Ein Mobiltelefon von UKIYO CAMERA SYSTEMS
Kunstinsert von Georg WinterDie Verständigung untereinander beruht auf Signalsystemen, die Eigenschaften der Lebewesen sind und sich aus Signalstrukturen und Signalverhalten zusammensetzen.
UKIYO CAMERA SYSTEMS, Handbuch der Kameratechnik, Georg Winter, 2000
Seit 1992 wird im Entwicklungsbüro für Kameratechnik und neue Medien das Ukiyo Camera System von Georg Winter beharrlich weiter entwickelt. Dieses mittlerweile sehr umfassende System, welches ursprünglich vorwiegend auf visuelle Wahrnehmungsstrategien ausgerichtet war, wurde dabei in den letzten Jahren sukzessive auf andere Wahrnehmungsebenen übertragen. Ergänzt wird seine Arbeit durch Interventionen bzw. Aktionen im 1:1 Stadtraum, wobei das Ukiyo Camera System zur Anwendung kommt. Bei diesen Projekten setzt Georg Winter gerne auf die Kraft der kollektiven Maßnahmen durch Gruppenarbeit, wie z.B. bei der von ihm gegründeten forschungsgruppe_f oder der projektorientierten Gruppe shapeupscheibbsgroup, welche er 2006 speziell für das Projekt Betrifft Scheibbs – Leben in einer österreichischen Stadt gegründet hat.
Der aus Stuttgart stammende Künstler stellt über seine Objekte und die damit verbundenen Handlungsformen Fragen an das herkömmliche Rezeptionsverhalten und an das „Sich Aufführen“ im Alltag. Dabei sind Wahrnehmungsapparaturen, ihre Nutzer, deren Beziehung zu den Apparaturen bzw. den damit verbundenen Fetischen, Fokus seiner Arbeit. Die scheinbare Abwesenheit von Funktionalität setzt die dahinter stehenden Wahnehmungsebenen jedoch gesondert und erneut frei. – Die blinde Kamera generiert wieder neuen Raum.
Georg Winter reiste seit 1994 mit der „Universität im Koffer“ und leitete zwischen 2003 uns 2007 das Urban Research Institute an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Er ist seit letztem Herbst Professor an der Hochschule für Bildende Künste Saar (S_A_R Stadt-Aktion-Raum Projektbüro)
Das auf den Mittelseiten präsentierte mobile phone harajuku von Ukiyo Camera Systems ist mittlerweile eines der erfolgreichsten Produkte einer neuen Generation interaktiver Telekommunikationsmedien und findet seit seiner Erfindung tausendfach Anwendung.
PS: Open Source-Freunde bauen sich ihr mobile phone harajuku selbst: Von einer 4mm starken Hartholzleiste sägen Sie zwei orthogonale Stücke mit den Maßen 90 auf 40mm so ab, dass Sie beide Schnittflächen im Winkel von 121° aufgeklappt mit Expressleim aneinnander kleben können. Lackieren Sie das stets aufgeklappte Handy mit lebensmittelechten Farben schwarz und wenden Sie es, nach im Mittelteil vorgeschlagener Art und Weise, im Mundraum an.
Georg Winter
Paul Rajakovics ist Urbanist, lebt und arbeitet in Wien.