[...] die PlanBude entsteht in einer dramatischen Situation. Hypergentrifizierung, Disneyfizierung und Standardisierung der Reeperbahn, Evakuierung der Esso-Häuser, Neubauten denen die Anschlussfähigkeit an die Eigenlogik von St.Pauli fehlt: Das Vertrauen in die Stadtplanung von Investoren und Behörden ist an einem Tiefpunkt angelangt. »Wir nennen es PlanBude«, Konzept, Sommer 2014
Der Berliner Schlossplatz ist geprägt durch zahlreiche Überlagerungen und Umwertungen, durch die sichtbare wie auch heute scheinbar unsichtbare Vergangenheit. Nicht zuletzt ist die Wahrnehmung dieses Ortes auch durch die sehr kontroversiell geführte, ideologisch aufgeladene Rekonstruktionsdebatte um das Berliner Schloss bestimmt. Voraussichtlich 2019 soll nun der Wiederaufbau des Stadtschlosses nach Plänen des italienischen Architekturbüros Francesco Stella, die die Nachbildung dreier barocker Fassaden und des Schlüterhofes beinhalten, abgeschlossen sein und das Humboldt-Forum als Ort der Kulturen und Wissenschaften eröffnet werden.
Metropole Ruhr ist das Stichwort für eine Region aus 53 Städten, die gezwungen sind, die Zeit von Kohle, Stahl und Schwerindustrie hinter sich zu lassen und eine Verwandlung zu vollziehen. Die Idee von der einen gemeinsamen Identität dieses diversifizierten Raumes scheint wie ein dichter Nebel über der Region zu liegen.
Das Geschäft mit der Stadt: Die Smart City Industrie erprobt mit dem digitalen Strom- und Gaszähler Smart Meter ihren ersten globalen Produkt-Rollout. Ein Testfall für die Intelligenz von Verwaltung und StadtbewohnerInnen.
»transmediale 2014 — afterglow«, Haus der Kulturen der Welt, Berlin
Christian Kühn, Kommissär der Architekturbiennale 2014 in Venedig, im Gespräch mit Christoph Laimer und Elke Rauth über den Österreichbeitrag Plenum. Orte der Macht. Die Ausstellung im österreichischen Pavillon präsentiert 200 nationale Parlamentsgebäude weltweit und thematisiert Fragen zu Demokratie, Legitimität, Symbolik, Identität und natürlich dem Stellenwert sowie der Rolle von Architektur.
In dem Einladungstext zu der Veranstaltung heißt es, daß man von der Hypothese ausgehe, nicht mehr der Masterplan vom Reißbrett wäre das Modell für die Stadtentwicklung, sondern temporäre Nutzungen, die an einem Ort vorhanden seien, entwickelten Programme aus dem Kontext, gewissermaßen »organisch« und unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung.
Tatsächlich scheint eine Rückkehr zum »großen Plan« für die politischen Institutionen und städtebaulichen Disziplinen nicht mehr in Frage zu kommen. Für diese Umorientierung ist eine Reihe von Gründen verantwortlich zu machen. Bevor ich auf die näheren Umstände eingehe, möchte ich zunächst den Begriff der »temporären Nutzung« historisch einordnen.
Auszug aus der Erzählung Lob der Brandstifterin von Thomas Ballhausen.
Kristina Leko / ‹rotor› Zentrum für zeitgenössische Kunst
Keine Denkmale zur Geschichte
von Arbeit und Einwanderung
Annenviertel Graz
Mai 2013–Mai 2015
Häuser für Menschen
Humaner Wohnbau in Österreich
Regie: Reinhard Seiß
Wien 2013, 125 min
Blank City
Regie: Céline Danhier
Köln: Rapid Eye Movies, 2013
DVD PAL, Farbe + s/w, Laufzeit 96 min.
Englisches Original mit dt. Untertiteln
Mit zahlreichen Extras und beigelegtem Info-Poster
Das CIT Collective ist eine 2011 gegründete Gruppe von Kulturschaffenden, die sich als Initiative für urban commons versteht und für eine Neuausrichtung der Stadtplanung eintritt. Im Zentrum der aktuellen Aktivitäten stehen Konzepte und Forderungen für die Nachnutzung des 2006 stillgelegten Gaswerks Leopoldau im Nordosten von Wien. Im von Christoph Laimer und Elke Rauth geführten Gespräch mit drei AktivistInnen des CIT Collective geht es um Ideen für und das Verständnis von urban commons, das Selbstverständnis, Strategien und Aktivitäten der Gruppe, Kreativstadtkonzepte, Kollektivismus und Individualismus und um Nachnutzungsideen für das Gaswerk Leopoldau.
Die Denkerin Donna Haraway streicht in ihrem 1992 erschienenen Artikel »Otherworldly Conversations; Terran Topics; Local Terms« heraus, dass die Welt ein Ensemble darstellt: »... ein immer schon bewohntes Ergebnis heterogener sozialer Begegnungen, wobei nicht alle Akteure Menschen sind« (Haraway 1992, S. 67). Der Schwerpunkt dieser Ausgabe nimmt Haraways These der Implosion von Natur und Kultur, die sie naturecultures nennt, zum Anlass, Fragen nach Tieren und dem Lebendigen in urbanen Kontexten zu stellen:
Wer ist Teil der Stadt und wem gehört sie, wer macht sie, und wie passiert das?