Between Commons and Commodities
Perspektiven aus Santiago de ChileAnsätze gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung sehen sich angesichts zunehmender post-demokratischer Strukturen mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Im inter-nationalen Diskurs lässt sich feststellen, dass Partizipationsangebote oft nur noch zur -(nachträglichen) Legitimierung städtebaulicher Projekte dienen und ganzheitliche Teilhabe an Prozessen im urbanen Kontext vermissen lassen. Die Relevanz tatsächlicher demokratischer Räume, die nach dem Prinzip des Rechts auf Stadt gemeinschaftlich etabliert, verwaltet und ver-/umsorgt werden, tritt immer deutlicher hervor. Vor diesem Hintergrund setzt das Forschungs-projekt DFG KOPRO Int an und reagiert auf den kontrovers geführten Diskurs zu den Themen Koproduktion und Gemeinwohl (urbane Commons) sowie auf internationale Regel-werke zur Stadtentwicklung wie beispielsweise die New Urban Agenda und die UN Sustainable Development Goals. Die Hauptannahme ist, dass verschiedene Formen des Gemeinschaffens, der Koproduktion, sich der zunehmenden Individualisierung im neoliberalen Rahmen entgegenstellen sowie ein transformatives Potenzial freisetzen, das über den ursprünglichen Projektmaßstab auf die Stadtentwicklung in Form von neuen Instrumenten hinaus wirken kann.
Paola Alfaro-d’Alençon ist Architektin und Stadtforscherin.
Franziska Dehm forscht als wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG KOPRO Int. Forschungsprojekt an der Frankfurt UAS zu kooperativen Praktiken und Stadtentwicklung. Als Mitbegründerin von UVM in Hamburg realisiert sie ortsspezifische Stadt- und Raumentwicklungsprozesse – für Viele von Vielen.
Nikolaus Podlaha ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt DFG KOPRO Int. an der Frankfurt UAS und Mitglied des Berliner Kollektivs u-Lab, Studio für Stadt und Raumprozesse.
Carolina Jacob-Reyes ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt DFG KOPRO Int und Dissertantin an der Pontificia Universidad Católica de Chile. Als Mitbegründerin von MujerArquitecta forscht und arbeitet sie an feministischen Praktiken in Architektur und Stadtplanung.