Anne Erwand


Veranstaltungen

Expanded Lines

In einer neuen Ausstellung der Galerie 5020 in Salzburg dreht sich seit 14. August alles um das Motiv der Linie. Neben den Ausstellungsstücken diverser junger KünstlerInnen, die sich teilweise inhaltlich, teilweise als Metapher mit diesem Motiv beschäftigen, werden auch Vorträge gehalten, etwa von Gernot Wieland, der über seine aktuelle Arbeit spricht oder von Eva Heitzinger, die sich mit der Erschaffung virtueller Landschaften auseinandersetzt. Zum Abschluss der Ausstellung am 4. Oktober findet eine Multimediainstallation von Martin Zeplichal statt, der versuchen will, durch die Interaktion der BesucherInnen die Räume der Galerie tektonisch erfahrbar zu machen. Die Ausstellungsstücke an sich bieten eine breite Palette an Interpretationen des Themas „Linie“ an. Von Architekturfotografien bis hin zu Kunstinstallationen im öffentlichen Raum, wie etwa jene von Leopold Kessler, der in Wien ein Stromkabel von seinem Atelier in der Universität quer durch die Stadt über eine Länge von 1,2 km zu sich nach Hause zog, um dort seine Wohnung mit Strom zu versorgen.

Expanded Lines
Galerie 5020 Salzburg
13. August bis 4. Oktober 2008
http://www.galerie5020.at

Visionen für die Mobilität

Die Kulturgruppe der Stiftung der Kammer der Architekten, Raum- und Landschaftsplaner und der Denkmalpfleger der Provinz Bozen organisieren in diesem Jahr eine Vortrags- und Diskussionsreihe zum Thema Mobilität. Im Mittelpunkt steht dabei die Zukunft des Bahnhofsareals, das wie kaum ein anderer Ort für eben dies-e Mobilität, aber auch für Vernetzung und Bewegung steht. Passenderweise finden auch die diver-sen Veranstaltungen im ehemaligen Zolldepot des Bahnhofs Bozen statt.

Den Auftakt zu „Visionen“ machte eine Vortragsreihe mit dem Titel „Crashtest Mobilität“, in der verschiedene ExpertInnen über Gegenwart und Zukunft der Mobilität referierten. Bis 29. Oktober finden noch weitere Diskussions-und Vortrags-abende statt. Dabei geht es unter anderem um die Themen Infrastruktur, öffentlicher Raum und städtebauliche Strategien, zumeist am Beispiel Bozen. Dem bereits angesprochenen Bahnhofsthema werden dabei gleich mehrere Abende gewidmet. Ziel der OrganisatorInnen ist es, mit „Visionen der Mobilität“ eine „öffentliche Debatte zu initiieren, die Grundlagen für Entscheidungen zum Mobilitätsplan und Bauleitplan erarbeitet“.

Visionen für die Mobilität außerhalb der Manifesta
Vortrags und Diskussionsabende im Ex-Zolldepot des Bahnhofs Bozen
24. Juli bis 29. Oktober 2008

Undiszipliniert

In der Kunsthalle Exnergasse im WUK wird in diesen Tagen eine Ausstellung eröffnet, die das Phänomen Raum in Kunst, Architektur und Design zum Thema hat. Dabei werden die verschiedenen Bereiche nicht nur einzeln betrachtet, sondern auch deren Schnittstellen genauer untersucht. Wie kann man sich dem Phänomen „Raum“ annähern? Die Ausstellung zeigt dazu verschiedenste Möglichkeiten, von Experimenten, Modellen, Skizzen, Filmen bis hin zu Fotografien und skulpturalen Objekten. Außerdem stellt sich die Frage nach Funktionalität und Ästhetik des Raums sowie seinen Nutzungs- und Vermarktungsmöglichkeiten. Zu der Ausstellung findet auch ein Symposium statt, das sich ebenfalls mit den unterschiedlichen Herangehensweisen von KünstlerInnen, ArchitektInnen und DesignerInnen an das Thema „Raum“ beschäftigt.

Undiszipliniert – Das Phänomen Raum in Kunst, Architektur und Design
WUK / Kunsthalle Exnergasse
11. September bis 11. Oktober 2008
http://www.wuk.at

Stadt Macht Kunst

Der Verein a7.ausstellungen, ein Zusammenschluss von Hildesheimer StudentInnen und JungkuratorInnen, organisiert im November dieses Jahres das Ausstellungsprojekt Stadt Macht Kunst in Hannover.Der Stadtteil Linden Süd wird dabei zum Galerieraum, in dem zehn junge KünstlerInnen ihre Installationen, Skulpturen und Performances zum Thema Stadtrealität präsentieren. Wem gehört die Stadt? Wie kann man sie nutzen? Wer darf sie nutzen? Welche Utopien gibt es zum Thema Stadt? Über all diese Fragen zum Themenkomplex Stadt, Macht und Kunst werden die BesucherInnen informiert, deren Rolle zwischen außenstehenden BetrachterInnen und (un)freiwillig involvierten schwankt. Im Raum der Stadt wird die Stadt selbst neu erlebt.

Nach Beendigung der Ausstellung wird auch ein Katalog erscheinen, der online zum kostenlosen Herunterladen verfügbar sein wird. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos.

Stadt Macht Kunst
Hannover Linden Süd
7.11. bis 22.11.2008
http://www.stadtmachtkunst.de

Ars Telefonica

Das Centre for Visual Introspection in Bukarest organisiert in diesem Jahr erstmals die Ars Telefonica. Eine temporäre Plattform für Diskussionen, Vorträge und Gespräche in Bezug auf den aktuellen sozialen und kulturellen Kontext Bukarests und Rumäniens. Im Mittelpunkt steht dabei eine möglichst intensive Interaktion zwischen Publikum und Vortragenden. Um dem gerecht zu werden, hat man sich als Motto auch für das Telefon, als eines der wichtigsten Kommunikationsmittel überhaupt, entschieden. Dementsprechend finden auch tatsächlich verschiedenste Kunstaktionen mitten im Zentrum Bukarests in Telefonzellen statt. Begleitend dazu gibt es am Centre for Visual Introspection Lesungen, Vorträge und Diskussionen.

Ars Telefonica
Centre for Visual Introspection
Bukarest, Str. Biserica Enei nr.16, district 1
23. bis 27. September 2008
http://www.pplus4.ro/phoneboxen.html

Aktionen

Reggio Emilia, Stadt der Rechte?

Compagnoni in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia war schon immer ein ArbeiterInnenviertel. Von den über 400 Sozialwohnungen stand allerdings jahrelang ein Großteil leer, obwohl gleichzeitig hunderte von Familien in der Warteliste für Sozialwohnungen eingetragen waren. Das Collettivo Sottotetto nahm sich dieses Problems an und schaffte es innerhalb von wenigen Jahren durch Renovierung der Wohnungen und Vergabe dieser sowohl an italienische, als auch an migrantische Familien in prekären Lebensverhältnissen, ein lebendiges und multikulturelles Stadtviertel zu erschaffen. Über alle Nationen und Unterschiede hinweg, lebten die Menschen hier nicht nebeneinander sondern miteinander. Sogar ein Museum für zeitgenössische Kunst, das M.A.C.R.E wurde in einer der renovierten Wohnungen eröffnet.

Trotz des großen Erfolgs des Projekts ist dieses nun durch die Stadtregierung von Reggio Emilia bedroht. Jene sieht die Besetzung und Renovierung leerstehender, aber dringend benötigter Wohnungen als rechtswidrig an, bot und bietet allerdings bis heute keine Alternativen für die darin lebenden Menschen. Stattdessen wurde versucht, die EinwohnerInnen aus ihrem Viertel zu vertreiben, zunächst wurden etwa Sanitäranlagen zerstört und der Strom trotz bezahlter Rechnungen abgedreht, schließlich stürmte sogar ein Polizeikommando das Viertel und räumte eines der besetzten Wohnhäuser. Die Familien, die dort ein Zuhause gefunden hatten, stehen nun auf der Straße. Weitere Räumungsaktionen von Seiten der Stadtregierung sind zu befürchten.

Eine europäische Solidaritätskampagne will das Collettivo Sottotetto nun unterstützen und hat dazu einen offenen Brief an den Bürgermeister und die Regierung von Reggio Emilia verfasst. Jeder, der helfen will, kann diesen Brief unterzeichnen.

Bei Interesse einfach ein Mail mit Name und kurzer Angabe zur Person (Beruf, Stadt o. ä.) an: soli_sottotetto@libero.it schicken.

http://sottotetto.noblogs.org/summary.php

Calls / Preise

Otto-Borst-Preis

Zum insgesamt dritten Mal wird in diesem Jahr der Otto-Borst-Preis von der „Arbeitsgemeinschaft Die alte Stadt e.V.“ ausgelobt. Der Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Bereichen Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Stadtplanung und Denkmalpflege ist mit insgesamt 3000 Euro dotiert. Die Preissumme kann dabei auf mehrere Arbeiten verteilt werden. Zugelassen sind alle schriftlichen Studienarbeiten und Dissertationen, die sich mit Themen der Entwicklung von Städten in historischer, stadtbauhistorischer, sozialwissenschaftlicher, denkmalpflegerischer, planerischer und städtebauchlicher Hinsicht befassen, und die an deutschsprachigen Hochschulen verfasst wurden. Ausgeschlossen sind Habilitationen und Forschungsgutachten im Auftrag Dritter. Überdies dürfen die VerfasserInnen nicht vor dem 1. Juli 1973 geboren sein und müssen zu ihrer Arbeit ein gutachterliches Begleitschreiben der/des betreuenden HochschullehrerIn im Umfang von einer Seite vorlegen. Auch eine Kurzfassung der Arbeit von einer Seite ist zu verfassen. Zugelassen sind auch Gruppenarbeiten bis zu drei Personen. Die Arbeit muss innerhalb der letzten zwei Jahre abgeschlossen worden sein. Entsprechende Arbeiten sind bis 31. Januar 2009 einzureichen unter:

Die alte Stadt e.V.
Stichwort Otto-Borst-Preis 2009
Ritterstraße
D-73728 Esslingen/Neckar
http://www.alte-stadt.de/preis.html

Redaktion Hinweise & Tipps: Anne Erwand


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