Flower Power für Medellín
Die Feria de las Flores. Ein Instrument zur Rückeroberung des öffentlichen Raums?In den 1990er Jahren galt Medellín als die gefährlichste Stadt der Welt, mit knapp 7.000 Toten (Alcaldía de Medellín 2011, S. 36) pro Jahr. Dass die Stadt seit einigen Jahren einen urbanen Transformationsprozess erlebt, der auf der Aufwertung der informellen Siedlungen an der Peripherie der Stadt, der Inwertsetzung des öffentlichen Raums und verbessertem Zugang zu Bildung basiert, ist weit weniger bekannt. Die zentrale Stellung, die der öffentliche Raum im Transformationsprozess einnimmt, zeigt sich nicht nur physisch an den neuen Projekten, sondern auch in der Art, wie Feste und Feiern im öffentlichen Raum dazu genutzt werden, eine erwünschte Raumnutzung zu definieren und zu propagieren.
Eva Schwab ist Assistentin am Institut für Landschaftsarchitektur der BOKU Wien und forscht über formelle und informelle Prozesse der Raumproduktion.