Die Geographie des Wahlverhaltens in Österreich
Günter Ogris vom Institut SORA, das in Österreich durch seine Hochrechnungen bei Wahlen bekannt ist, spricht im Interview darüber, wie viel Gehalt in der plakativen These steckt, dass die BewohnerInnen von Städten links oder liberal sind und die Landbevölkerung rechts und konservativ ist. Das Ergebnis der Stichwahl bei den letzten österreichischen Präsidentschaftswahlen 2016 zwischen Alexander Van der Bellen (Grün) und Norbert Hofer (FPÖ) schien diese These besonders zu unterstreichen. Ogris macht auf den interessanten Umstand aufmerksam, dass die Geographie des Wahlverhaltens in Österreich sehr beständig ist und nur wenige Ereignisse in den letzten Jahrzehnten grundlegende Änderungen verursachten. Aber auch er verweist darauf, dass es urbanes Wahlverhalten eben nicht nur in den Städten gibt, sondern auch in mit diesen in Verbindung stehenden Räumen wie z. B. dem Burgenland, dessen Bevölkerung in einem hohen Ausmaß nach Wien pendelt.
Gemeinsam mit Christoph Hofinger leitet er das private Forschungsinstitut SORA (Institute for Social Research and Consulting). In Österreich erstellt Ogris mit SORA regelmäßig Hochrechnungen und Wählerstromanalysen für den ORF.