Isa Rosenberger

Paul Rajakovics

Paul Rajakovics ist Urbanist, lebt und arbeitet in Wien.


Derzeit läuft die Ausstellung Shrinking Cities: Interventions gerade in Liverpool. Einer der viel beachteten Beiträge, der speziell für Schrumpfende Städte 2 - Interventionen in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (2005) realisiert wurde, stammt von Isa Rosenberger. Das Projekt Ein Denkmal für das Frauenzentrum (The Making Of) betrachtet Deindustrialisierung und Schrumpfung in den neuen Bundesländern Deutschlands aus der Perspektive der Frauen. Diese haben nach der Wende ohne Zweifel ökonomische und arbeitspolitische Benachteiligungen hinnehmen müssen. Ein Denkmal für das Frauenzentrum (The Making Of) wurde in Zusammenarbeit mit dem Frauenzentrum (Christel Bär, Birgitt Heinicke, Diana Hiller, Sonja John, Rotraut Nieß, Elvira Radek, Birgit Wessel) in Wolfen – einer Kleinstadt, die für die ORWO Filmfabrik berühmt war - realisiert. Der gleichnamige Videofilm dokumentiert den Realisierungsprozess dieses Projektes und reflektiert dabei am Beispiel von Wolfen Handlungsoptionen von Frauen in schrumpfenden Städten. Der Videofilm wird so aber gleichzeitig selbst zum Denkmal der beteiligten Frauen und letztlich auch der verschwundenen Filmindustrie. Wir alle erinnern uns noch an die brillanten Farben der ORWO-Farbfilme (ORiginal WOlfen).....

Die virulenten Themenfelder von shrinking cities kommen der in Wien lebenden Künstlerin entgegen: So finden sich in ihren künstlerischen Arbeiten immer wieder soziopolitische Themenfelder wie Gender und Öffentlichkeit bzw. Stadt und nicht zuletzt immer wieder die Frage von Identität. Konkret stellt sie die Fragen: Welche alternative Möglichkeiten entwickeln arbeitslose Frauen, wenn es kaum noch bezahlte Arbeit gibt? Was können im konkreten Fall Frauenzentren leisten? Welche Alternativen bzw. sogar welche Visionen können trotzdem dort entwickelt werden? Und natürlich stellt sich für jede Arbeiterin ganz persönlich dabei auch wieder die Frage von Selbstwert und Identität. In Wolfen ist jedenfalls daraus ein „Denkmal für das Frauenzentrum“ entstanden.

Isa Rosenberger war eben an der Posterkampagne im Rahmen des von < rotor > association for contemporary art aus Graz initiierten EU-Projektes Land of Human Rights mit Jede hat das Recht auf Arbeit... beteiligt. Isa Rosenberger thematisierte dafür die fehlenden Arbeitschancen von Migrantinnen in Österreich. Die Poster liegen in mehreren österreichischen und europäischen Institutionen auf und sind mit Texten in mehreren Sprachen für die unterschiedlichen Präsentationsländer versehen.


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