dominanten Mittelstandes entfernt, um sie einer prosperierenden, zunehmend privatisierten Gefängnisindustrie zu überantworten.[10]

Theorien der freiwilligen Selbstkontrolle

Räumliche Ordnungsmaßnahmen und die Forcierung passiver Kontrolle im öffentlichen Raum bzw. die Kontrolle des halböffentliches Außenraums in Wohnanlagen entwickelten sich aufgrund der argumentativen Unterstützung von Umfragen, die Angst von Frauen im öffentlichen Raum »empirisch nachweisen« zunehmend zu Schwerpunkten sogenannter »frauengerechter« Planung: Es wird von Seiten der Frauen gefordert, ihre subjektiven Ängste als Minderung der Lebensqualität anzuerkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu entwickeln, um es Frauen zu ermöglichen, sich den öffentlichen Raum - ebenso wie Männer - anzueignen.
Dieses spezifische Engagement von Frauen in Sicherheitsfragen begründet sich auf einer Durchmischung akademischer Gender-Diskurse und praktischer Reformansätze:
Zum einen die Kritik der Tradition sexistischer Rollen- und Raumzuschreibungen, wie sie sich in Literatur und Film mitgeschrieben wurden, denen ein feministischer Körper- und Blickdiskurs entgegengesetzt wird, der zuerst die eigene subjektive Viktimisierung (durch Männer) objektiviert und kulturalisiert, um daraus Gegenstrategien entwickeln zu können.[11]
Zum anderen die essentialistische Selbsteinschätzung von Frauen (zumindest dieser Generation), sich selbst höhere soziale Kompetenz zuzuschreiben, sich also im Gegensatz oder im Wettbewerb mit Männern als prädestinierter anzubieten, soziale Kontrolle im Dienste der Allgemeinheit auszuüben oder deren Ausübung zu verwalten.
Zudem darf nicht vergessen werden, daß die unbestrittene Urheberin des Diskurses der sozialen Kontrolle eben eine Frau war, daß frau sich diesbezüglich daher gewissermaßen auf ein Vorbild aus den eigene Reihen berufen kann.[12]
Der Begriff social control geht auf das bereits 1961 erschienene Buch »The Death and Life of Great American Cities« von Jane Jacobs zurück. In diesem fordert die Autorin die Etablierung natürlicher oder passiver Überwachungsmöglichkeiten (passive surveillance oder unconcious social control) in den grundsätzlich von Fremden - oder besser: von einander Fremden - bevölkerten Straßen der Großstädte durch eine Vielzahl der anzubietenden Nutzungen: Die Ansiedlung von unterschiedlichen Geschäften erzeuge demnach einerseits seitens derer Betreiber eine Eigentümerverantwortung im Geschäftslokal selbst sowie auch ein Gefühl der Miteigentümerschaft und der Verantwortung für die öffentlichen Bereiche vor den jeweiligen Geschäften. Zum anderen böten diese Geschäfte wiederum einen Anlaß für die Bevölkerung, die Straßen zu nutzen - bzw. im optimalen Fall durch regelmäßige Nutzung diese Straßen und Geschäfte als ihr eigenes Territorium zu empfinden und ebenso wie die Geschäftsleute Verantwortung mitzutragen. Jane Jacobs These der positive Rolle kommerzieller Einrichtungen und des Konsums für die soziale Kontrolle verwirft also die Auffassung, das intensiv genutzte öffentliche Räume Verbrechen anziehen würden.
Jane Jacobs unterstützt - bewußt - festgeschriebene Rollenmuster und wendet sie ins Positive: der Angstraum Stadt würde durch entsprechend natürlich überwachte Konsumangebote zum Erlebnisraum für die Frau umgewertet und ihre Lebensqualität daher entsprechend gesteigert. Weil die Rolle der Frau als Alleinverantwortliche in Haushaltsfragen unaufkündbar scheint, blieben bei der Alltagsverpflichtung Einkauf Frauen vorrangig unter sich. Daher käme einer nunmehr angstfreien Umgebung durchaus eine »befreiende« Funktion für die Frau zu.
Allerdings behält Jane Jacobs die präjudizierende Terminologie der Verdächtigung Fremder, Nichtzugehöriger (oder nicht Kaufkräftiger) als potentieller Täter bei und unterstützt - unbeabsichtigt und im Gegensatz zu ihrem vorgeschlagenen Modell - deren Ausgrenzung durch die Etablierung von Zugangskontrollen zu Konsumzonen, deren Installierung sich private Geschäftstreibende nicht nehmen lassen werden.
Jane Jacobs ursprünglich für die Sicherung des innerstädtischen Straßenraums entwickelter Begriff der »sozialen Kontrolle« wurde auch zum zentralen Leitmotiv für die Verbrechensprävention in amerikanischen Wohngebieten: demzufolge trete Verbrechen dort weniger häufig auf, wo mögliches antisoziales Verhalten in einem physischen Raum überwachbar ist. Die Wirkung von Überwachung als Mechanismus der sozialen Kontrolle steige, wenn die Beobachtenden einander kennen und wenn sie sich einem gemeinsamen Territorium verbunden und verpflichtet fühlen. Potentielle von außen eindringende Kriminelle würden eher zögern, ein Verbrechen zu begehen, wenn sie einen gestalterischen Einfluß der Gemeinschaft wahrnehmen (dem entspricht auch die ebenso umstrittene »broken windows«-Theorie, derzufolge das Zulassen von kleinsten Spuren der Unordnung bzw. die Nichtwiederherstellung von Ordnung sofort weiteres Verbrechen anziehen würde).
Oscar Newman führte 1972 anläßlich der Untersuchung eines Wohngebietes den Terminus defensible space ein.[13] Seine Hauptforderungen zur erfolgreichen Verbrechensprävention stellten die entsprechende Fragmentierung von Massenwohnquartieren in kleinere überschaubarere Einheiten, in sogenannte zones of influence, dar, sowie eine Gestaltung, die die soziale Überwachung des gesamten Territoriums durch seine BewohnerInnen ermöglicht. Die partizipatorische Involvierung der BewohnerInnen würde durch eine Organisation der Territorien in homogenen Gruppen (z.B. getrennt nach Alter und Lifestyle) erleichtert, die er als communities of interest bezeichnete.
Zehn Jahre später entwickelte Barry Poyner, Newmans Ideen folgend, klare Gestaltungsrichtlinien in Form von patterns (d.s. Muster) zur Eliminierung potentieller targets (Ziele), die Verbrecher anlocken könnten. Poyners simplifiziertes Nachschlagewerk zur Verbrechensprävention durch räumliche Gestaltung »Design against Crime« sollte sich allen Kritiken anderer Wissenschafter zum Trotz als Bestseller bei Politikern, Investoren und Planern erweisen.[14]
Poyner forderte, um die Solidargemeinschaft innerhalb einer Wohnanlage zu verbessern, zusätzlich zu Newmans Idee der communities of interest sogar die Trennung der BewohnerInnen nach Einkommensgruppen, die Trennung von Wohnen und kommerziellen Nutzungen, und forderte zudem, auch die Straßen einer gemeinsamen rechtlichen Verantwortlichkeit seitens der Nachbarschaft unterzuordnen - sie gewissermaßen zu privatisieren. Poyner unterstützt demnach die zunehmende Segregation in den amerikanischen (Vor-)Städten bewußt mit kriminologischen Argumenten - und kann daher als Theoretiker deren extremster Ausformung angesehen werden, der gated communities.[15]

Eine Wiener Erfolgsgeschichte

Der Broschüre »Richtlinien für eine sichere Stadt«, 1995 vom Frauenbüro der Stadt Wien auf Initiative von Eva Kail herausgegeben und auf den o.a. amerikanischen Diskursen aufbauend, scheint nun ein annähernd ebenso großer internationaler Erfolg wie Barre Poyners »Design against Crime« bevorzustehen.[16]
Zum einen gelang der Mitautorin Silja Tillner für die von ihr selbst in der Studie problematisierten urbanen Zonen Gürtel und Urban Loritz Platz Planungsaufträge zu erhalten und zu realisieren, deren Finanzierung im Rahmen des EU-Förderprojektes Urban an die Argumentation einer zu erhöhenden Sicherheit im öffentlichen Raum gebunden war. Andernfalls, so muß auch die Planerin eingestehen, wären die Projekte schlichtweg nicht finanzierbar gewesen.
[...] Das Bedrohungsszenario, das der Planung zugrunde liegen mag, bleibt zwar diffus, konnte aber nichtsdestotrotz erfolgreich produktiv wirksam eingebracht werden. Und um die zukünftige Kommunikation des Projektes scheint man sich auch nicht sorgen zu müssen. Sie wird entweder von der Imageproduktion der Stadt Wien übernommen und als signifikanter Erfolg der Stadtplanung vermarktet oder eben von kritischen BeobachterInnen kulturalisiert, die sich Frage stellen, ob hier statt dem versprochenen Verbindenden nicht etwas zusätzlich Trennendes eingeführt wird: indem zum Beispiel die Electronic Music Community[17] als junge nächtliche urbane Kriseninterventionsgruppe aus den Innenstadtbezirken an die Demarkationslinie zwischen MigrantInnenquartieren und BürgerInnenquartieren versetzt wurde? Ob deren DJs Zuhälter verdrängen sollen? TänzerInnen Prostituierte?
Zum anderen dient die Brochüre »Richtlinien für ein sichere Stadt« mittlerweile als vielfach zitierte Referenz anläßlich der 1995 beginnenden Normierung der Problemlösungsroutinen für Kriminalitätsprävention durch Design und Landschaftsgestaltung. 1995 wurde zu diesem Zwecke im Rahmen der Europäischen Normung (CEN-Comité Européen de Normalisation) das technische Komitee CEN/TE 325 »Vorbeugende Kriminalitätsbekämpfung durch Stadt- und Gebäudeplanung« gegründet und 1999 der nationale Unterausschuß in Österreich.[18]
Die Initiatorin der Broschüre Eva Kail ist mittlerweile selbstverständlich Mitglied dieses nationalen Unterausschusses und wurde auch in den Internationalen Arbeitskreis für »Sicherheit im öffentlichen Raum« geladen, sie hat als diesbezügliche Expertin also international Anerkennung gefunden. Die anderen Konsulenten in den Ausschüssen setzen sich aus Vertretern der Bauwirtschaft, der Sicherheitsindustrie (in der Regel von international operierenden Sicherheitskonzernen), des Versicherungswesens und der Polizei zusammen, allesamt Nutznießer der Angst, ökonomisch abhängig von der Aufrechterhaltung der Bedrohungsszenarien. Es ist daher kein Wunder, das sich Angst fortwährend selbst reproduziert.
Ziel dieser Normenausschüsse ist es, die Maßnahmenkataloge zur Verbrechensprävention durch gestalterische Maßnahmen EU-weit zu koordinieren, anzugleichen und dann in die jeweiligen nationalen Bauordnungen zu implementieren. Nachvollziehbar sind die Forderungen, die seitens der einzelnen Konsulenten eingebracht werden: Bauliche Fortifikationsmaßnahmen und widerstandsfähigere Materialien seitens der Bauunternehmungen, Zugangskontrollen, Überwachungs- und Alarmanlagen seitens der Sicherheitsindustrie, Zugriff auf die Daten der privaten Aufzeichnungssysteme und verbesserte Kooperation durch Community Policing seitens der Polizei, usf. Die internationalen Standards werden selbstredend in gegenseitigem Einverständnis erhöht werden. Führend in der Prävention von Terroranschlägen sind beispielsweise die Briten, denen die reale Bedrohung durch IRA-Anschläge einen diesbezüglichen Modernisierungvorsprung verschafft hat.[19] Ebenso führend sind sie in der Videoüberwachung mit automatisiertem, computergesteuertem Gesichtsabgleich, die sich von der Hooligan-Kontrolle in den Fußballstadien ausgehend, mittlerweile auf ganze Stadtteile ausgebreitet hat.[20]
Was kann dazu nun von Seiten feministischer PlanerInnen eingebracht werden? Entsprechend den bisher veröffentlichten Studien und Projekten des Frauenbüros der Stadt Wien werden das selbstverständlich bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Kontrolle sein:
Bereits 1994 forderte das Frauenbüro der Stadt Wien die Aufnahme frauengerechter Sicherheitsmaßnahmen in die Wiener Bauordnung: beispielsweise eine Zwangsbesiedelung von ebenerdigen Bauvolumina im Massenwohnungsbau. Wenn sich schon keine Geschäfte ansiedeln lassen, sollten die Bauträgern verpflichtet werden in den Erdgeschoße anstelle von geschlossenen Abstellräumen Wohnungen anzusiedeln, um eine bessere soziale Kontrolle der öffentlichen Räume zu ermöglichen. Im Rahmen von neueren Wohnbauvorhaben und der Anlagen von Grünanlagen werden neue Erkenntnisse bezüglich der bestmöglichen sozialen Kontrolle und die Eliminierung möglicher Verstecke von Angreifern umgesetzt. Demnach sollen Büsche 50 cm hoch sein, um Kinder abhalten zu können, auf die Straße zu laufen, sie dürfen aber nicht höher als 50 cm sein, damit sie sich weder als Verstecke für potentielle Attentäter eignen noch ein Opfer hinter einen Busch gezerrt werden kann. Gleichzeitig sollen die untersten horizontalen Äste von Bäumen in mindestens zwei 2 Meter Höhe aus dem Stamm ragen, damit sie die Durchsicht durch den Park nicht behindern. Die Beleuchtung soll, wie auch beim Gürtelprojekt, wo zudem sogar Würstelstände in verglaste Leuchtobjekte verwandelt wurden, dahingehend optimiert werden, daß die Leuchtkörper so tief montiert werden, daß nachts die Gesichter der Passanten ohne Schlagschatten ausgeleuchtet werden, daß ihnen das Gefühl vermittelt wird, daß sie erkannt werden können, auch wenn sie sich mit bösen Absichten herumtreiben mögen.
In dem von Else Prohaska gestalteten Bauteil der Frauenwerkstadt Wien, einem sogenannten frauengerechten Wohnbau im 22.Bezirk, sind die Küchenarbeitsflächen in loggiaartigen Vorbauten aus der Fassade in Richtung Garten hinausgeschoben, sodaß von den jeweiligen Küchen nach drei Seiten eine optimale Blickkontrolle der im Hof spielenden Kinder ermöglicht wird.
Demnach können aufmerksame Bewohner und Bewohnerinnen, die den Tag zuhause verbringen, als sogenannte »Social Eyes« die Überwachungsfunktionen in der Nachbarschaftskontrolle selbst übernehmen, wenn baulich die Einsicht in alle Winkel der Wohnanlage gewährleistet ist. Nachdem in Krisenzeiten Frauen eher vom Arbeitsmarkt freigesetzt werden als Männer, werden es in der Regel wohl eher ausschließlich Frauen sein, denen nun neben der Verpflichtung zur Reproduktion auch die Verpflichtung zur Bewachung und Kontrolle der Wohnquartiere zukommt.

Nachwort

Die Forcierung des gutgemeinten geschlechtsbezogenen Sicherheitsdiskurses trägt jedoch zur generellen Stigmatisierung der öffentlichen und halböffentlichen Räume als potentielle Angsträume bei - vor allem der nichtdomestizierten Bereiche - und stimuliert dementsprechend die Phantasien bezüglich der Viktimisierung der Frau durch bestimmte »gefährliche« (männliche) Subjekte. Hier ließe sich deren Essentialismus auch strategisch umkehren und gegen die Interessen der Frauen richten.
Zieht man ausnahmsweise auch die ökonomischen Ursachen von Kriminalität in Betracht - und die gibt es tatsächlich auch -, dann ließe sich durch eben denselben Diskurs auch der Ausschluß der Frau vom Arbeitsmarkt argumentieren: Denn das gefährlichste Folgeproblem der wachsenden gesellschaftlichen Ungleichheit seien in erster Linie die unqualifizierten jungen Männer, die mangels Jobchancen zu Gewalt und Kriminalität neigen, analysierte ein männlicher Kommentator der liberalen Financial Times . Und diese hätten am meisten unter der Konkurrenz durch weibliche Erwerbstätige zu leiden, die schon fast zwei Drittel der Stellen für Ungelernte im Lande besetzen. Das Beste sei folglich, »den Zugang [zum Arbeitsmarkt] für Frauen zu beschränken, die ja nicht so schnell gefährliche Kriminelle werden«. Die künftige Maxime der Wirtschaftspolitik müsse daher lauten, »more jobs for boys«.[21]

Vorabdruck eines Kapitels aus der im Sommer erscheinenden Publikation: Michael Zinganel: Real Crime - Architektur, Stadt und Verbrechen. edition selene, Wien 2000. Dank an Arno Pilgram für die unzähligen kriminalsoziologischen Hinweise.
Im Heft wurde eine gekürzte Version gedruckt.

Fußnoten


  1. Lindenberg, Michael / Schmidt-Semisch, Henning (1995): Sanktionsverzicht statt Herrschaftsverlust. In: Kriminologisches Journal, Heft 1, S.2-17 ↩︎

  2. Ericson, Richard/Haggerty, Kevin (1997): Policing The Risk Society, Oxford/New York ↩︎

  3. Nierhaus, Irene (1999): Munitionen des Hauses, unveröffentlichtes Vortragsmanuskript, Wien ↩︎

  4. Richard Senett begründet die Obsession nach Sicherheit mit der Angst vor den komplexen sozialen Veränderungen und der ungleichen Verteilung der Ressourcen. Den damit einhergehenden »Krieg gegen das Verbrechen« interpretiert er als Mittel der zwanghaften Erhaltung eines gefährdeten und womöglich zerbrechenden sozialen Konsenses, bei gleichzeitigen Schutz jener Vergütungen, die man sich innerhalb dieses Konsenses gesichert hatte. Sennett, Richard (1998): Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Frankfurt am Main; engl. Originalausgabe: Sennett, Richard (1992): The Fall of Public Man, New York ↩︎

  5. Werner Lehner, Bangemachen gilt nicht - Kriminalität und Unsicherheit in der Großstadt. Manuskript eines Vortrags, gehalten in der Evangelischen Akademie Hamburg, 9. Juli 1996 http://www.rrz.uni-hamburg.de/kriminol/lehne/evak96.htm ↩︎

  6. Max Edelbacher, Leiter des Wiener Sicherheitsbüros, in einem Interview mit Michael Zinganel anläßlich der Veranstaltung REAL CRIME - Architektur, Stadt und Verbrechen in der Akademie der bildenden Künste, Wien am 13. Mai 2000 ↩︎

  7. Lehner, a.a.O. ↩︎

  8. In Befragungen, die die Aufmerksamkeit der Befragten nicht auf Kriminalität lenken, rangieren Kriminalitätsrisiken hinter Problemen wie Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit. Wird das Thema Kriminalität als Antwortmöglichkeit vorgegeben, dann rückt es meist an die erste Stelle. In diesem Fall wird offensichtlich eine Problematisierungsroutine aus der öffentlichen Diskussion reproduziert. Lehner, a.a.O. ↩︎

  9. Lehner, a.a.O. ↩︎

  10. Gentrification bedeutet die Aufwertung von Stadtteilen durch bauliche Maßnahmen, um im Sinne des Wortstammes eine »vornehmere« Bewohnerschaft anzuziehen und das »soziale Niveau« zu heben. Haussmann's Redesign für Paris unter Napoleon III erwies sich als bewährte und vielfach imitierte Methode, den sogenannten gefährlichen Klassen des aufkommenden Proletariats auch militärstrategisch zu begegnen, wie das u.a. Walter Benjamin seinen Illuminationen beschrieben hat. Für die aktuelle Entwicklung in New York entwickelte der Geograph Neil Smith die Bezeichnung der Revanchist City. Die gefährlichen Klassen. In den USA scheinen nunmehr die Armen für die gefährliche Klasse gehalten zu werden, in Europa die MigrantInnen aus dem Osten und Süden. Smith, Neil (1996): The New Urban Frontier: Gentrification and the Revanchist City, London/New York ↩︎

  11. Die feministische Theoretikerin Diana Agrest warf beispielsweise den prominentesten männlichen Autoren, die in Los Angeles über urbane Phänomene arbeiten, publizieren und unterrichten, Edward Soja und Mike Davies vor, ebenso wie deren Vorbild Michel Foucault einer typisch männlichen Kontroll-Obsession verfallen zu sein, die mit einem ebenso typisch männlichen, vermeintlich distanzierten und objektivierenden Blick ausschließlich übergeordnete urbane und politische Machtstrukturen analysieren und darüber die subjektiven Befindlichkeiten vor allem von Frauen und Angehörigen anderer Ethnien in deren unmittelbarem Lebensumfeld zu vernachlässigen. Agrest, Diana (Hg.): The Sex of Architecture, New York 1996 ↩︎

  12. Neben der Initiatorin des Diskurses Jane Jacobs ist noch Patricia Brantingham hervorzuheben, die zusammen mit ihrem Mann bereits seit den frühen 70er Jahren an Crime Patterns zu arbeiten begann und sich in den 90er Jahren auf Environmental Criminology konzentrierte. Sie gilt als eine bedeutende Mitentwicklerin des Crime Mapping, der Integration von Tatortanalysen und Kriminalitätsstatisken in Stadtplänen, um sie für Präventionsmaßnahmen nutzbar zu machen. Carolyn Block war maßgeblich an der Entwicklung des Computerprogramms STAC (Spatial and Temporal Analysis of Crime) für die Illinois Criminal Justice Information Authority in Chicago beteiligt. Diane Zahm unterrichtet Architektur und Stadtplanung in Kombination mit Kriminologie und Kriminalitätsprävention am Virginia Tech College of Architecture and Urban Studies, sie gilt als Expertin für Crime Prevention Through Environmental Design und Neighborhood Control Programme, die mit ihrer Hilfe in Florida erstmals implementiert wurden. Sie leitet zudem crime prevention through environmental design Kurse für Immoblienfachleute, Polizisten und Architekten, u.a. auch für das U.S. Department of Housing and Urban Development, The American Institute of Architects und das National Crime Prevention Institute. Die Architektin und Stadtplanerin Nan Ellin trat 1997 als Herausgeberin der Publikation Architecture of Fear hervor. In Wien profilierten sich bezüglich des Diskurses der sozialen Kontrolle schließlich vor allem Eva Kail und das Team des Frauenbüros der Stadt Wien sowie die Architektin Silja Tillner (siehe unten). ↩︎

  13. Newman, Oscar (1972): Defensible Space. People and Design in the Violent City, New York ↩︎

  14. Poyner, Barry (1983): Design against Crime. Beyond Defensible Space, London Die wissenschaftlichen Forschungen von Newman, Poyner und ihren ebenso erfolgreichen populistischen Epigonen seien nach Bill Hillier völlig unzureichend gewesen. Denn erstens wurden nur vereinzelte, relativ kleine Krisen-Gebiete über extrem kurze Zeiträume vor und nach einer gestalterischen Maßnahme untersucht. Es gebe demnach keine Beweise, ob diese Maßnahmen mittelfristig tatsächlich wirksam waren oder ob die Beschwerden nach einer kurzen Ruhephase nicht zurückkehren könnten. Es gäbe auch keinerlei Hinweise, wohin denn die reale Kriminalität vertrieben würde, denn wenn es wie in den USA als politisches Tabu erscheint, ihre sozialen Ursachen zu bekämpfen, könnte die Kriminalität auch nicht merklich vermindert worden sein. Er kritisiert die Überbewertung der Gestaltung als einziger Determinante behavoristischer Phänomene und fordert auch die Einbeziehung aller erhebbaren sozialen, ökonomischen und auch mobilitätsbezogenen Einflußfaktoren. Hillier, Bill: Crime and Urban Layout. The Need of Evidence. In: Ballantyne, S. / Maclaren, V. / Pease K. (Hg.): Key Issues in Crime Prevention, Crime Reduction and Community Safety, London 2000 ↩︎

  15. Gated Communities sind von Developern errichtete geschlossene Wohnanlagen, in der Regel Einfamilien- oder Reihenhaussiedlungen, die durch die Höhe der Miete oder des Kaufpreises sowie der Art der angebotenen Freizeitangebote und des Designs (z.B. in Form von Themenparks) eine Mindesthomogenität der Bewohnerschaft garantieren. Während sie sich nach außen durch Zäune, Mauern und private Wachdienste festungsartig abschirmen, zeichnen sie sich nach innen durch strenge selbstauferlegte Verhaltensregeln aus. ↩︎

  16. Stadt Wien MA 57 - Frauenbüro (Hg.): Richtlinien für eine sichere Stadt! Beispiele für eine Planung und Gestaltung sicherer öffentlicher Räume, Wien 1995. Als Autorinnen sind die Architektin Silja Tillner und die Landschaftsarchitektin Kose Licka angeführt. Die Ergebnisse beruhen zum Teil auf den Erfahrungen von zwei vorangegangenen Studien: Bereits 1991 wurde in der Wanderausstellung »Wem gehört der öffentliche Raum - Frauenalltag in der Stadt« das Thema »Angsträume« erstmals von der Wiener Stadtplanung thematisiert. 1992 folgte die Studie »Draußen einfach sicher - Mehr Bewegungsraum für Frauen und Mädchen«, in der anhand von zwei konkreten Zielgebieten planerische Maßnahmen für die Erhöhung des Sicherheitsgefühls von Frauen im öffentlichen Raum untersucht wurden. ↩︎

  17. Die Effektivität der Implantation einer urbanen Jugendkulturszene und der sogenannten Underground-Clubszene in der Gentrification von Stadtteilen hat sich bereits am Beispiel von Berlin Mitte bewährt. Der »Szene« folgen unmittelbar kaufkräftigere Schichten in die nunmehr hippen Bezirke nach, die angestammte weniger kaufkräftige BewohnerInnenschaft wird durch die Erhöhung des Mietpreisniveaus vertrieben, aber ebenso Teile jener, die für die Aufwertung gesorgt haben, Künstler und Clubbetreiber können sich dann die Mieten bald nicht mehr leisten und werden durch Designer und Designerlokale ersetzt. Auch bei konservativen Politikern ist die Bedeutung von Jugendkulturevents als sanfter Standortfaktor im Städtewettbewerb mittlerweile anerkannt - das beste Beispiel dafür ist die Berliner Loveparade. ↩︎

  18. Österreichisches Normungsinstitut: Sitzungsprotokoll des Fachnormenunterausschusses 011h, Sicherheitsaspekte in der Stadt- und Gebäudeplanung, Wien 1999 ↩︎

  19. Pawley, Martin: Terminal Architecture, London 1998 ↩︎

  20. Datenschutzexperte, in einem Interview mit Thomas Eldinger anläßlich der Veranstaltung REAL CRIME - Architektur, Stadt und Verbrechen in der Akademie der bildenden Künste, Wien am 13. Mai 2000 ↩︎

  21. Financial Times vom 30.4.1996, in: Hans-Peter Martin / Harald Schumann: Die Globalisierungsfalle, Hamburg 1996, S. 315 ↩︎


Heft kaufen
Literaturliste

Agrest, Diana (Hg.): The Sex of Architecture, New York 1996

Bachmann, Christian: Sicherheit. Ein Urbedürfnis als Herausforderung für die Technik, Basel/Berlin, 1991

Black, Joel: The Aestetics of Murder. A Study in Romantic Literature and Contemporary Culture, Baltimore 1991

Blum, Elisabeth: Zeichen von Barbarei. Die neue panoptische Stadt, in: Peter Neitzke (Hg.): Centrum. Jahrbuch für Architektur und Stadt 1999-2000

Paul J. Brantingham, Patricia L. Brantingham (Hg.): Environmental Criminology, 1991

Davis, Mike: City of Quartz. Ausgrabungen der Zukunft in Los Angeles, Berlin 1994

Deleuze, Gilles: Postskriptum zu den Kontrollgesellschaften. In: Ders.: Unterhandlungen, Frankfurt a. M. 1993

Dinges, Martin/Sack, Fritz: Unsichere Großstädte: Vom Mittelalter bis zur Postmoderne, Konstanz 2000

Edelbacher, Maximilian/Seyerl, Harald: Wiener Kriminalchronik, Wien 1993

Edelbacher, Maximilian (Hg.): Sicherheitsmanagement, Wien 2000

Ellin, Nan (Hg.): Architecture of Fear, New York 1996

Ericson, Richard / Haggerty, Kevin: Policing The Risk Society, Oxford/New York 1997

Evans, D.J. / Herbert, D.T.: The Geography of Crime, London 1989

Foucault, Michael: Überwachen und Strafen, Frankfurt 1988. Französische Originalausgabe, Surveillir et Punir, Paris 1975.

Heitmeyer, Wilhelm / Albrecht, Günter / Backes, Otto / Dollase, Rainer (Hg.): Die Krise der Städte, Frankfurt 1998

Hillier, Bill: Crime and Urban Layout. The Need of Evidence. In: Ballantyne, S. / Maclaren, V. / Pease K. (Hg.): Key Issues in Crime Prevention, Crime Reduction and Community Safety, London 2000

Huelke, H.-H.: Die Technik des Verbrechens und die Technik der Kriminalpolizei in historischer Sicht, In: Bundeskriminalamt Wiesbaden (Hg.): Kriminalpolizei und Technik. Publikation anläßlich der Arbeitstagung im Bundeskriminalamt, Wiesbaden 1967

Jacobs, Jane: The Death and Life of Great American Cities, London 1961

Jordan, David: Die Neuerschaffung von Paris. Baron Haussman und seine Stadt, Frankfurt a. M. 1996

Kasinitz, Philip (Hg.): Metropolis. Center and Symbol of our Times, New York 1995

Krainz, Klaus: Tatort Geschäft. Eine Studie zur Prävention, Institut für Strafrecht, Strafprozeßordnung und Kriminologie der Universität Graz 1997

Lehne, Werner (1998): Der Konflikt um die Hafenstraße. Kriminalitätsdiskurse im Kontext symbolischer Politik. Pfaffenw.1998

Lindenberg, Michael / Schmidt-Semisch, Henning: Sanktionsverzicht statt Herrschaftsverlust. In: Kriminologisches Journal, Heft 1, S.2-17 1995

Lofland, Lyn H.: The Public Realm. Exploring the City's Quintessential Social Terretory, New York 1998

Maderthaner, Wolfgang / Musner, Lutz: Wiener Guertel: Die spurlose Moderne. Wiener Vorstädte um 1900, Wien 1998

Newman, Oscar: Defensible Space. People and Design in the Violent City, New York 1972

Nierhaus, Irene: Munitionen des Hauses, unveröffentliches Vortragsmanuskript, Wien 1999

Pawley, Martin: Terminal Architecture, London 1998

Pilz, Peter: Das Kartell, Wien 1999

Poyner, Barry (1983): Design against Crime. Beyond Defensible Space, London

Österreichisches Normungsinstitut: Sitzungsprotokoll des Fachnormenunterausschusses 011h, Sicherheitsaspekte in der Stadt- und Gebäudeplanung, Wien 1999

Ronneberger, Klaus/Lanz, Stefan/Jahn, Walther: Die Stadt als Beute, Bonn 1999

Rugoff, Raph (Hg.): Scene of Crime, Cambridge MA 1997

Schule für Gestaltung (Hg.): Tatort. Die Requisiten der Beweisführung, Zürich 1998

Seeßlen, Georg: War Rooms, Casinos & Gadets. In: Berger, Jürgen (Hg.): Ken Adam. Production Design, Meisterwerke der Filmarchitektur, München 1994

Seeßlen, Georg: Copland. Geschichte und Mythologie des Polizeifilms, Marburg 1999

Sennett, Richard (1992): The Fall of Public Man, New York

Sennett, Richard (1998): Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Frankfurt am Main

Smith, Neil: The New Urban Frontier: Gentrification and the Revanchist City, London/New York, 1996

Smith, Neil: Wem nützt der neue Urbanismus? In: Peter Neitzke (Hg.): Centrum. Jahrbuch für Architektur und Stadt 1998-1999

Stadt Wien MA 57 (Hg.): Richtlinien für eine sichere Stadt! Beispiele für eine Planung und Gestaltung sicherer öffentlicher Räume, Wien 1995.

Stollard, Paul: Crime Prevention through Housing Design, London 1991

Van Pelt, Robert J.: Building Auschwitz. 1270 to Present, Waterloo 1996

Vidler, Anthony: The Architectural Uncanny. Essays in the Modern Unhomely, Cambridge 1996

Virilio, Paul: Die Sehmaschine, Berlin 1989

Whitaker, Greg: Das Ende der Privatheit. Überwachung, Macht und soziale Kontrolle in der Informationsgesellschaft, München 1999

Zahm, Diane: Designing Safer Communities. A Crime Prevention Through Environmental Design Handbook, A publication of the National Crime Prevention Council

Zinganel, Michael (Hg.): High Crime. Gesellschaft, Kunst und Verbechen, Wien 1998

Internet: http://www.rrz.uni-hamburg.de/kriminol/lehne/evak96.htm