Vom Superblock zur Überstadt. Das Modell Wiener Wohnbau
Wien stellt, was die soziale Wohnversorgung anbelangt, eine Ausnahme dar – von den Anfängen im Roten Wien bis zu den heutigen Formen. Es ist jedoch nicht alleine die schiere Menge an Wohnraum, die sich im Steuerungsbereich der Stadt befindet, es ist auch das, was ein Modell genannt werden könnte: also das Verständnis von Stadt, die Zielsetzungen von Wohnungsbau und die Art und Weise, die Praktiken und Techniken, mit denen ein solches Vorhaben verfolgt wird. Solche Modelle ändern sich: mit ihrem zeitlichen und räumlichen Kontext, mit den Bedürfnissen und Wünschen, mit den Formen von Wissen und mit den Vorstellungen von Regieren und Gesellschaft. Heute markieren Wettbewerbe und Qualitätssicherung, Beurteilungskriterien und effizientes Wirtschaften Kernaspekte in der Praxis des sozialen, geförderten Wohnungswesens. Damit hat sich ein Verständnis von sozialem Wohnbau durchgesetzt, das sich viel mehr an Management und Controlling ausrichtet, als das je zuvor der Fall war.