Die Bude haben wir gebaut, mein Mann und ich
Fischkistensiedlungen in Hamburg zwischen Obdachlosenselbsthilfe und kommunalem WohnungsbauIn Parks, Wäldern und auf Brachflächen sind sie heutzutage unübersehbar, die bunten Zelte der Obdachlosen, deutliches Zeichen der aktuellen Wohnungsnot in Hamburg. Informelle Siedlungen wie diese haben eine lange Geschichte in Bergedorf, Wandsbek, Harburg, Altona und Hamburg, die erst 1937 zur Metropole Hamburg zusammengeschlossen wurden. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts siedelten verarmte Menschen überall, wo es ihnen möglich war, vor allem in den Randgebieten. Auch in Hamburg ging die Urbanisierung im Zuge der Industrialisierung einher mit dem Anwachsen der Bevölkerung und den damit verbundenen städtebaulichen Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen bestand in den Slums, die am Rande Hamburgs und Altonas seit den 1920er Jahren entstanden: den Kistensiedlungen.
Anke Schulz ist eine Regionalhistorikerin aus Hamburg Altona, hat an der Universität Hamburg Philologie, Ethnologie und Sozialgeschichte studiert (MA) und betreibt die Website www.geschichtswerkstatt.lurup.de.