Inwieweit sind selbstorganisierte, autonome und offene Räume inmitten des Stadtzentrums der polnischen Hauptstadt möglich? Dieser Frage ging Lisa Puchner für Radio dérive in der Warschauer Innenstadt nach.

Warschau war 1945 zu 85 % zerstört und ist in der Nachkriegszeit unter sowjetischer „Bevormundung“ nach dem Modell sozialistischer Stadtplanung wieder aufgebaut worden. Seit den 1990ern beherrschen vorrangig internationale Wirtschaftsakteur*innen und Investor*innen den städtischen Raum – nicht immer zur Freude und zum Vorteil der Stadtbevölkerung; besonders betroffen ist das Stadtzentrum. Dieses nicht nur als Tourist*innen-Attraktion oder Konsumsphäre, sondern auch als allen zugänglichen Kultur-, Arbeits- und Wohnraum zu begreifen – darum geht es u.a. der Initiative Open Jazdów Partnership.

Umgeben von Botschaften, Regierungsgebäuden und Königlichem Park steht die Holzhütten-Siedlung Jazdów, auch Finnlandia genannt, auf einem der teuersten Gründe Warschaus. Aufgestellt 1945 als temporäre Unterkünfte für Architekt*innen und Ingenieur*innen, die Warschau wiederaufbauten, blieb diese Siedlung im Besitz der Stadt unbeachtet und als Wohnraum für Leute mit niedrigem Einkommen weiterbestehen. 2011 gab es Bestrebungen der Stadt Warschau, die Siedlung abzureißen und das Areal zu verkaufen. Dort Lebende und/oder Arbeitende setzen sich seitdem für die Erhaltung dieser Siedlung als öffentlichen Wohn-, Arbeits- und Veranstaltungsraum ein.

Lisa Puchner sprach mit den in der Siedlung wohnenden Andrzej Górz und Wojtek Matejko, die sich stark in der Open Jazdów Partnership engagieren, sowie mit Paweł Szamburski, Musiker und Mitgestalter des Labels Lado ABC, das in einer der Hütten in der Jazdów-Siedlung Raum gefunden hat.

Weiterführende Links

http://jazdow.pl/en/

Redaktion und Sendungsgestaltung: Lisa Puchner
Sendungsverantwortung: Lisa Puchner
Weitere Mitarbeit: Greta Egle
Musik: Jan Emil Młynarski
Signation: Bernhard Gal
Erstausstrahlung: Dienstag, 1. August 2017, 17:30 auf Radio Orange 94.0 (Wien) oder als Livestream
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