Barcelonas Superblocks und die Rückgewinnung des öffentlichen Raums
Dem Konzept der Superblocks geht eine reiche, aber relativ junge Geschichte städtischer Umgestaltungen in Barcelona voraus, von denen diejenigen im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen 1992 die umfangreichsten und einschneidendsten waren (Siart 2012). In den 2000er Jahren wurde die Strategie der urbanen Projekte am nordöstlichen Ende der Küste mit der Aufwertung des Fórum, des Flusses Besos und des Bahnhofs Sagrera fortgesetzt. Die Reihe aufsehenerregender Projekte brachte die Stadt immer wieder in den Blickpunkt der internationalen Städtebaukritik. Mit den Superblocks will Barcelona ein urbanes Projekt umsetzen, das intensiver mit der komplexen, kompakten und sich verdichtenden Stadt interagiert. Die ehrgeizigen Ziele reichen von der Reduzierung des PKW-Verkehrs über die Wiederbelebung öffentlicher Räume und neuen Governance-Modellen bis zu einer gesünderen und ökologischeren Stadt.
Simon De Boeck hat Architektur an der Universität Gent und der Polytechnischen Universität Barcelona sowie Human Settlement an der Katholischen Universität Leuven studiert. Er war über zehn Jahre lang als Architekt in einem international Architekturbüro tätig. Als Berater des Ministers für Stadtplanung war er an der Ausarbeitung des flämischen Raumordnungsplans 2050 beteiligt. Seit 2022 ist er Bürgermeister der Stadt Gooik.