Das City Plaza ist ein selbstverwaltetes Refugee-Wohnprojekt in einem ehemals leerstehenden Hotel im Zentrum von Athen. Das 7-stöckige Haus für rund 400 Menschen ist im April 2016 besetzt worden und wird seitdem von den BewohnerInnen auf der Basis von Solidarität und Selbstorganisation betrieben. dérive hat das in vielen Aspekten herausragende Projekt besucht.
Depending on who you ask, perceptions of Markthalle Neun in Berlin Kreuzberg oscillate between two opposing poles. Some people describe it as a fascinating urban renewal project with an exceptional atmosphere. Others discern one of the worst examples of the neighbourhood’s ongoing gentrification, which excludes large sections of the population. These antagonisms are negotiated in the assemblage of the market that takes shape in a critical discourse surrounding its daily operations.
Wien präsentiert sich nicht nur als besonders soziale Stadt, sondern auch als ausgesprochen grün. Rund 50 Prozent der Stadtfläche sind Grünraum, es gibt 650 landwirtschaftliche Betriebe und immer mehr Gemeinschaftsgärten entstehen. Im Kontext einer neoliberalen Stadtentwicklung ist die Rolle urbaner Landwirtschaft und Gärten durchaus widersprüchlich. Während sich selbstorganisierte kollektive StadtLandwirtschaftsprojekte durch die Bepflanzung von Brachflächen Stadtgestaltung (wieder) aneignen wollen, wird städtischer Gemüseanbau auch gezielt als Instrument eingesetzt, um Stadtteile attraktiver zu machen. Selbst in Wien ruft inzwischen die Stadtverwaltung zur Beteiligung an Nachbar_innenschaftsgärten auf und der neue Stadtentwicklungsplan bezeichnet Urban Gardening als innovativen Impuls für die Belebung der Stadt.
Stanislaus Demba kann froh sein, dass er heute nicht im Café Schottenring Zuflucht suchen muss. Diese tragikomische Figur aus Leo Perutz’ Nachkriegsroman Zwischen neun und neun würde vergeblich um Einlass bitten. Das Café hat mehr als 130 Jahre existiert. Ab 2012 wurde das Gebäude saniert. Heute ist das Haus wieder vollständig vermietet – bis auf das Parterre. Diesbezüglich wird eben mit möglichen Mietern aus verschiedenen Branchen verhandelt. Ob es jemals wieder ein klassisches Wiener Café am Schottenring 19 geben wird?
Das folgende Statement des Plenums des Hamburger Recht auf Stadt-Netzwerks aus dem Februar 2016 bezieht sich auf die seit Jahren ungelöste Wohnungsfrage, die im Zuge des weiter gestiegenen Bedarfs an Wohnraum durch die Ankunft einer großen Zahl von Flüchtlingen in den letzten Monaten in Hamburg – sowie in vielen anderen Städten – unübersehbar geworden ist. Ganz konkret ist es auch eine Reaktion auf die Forderung der Hamburger Initiativen für Integration (IFI) nach einem Volksentscheid gegen Großunterkünfte für Flüchtlinge. Die IFI sind ein Dachverband von lokalen Initiativen, die sich in den letzten Monaten in – vor allem wohlhabenderen – Stadtteilen Hamburgs gebildet haben, um gegen den (großmaßstäblichen) Wohnbau für Flüchtlinge zu protestieren.
»Machs dir doch selbst!« ist der Slogan eines syndikalistisch organisierten Kollektivs, welches in Österreich seit jüngster Zeit selbstermächtigt Nutzungseigentum schafft. Das sogenannte habiTAT will sich gegen die – gerade auf dem Wohnungsmarkt massiv auswirkende – Profitorientierung von Wohnbaukonzernen und global agierenden Immobilieninvestoren wehren, indem es die Fäden jetzt selbst in die Hand nimmt.
Es gibt in der Landschaftsarchitektur einen Wendepunkt im Umgang mit städtischen Parks. Die IBA Emscher Park hat in den 1990er Jahren mit dem richtungweisenden Entwurf von Peter Latz für den Landschaftspark Duisburg Nord, der auf einem ehemaligen Stahlproduktionsgelände entstand, einen neuen Zugang zu Transformationsflächen geprägt. Ganz im Gegensatz zu den herrschaftlichen Gärten, welche im 19. Jahrhundert für die Bevölkerung geöffnet wurden, und den Volksparks des 20. Jahr- hunderts begann hier die Diskussion um den Park der Zukunft, geschaffen aus den urbanen Relikten der Vergangenheit.
Zwischen Januar und Juni 2015 haben 30.970 BürgerInnen des Kosovo in Deutschland Asyl beantragt (vgl. BAMF 2015); in Österreich waren es im selben Zeitraum 2.298 (vgl. BMI 2015). Zusammengenommen wurden also allein in dieser Kategorie der Migrationsstatistik 30.970 Personen erfasst, die den Kosovo verlassen wollten. 30.970 Personen – das sind in etwa 1,7 Prozent der kosovarischen Bevölkerung. In nur einem Halbjahr, in Richtung nur zweier Zielländer.
[...] die PlanBude entsteht in einer dramatischen Situation. Hypergentrifizierung, Disneyfizierung und Standardisierung der Reeperbahn, Evakuierung der Esso-Häuser, Neubauten denen die Anschlussfähigkeit an die Eigenlogik von St.Pauli fehlt: Das Vertrauen in die Stadtplanung von Investoren und Behörden ist an einem Tiefpunkt angelangt. »Wir nennen es PlanBude«, Konzept, Sommer 2014
Der Berliner Schlossplatz ist geprägt durch zahlreiche Überlagerungen und Umwertungen, durch die sichtbare wie auch heute scheinbar unsichtbare Vergangenheit. Nicht zuletzt ist die Wahrnehmung dieses Ortes auch durch die sehr kontroversiell geführte, ideologisch aufgeladene Rekonstruktionsdebatte um das Berliner Schloss bestimmt. Voraussichtlich 2019 soll nun der Wiederaufbau des Stadtschlosses nach Plänen des italienischen Architekturbüros Francesco Stella, die die Nachbildung dreier barocker Fassaden und des Schlüterhofes beinhalten, abgeschlossen sein und das Humboldt-Forum als Ort der Kulturen und Wissenschaften eröffnet werden.
Das Geschäft mit der Stadt: Die Smart City Industrie erprobt mit dem digitalen Strom- und Gaszähler Smart Meter ihren ersten globalen Produkt-Rollout. Ein Testfall für die Intelligenz von Verwaltung und StadtbewohnerInnen.
Metropole Ruhr ist das Stichwort für eine Region aus 53 Städten, die gezwungen sind, die Zeit von Kohle, Stahl und Schwerindustrie hinter sich zu lassen und eine Verwandlung zu vollziehen. Die Idee von der einen gemeinsamen Identität dieses diversifizierten Raumes scheint wie ein dichter Nebel über der Region zu liegen.