Stadtproduktion in der Peripherie Medellíns
Auswirkungen von Infrastrukturmaßnahmen auf marginalisierte BevölkerungsgruppenDie Stadt Medellín, eines der wichtigsten Wirtschaftszentren Kolumbiens und das Zentrum der politischen Entscheidungsfindung des Bundesstaates Antioquia, erlebte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ähnlich zahlreichen anderen lateinamerikanischen Städten, massive Migrationsbewegungen aus ländlichen Gebieten. In Medellín wurde dieses Wachstum durch den mehr als 50 Jahre andauernden bewaffneten Konflikt stark beschleunigt. Der Konflikt, in den Guerilla, paramilitärische Einheiten, staatliche Sicherheitskräfte (Polizei, Streitkräfte Kolumbiens, Inlandsgeheimdienst), Drogenmafia und zahlreiche andere bewaffnete Gruppierungen involviert waren, kostete zwischen 1958 und 2012 etwa 218.000 Menschen das Leben und führte zu massiver Vertreibung (5,8 Millionen Binnenvertriebene), sozialer Fragmentierung und räumlicher Segregation (Vieira 2008; Centro Nacional de Memoria 2012).
Manuel Oberlader ist Soziologe und Verkehrswissenschaftler. Er führte Projekte zu urbaner Mobilität, Migration und Armut in Wien und Lateinamerika durch und arbeitete im bilateralen, kulturellen und zivilgesellschaftlichen Bereich. Manuel hat Soziologie und Französisch an der Universität Wien und der Nouvelle Sorbonne in Paris studiert.
Simón Palacio ist Anthropologe an der Universität von Antioquia (UdeA) in Medellín und studiert derzeit nebenbei Sozialraumentwicklung.
Emily Hart ist eine in Kolumbien lebende britische Journalistin und Forscherin. Neben ihrer Arbeit in den Bereichen Menschenrechte und Journalismus hat sie etliche Reportagen über lateinamerikanische Geschichte und Politik verfasst, u. a. für The Times, The Telegraph, The Sunday Times Magazine, Pitchfork und Dazed.
Andrés F. Ruiz Rueda ist Absolvent der Anthropologie der Nationalen Universität von Kolumbien, Bogotá. Er arbeitet als Umweltmanager für städtische Projekte in Bogotá mit Fokus auf sozialen Zusammenhalt.
Bernadette Coote ist Absolventin der amerikanischen Geschichte und Literatur aus Oxford, England, mit langjähriger Erfahrung in sozialer, künstlerischer und kultureller Bildung als Schwerpunkt in der Entwicklungszusammenarbeit.
Claudia Marcela Gil Franco ist Studentin der Soziologie an der UdeA mit Fokus auf partizipative und gemeinschaftliche Prozesse.
María Isabel Mesa Ríos ist Studentin der Soziologie der UdeA mit Fokus auf urbane Entwicklung und Bürgerbeteiligungsprozesse.