Stadt und Comic
Im Zentrum der vorliegenden Schwerpunktausgabe steht das Verhältnis von Stadt und Comic, das nicht zuletzt durch die Vielzahl filmischer Comic-Adaptionen in den letzten Jahren einen regelrechten Aufschwung erfahren hat. Jill Meißner unternimmt in ihrem Beitrag eine vergleichende Lektüre der immer wieder sehr heftig diskutierten Heldenentwürfe, die die Metropolen bevölkern. Kathrin Kunas und Verena Bauers Texte gehen der beinahe unauflöslichen Verbindung des Heldischen und des Städtischen im Comic nach. Günter Krenn und Paolo Caneppele kehren in ihrem Essay zu einem ihrer langjährigen Forschungsinteressen, dem Leben und Werk Guido Crepax’, zurück; erstmals kann man hier nun ausführlicher vom Spannungsverhältnis Crepax und Architektur lesen. Ines Wagners Ausführungen gelten den Illustrationen in Kinderbüchern, die in ihrer künstlerischen Gestaltung nicht selten den Charakter von Comicbildern annehmen. Ergänzt werden die Texte von Arbeiten österreichischer KünstlerInnen, die sich ebenfalls dem facettenreichen Themenkreis Stadt widmen. Der Wirtschaftsforscher Hannes Leo erklärt uns im Magazinteil, was die Ursachen der Krise sind. Elisabeth Blum und Peter Neitzke porträtieren in ihrem Beitrag, den sie vorausschauend Dubai, ein Zwischenbericht genannt haben, eine Stadt, die mit dem, was wir uns darunter vorstellen, wenig bis nichts zu tun hat. In Dubai gibt es nichts, was nicht der privaten Profitmaximierung untergeordnet ist; öffentlicher Raum existiert de facto nicht. Manfred Russo setzt seine Serie zur Geschichte der Urbanität in der 26. Folge mit einem weiteren Text zur Moderne fort. Im Zentrum steht wiederum der Newskij Prospekt in St. Petersburg und der Kampf um Anerkennung.