Praktischer Umgang mit dem (Nicht-)Städtischen
Erkenntnisse und Haltungen sind gefragtKonzeptioneller Städtebau arbeitet räumlich und zeitlich am konkreten Ort und Gegenstand. Er stellt sowohl bei übergreifenden Planungen als auch bei Projekten die Frage nach der Prozessgestaltung und nach den Rollen der Mitwirkenden. Dabei erlangen Lesarten, Interpretationen, Deutungen und die Auseinandersetzung mit sozialen Phänomenen der Nutzung von Raum eine besondere Relevanz. Sie bilden die kreativen Einsätze in iterativen Findungs- und Aushandlungsprozessen einer zeitgenössischen Stadtplanung und städtebaulichen Praxis. Nach meinem Selbstverständnis als Stadtplanerin und Architektin treten an die Stelle von klassischen Fixierungen – ordnungspolitische Rahmensetzungen durch Planung, aber auch städtebauliche Entwürfe – zunehmend gemeinsame, in geteilter AutorInnenschaft unterschiedlicher InteressentInnen entwickelte Problemlösungen und räumliche Setzungen.
Iris Reuther