Autor*innen
Georgios Terizakis

Ausgabe
N°50 (Seite 56-57)

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Hafenstädte haben eine besondere Aura und einen ihnen vorauseilenden Ruf, der das Image dieser Städte nachhaltig prägt. Deshalb ist dieser Typ von Städten für die Stadtforschung ein interessantes Untersuchungsfeld. Neuere Publikationen versuchen eine Differenzierung in das etwas grobe Bild von Hafenstädten zu bringen. So widmen die Soziologen Helmuth Berking und Jochen Schwenk (2011: Hafenstädte. Rostock und Bremerhaven im Wandel. Frankfurt am Main/New York: Campus Verlag) dem Vergleich der
Für
Autor*innen
Roman Horak

Ausgabe
N°50 (Seite 10-15)

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Es scheint, als ob nach Jahren der Absenz die Straße (vor allem als Raum und Ort, aber auch als Metapher) wieder Eingang in die öffentlichen Debatten gefunden hätte. Waren diese um die Jahrtausendwende, wenn es denn um Raum ging, fokussiert auf die diversen Aspekte von Virtualität, so stellt sich das Bild seit einiger Zeit durchaus anders dar. Reale Räume finden erneut Beachtung, sei es im Journalismus oder in den Sozial- und Kulturwissenschaften – und die Straße ist einer davon. Zwei Beispiele seien hier genannt.

Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°50 (Seite 62)

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So könnte ein vorschnelles Urteil lauten, verfolgt man die Berichterstattung in der Tages- und Wochenpresse. Kein Monat vergeht, ohne dass es Serien über Landstriche gibt, in denen das letzte Gasthaus, der letzte Bäcker, der letzte Greißler (Tante-Emma-Laden) etc. schon lange geschlossen hat, weil die jungen Leute aufgrund mangelnder beruflicher Perspektiven wegziehen. Gleichzeitig werden ländliche Initiativen vorgestellt, die händeringend versuchen, ihre zum Studieren in die Stadt gezogene
Autor*innen
Andre Krammer

Ausgabe
N°50 (Seite 55-56)

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Ausstellung
Sowjetmoderne 1955–1991
Unbekannte Geschichten
Architekturzentrum Wien
8. November 2012–25. Februar 2013
Kuratorinnen: Katharina Ritter, Ekaterina Shapiro-Obermair und Alexandra Wachter

Autor*innen
Georg Oswald

Ausgabe
N°50 (Seite 60)

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Tlatelolco
Regie: Lotte Schreiber
Sixpackfilm, 2011
Österreich, Mexiko, 75 min

Autor*innen
Thomas Ballhausen

Ausgabe
N°50 (Seite 61)

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Tykho Moon
Regie: Enki Bilal
Berlin: Filmgalerie 451, 2009
DVD PAL Farbe, Laufzeit 105 min.
ISBN 978-3-941540-01-9

Autor*innen
Barbara Holub, Carola Dertnig, Paul Rajakovics

Ausgabe
N°50 (Seite 32-36)

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Im Rahmen des Projektes Realness Respect im Grazer Kunstverein Medienturm fand am 29. September 2012 als ein Schwerpunkt die Performance Again Audience von Carola Dertnig statt. Der Kurator Sandro Droschl suchte für Realness Respect, das Teil des Steirischen Herbstes 2012 war, Positionen, »die auf die spürbare Differenz zwischen subjektiv wahrgenommener und medial vermittelter, gemeinsamer Realität reagieren«. Carola Dertnig baute für dieses Projekt eine mobile, mit einem Wagen einfach
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°50 (Seite 01)

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50 Hefte mit rund 1.100 Beiträgen von mehr als 550 Autoren und Autorinnen sind in den letzten 12,5 Jahren erschienen. Aus der von ein paar FreundInnen in der Freizeit produzierten und privat vorfinanzierten Zeitschrift, die im Vorraum einer WG gelagert wurde, ist mittlerweile eine Publikation geworden, die nicht nur in einem professionelleren Umfeld entsteht, sondern sich auch als angesehenes Fachmagazin im deutschsprachigen Raum etabliert hat, ohne auf gesellschaftspolitisches Engagement zu
Autor*innen
Andre Krammer

Ausgabe
N°49 (Seite 61)

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Aldo Rossi (1931 – 1997), einer der zentralen Architekten und Theoretiker der Postmoderne, war in den 1970er-Jahren Gastprofessor an der ETH Zürich. Das vorliegende Buch versammelt Essays von ArchitektInnnen, TheoretikerInnen und ForscherInnen zu dieser wichtigen Phase in der Biographie des einflussreichen Italieners. Viele der AutorInnen waren Schüler Rossis an der ETH, wurden bald »RossianerInnen« und nähern sich in den Texten auf höchst unterschiedlichste Weise der Erinnerung und der
Autor*innen
Philipp Brugner

Ausgabe
N°49 (Nur online)

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Im Buch Auf dem Weg zu nachhaltigen städtischen Transportsystemen. Ein deutsch-vietnamesischer Dialog über die Zukunft der Stadt und die Stadt der Zukunft wird danach gefragt, wie Städte heute organisiert sein müssten, damit es dort morgen noch lebenswerte Bedingungen gibt. Die HerausgeberInnen Hans-Heinrich Bass, Christine Biehler und Ly Huy Tuan sammeln in ihrem Buch sehr unterschiedliche Texte zu ein- und demselben Erkenntnisinteresse: Wie sieht die Zukunft der Städte aus
Autor*innen
Nicole Theresa Raab

Ausgabe
N°49 (Seite 59)

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Inmitten der nicht abreißenden medialen Aufmerksamkeit und rechtzeitig zur akademisch-publikatorischen Aufarbeitung der Protestbewegungen des vorangegangenen Jahres ist David Harveys Textesammlung Rebel Cities – From Right to the City to Urban Revolution erschienen. Für Henri Lefebvre war das Recht auf Stadt ein Aufschrei, welcher der Krise des alltäglichen Lebens geschuldet war, sowie eine Forderung, daraus alternatives, städtisches Leben zu schaffen. Den Ausgangspunkt der Lektüre bietet
Autor*innen
Andre Krammer

Ausgabe
N°49 (Seite 61)

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Die Allmacht einer rationalen Planbarkeit der Zukunft, die die Moderne postuliert hatte, ist in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend in Frage gestellt worden. Spätestens in den 1960er und 1970er Jahren ist die Orthodoxie der modernen Planung durch eine Vielzahl an Planungsansätzen und Ideen abgelöst worden. Die Parameter, die Raumproduktion beeinflussen, waren immer unüberschaubarer geworden, und man suchte nach Instrumenten, die in der Lage waren, Unsicherheiten und Unvorhersehbares
Autor*innen
Gerhard Rauscher

Ausgabe
N°49 (Seite 57)

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Planerische und bauliche Aktivitäten in Wien während des Nationalsozialismus und etwaige Kontinuitäten der handelnden Personen in Architektur und Planung wurden bisher nur ansatzweise und verstreut in verschiedenen Publikationen aufgearbeitet. Ingrid Holzschuh dokumentiert in ihrem Buch Neugestaltungsplanungen für Wien von 1938 bis 1942 mithilfe neuer Quellen. Zu Beginn des Buches wird ein Überblick über verschiedene Planungsvorschläge, die zum Teil unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs
Autor*innen
Bernd Hüttner

Ausgabe
N°49 (Seite 59)

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Was soll mit den Brachen und den baulichen Ruinen des Dienstleistungs- und des Industriefordismus geschehen? Eine Antwort, die in den letzten Jahren zwar vermehrt, aber immer noch nur vereinzelt gegeben wird, lautet »temporäre Nutzung« oder »Zwischennnutzung«. Das Team der in Bremen angesiedelten ZwischenZeitZentrale will mit seinem Buch hinter die Kulissen, auf die AkteurInnen und die Wirkungen von second hand spaces blicken. Die Heraus-geber-Innen und auch etliche AutorInnen benutzen den
Foto:
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°49 (Seite 04-08)

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Die Top-Down-Verwaltung und Planung der funktionalistischen, fordistischen Stadt in der Nachkriegszeit sah sich spätestens in den 1960er Jahren einer Kritik ausgesetzt, die als Beginn einer Bewegung bezeichnet werden kann. Als Meilen­stein für den Beginn von Aufbegehren und Einmischung in städtische Planungsfragen gilt dabei Jane Jacobs einflussreiches Werk The Death and Life of Great American Cities, das sich zum Dauerbestseller entwickelt hat. Etwa zeitgleich wie Jane Jacobs’ Buch erschien auch jenes Werk (Le droit à la ville), in dem Henri Lefebvre erstmals von einem »Recht auf Stadt« schreibt. Lefebvre spricht sich darin für die kollektive (Wieder-)Aneignung des städtischen Raumes durch seine Bewohner und Bewohnerinnen ebenso wie die selbstbestimmte Gestaltung des Lebensumfeldes in einer Stadt für alle aus. »Recht auf Stadt« funktioniert aktuell als Inspiration und gemeinsames Dach für zahlreiche Initiativen, die sich nicht damit abfinden wollen, dass in ihren Städten die Aussicht auf bzw. die Realisierung 
von Profit maßgeblich bis ausschließlich die Stadtentwicklung bestimmt.

Autor*innen
Thomas Ballhausen

Ausgabe
N°49 (Seite 62)

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Marc Augé ist mit seiner Ethnologie des Nahen fester Bestandteil der disziplinenübergreifenden raumtheoretischen Diskurse. Die von ihm begründete Theorie der Nicht-Orte, jener transitorischen Orte, dieser auswechselbaren, nicht zum Verweilen einladenden Gegenden, erfährt im vorliegenden Tagebuch eines Obdachlosen eine Fortführung als Untersuchung räumlicher Bedingungen unserer zunehmenden gesellschaftlichen Vereinsamung. Wie schon in seinen früheren Arbeiten stellt Augé radikale Prozesse der
Autor*innen
Katharina Held

Ausgabe
N°49 (Seite 58)

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»Komm in die Gänge«, so lautete vor drei Jahren die Aufforderung von rund 200 engagierten Menschen in Hamburg. Tausende Interessierte strömten darauf hin im August 2009 in das historische Gängeviertel und wurden Teil der »künstlerischen Bespielung« der Gebäude und Flächen, die bis dato andauert und einem ständigen Prozess der Auseinandersetzung – sowohl innerhalb als auch mit Institutionen, Bewegungen und Personen außerhalb des Viertels und insbesondere der Stadt Hamburg – unterliegt. Das
Autor*innen
Barbara Holub, Paul Rajakovics, Rainer Ganahl

Ausgabe
N°49 (Seite 32-36)

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Vor vielen Jahren konnte man mit Rainer Ganahl gemeinsam Sprachen lernen. Das Lernen, die Sprache, das Unvermögen eine Sprache wirklich zu beherrschen waren Themen der künstlerischen Arbeit von Rainer Ganahl. Dabei waren es in erster Linie selten gesprochene, exotische Sprachen, die man gemeinsam mit dem Künstler erlernen konnte. Dadurch stellten sich Fragen zu Identität und dem damals sehr präsenten postkolonialen Diskurs. Die Beschäftigung mit Sprache führte zu Interview- und
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°49 (Seite 01)

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Vor wenigen Wochen feierten die BesetzerInnen der Häuser des Hamburger Gängeviertels den dritten Jahrestag. Wie viele andere Gebäude in zahlreichen Städten, standen die 12 Häuser des Gängeviertels jahrelang leer und waren dem Verfall preisgegeben. Das nicht ganz ohne Grund, denn ihr niederländischer Besitzer spekulierte auf Verfall und Abriss, um anschließend mit hochpreisigen Wohn- und Bürogebäuden kräftigen Profit zu machen. Die alten Arbeiterwohnhäuser des Gängeviertels beherbergen heute
Foto:
Autor*innen
Christoph Stoik, Katharina Kirsch-Soriano da Silva

Ausgabe
N°49 (Seite 37-41)

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Im Jahr 2011 wurden die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung von der Stadt Wien neu ausgeschrieben und die einzelnen Gebietsbetreuungsaufträge ab 2012 für drei Jahre mit jeweils drei Jahren Verlängerungsoption neu vergeben. Diese neue Beauftragung hat einige Veränderungen mit sich gebracht, denen allerdings kaum ein öffentlicher Fachdiskurs vorangegangen ist. Die Stadterneuerungsgebiete wurden neu definiert und die Anzahl der AuftragnehmerInnen von zwölf auf neun reduziert. Die Stadterneuerungsgebiete innerhalb des Gürtels wurden verkleinert (u. a. erfolgte ein Rückzug aus bereits als aufgewertet angesehenen Gebieten des 4., 7. und 8. Bezirks). Einige bestehende Gebiete wurden zusammengelegt (z. B. in den Bezirken 2 und 20, 3 und 11 sowie 6, 14 und 15) und dabei gleichzeitig die Anzahl der dort tätigen Teams reduziert. Dafür wurde im 21. Bezirk ein neues Stadterneuerungsgebiet geschaffen. Die vorgenommenen Veränderungen lassen die Frage aufkommen, welche inhaltlichen Überlegungen hinter diesen standen bzw. weshalb zu diesen und zur zeitgemäßen Weiterentwicklung des traditionsreichen Instruments der sanften Stadterneuerung in Wien auf fachlicher Ebene kaum öffentlich diskutiert wurde. Die AutorInnen beschäftigen sich praktisch und wissenschaftlich seit einigen Jahren mit der so genannten sanften Stadterneuerung, waren an einer Auftragsbewerbung aktiv beteiligt und sind von den Konsequenzen dieser neuen Situation persönlich betroffen. Die persönlichen Auswirkungen auf betroffene langjährige Gebietsbetreuer­Innen, die aufgrund der aktuellen Entwicklungen ihre Arbeit verloren haben, werden an dieser Stelle allerdings nicht weiter beleuchtet. Der Beitrag soll vielmehr zu einer fachlichen Ausein­ander­setzung in Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Gebietsbe­treuungen im Rahmen der sanften Stadterneuerung anregen.

Autor*innen
Christina Schraml

Ausgabe
N°48 (Seite 62)

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Als städtebauliche Schandflecke und soziale Brennpunkte verachtet und verpönt, scheinen Londons monströse Wohnmaschinen nun eine Renaissance zu erleben, die sogar ins Terrain der popkulturellen Vermarktungsindustrie vorstößt. Dem Schrei nach öffentlich geförderten Wohnungen folgend, wurden die Wohnbunker während der Nachkriegszeit nach den Prinzipien des modernen Städtebaus errichtet, avancierten jedoch schnell zu einem hartnäckig stigmatisiertem Bautyp, der nun doch noch zu neuer Beliebtheit
Autor*innen
Nicole Theresa Raab

Ausgabe
N°48 (Seite 05)

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»The arts are a core part of the Cape Farewell project: one salient image, a novel or song can speak louder than volumes of scientific data and engage the public's imagination in an immediate way.« Cape Farewell Der Schwerpunkt Stadt Klima Wandel wird durch Fotografien von Kunstwerken und Installationen erweitert, die durch die Beteiligung von Künstlern und Künstlerinnen an verschiedenen Cape-Farewell-Projekten entstanden sind. Cape Farewell ist eine im Jahr 2001 von David Buckland im Science
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°48 (Seite 60)

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Wien hat nicht gerade den Ruf, eine Stadt der Hausbesetzungen zu sein und käme in einem Ranking wohl weit hinter Berlin, Amsterdam, Hamburg, Zürich, Barcelona und zahlreichen anderen Städten. Die bekannte Konfliktscheue und Untertänigkeit plus eine ordentliche Portion Gemütlichkeit des Homo Austriacus passen einfach nicht zur offenen und radikalen Austragung von gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen. So zumindest das Bild, das gerne gezeichnet wird und bis zu einem gewissen Grad wohl
Autor*innen
Elke Krasny

Ausgabe
N°48 (Seite 57-62)

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Was weiß die Architektur? Was kann durch das Wissen der Architektur an Wissen gewonnen werden? Was kann über das Wissen der Architektur gedacht, reflektiert, verhandelt werden? Mit einem auf zwei Bände angelegten Reader, dessen erster Band 2011 erschienen ist, vermessen, queren und kombinieren die drei HerausgeberInnen, Susanne Hauser, Christa Kamleithner und Roland Meyer, für den deutschsprachigen Raum zum ersten Mal historische wie zeitgenössische Positionen aus dem kulturwissenschaftlichen
Autor*innen
Susanne Jakob, Württembergischer Kunstverein

Ausgabe
N°48 (Seite 58)

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Das Wort »Angst« prangt seit Mitte Mai in gelber Schreibschrift auf der Fassade der 1961 erbauten Ausstellungshalle des Württembergischen Kunstvereins (siehe Abbildung). Die Neonarbeit des Düsseldorfer Künstlers Ludger Gerdes, die seit den 1990er Jahren das Rathaus der nordrheinwestfälischen Stadt Marl ziert, wurde für die Dauer der Ausstellung Oh, my Complex City – Vom Unbehagen beim Anblick der Stadt von den beiden DirektorInnen Iris Dressler und Hans Christ nach Stuttgart disloziiert. Die
Autor*innen
Iris Meder

Ausgabe
N°48 (Seite 61)

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Man kann nicht behaupten, dass es zur Zeit nicht einiges an Sammelbänden zu Denkmalpflege der Architektur der 1950er und 1960er Jahre gäbe. Die meisten sind Publikationen in der Nachfolge von Tagungen, und diese wiederum hatten meist einen konkreten Sanierungs- oder drohenden Abrissfall zum Anlass und konzentrieren sich daher z. B. auf bestimmte Bauaufgaben, auch um das Anlass-Objekt in die Architekturgeschichte einordnen und seinen Stellenwert damit festschreiben zu können. So zum Beispiel
Nimrod
Autor*innen
Erik Meinharter

Ausgabe
N°48 (Seite 04-05)

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Nimrod Bar Besonders viel Aufmerksamkeit wird der Diskussion über den Klimawandel in der Öffentlichkeit zumeist dann geschenkt, wenn in der Fachwelt weitgehend unbestrittene Positionen in Frage gestellt werden. Das aktuellste Beispiel betrifft Fritz Vahrenholt, den ehemaligen Umweltsenator der Stadt Hamburg (1991 – 1997), der derzeit Vorstandsvorsitzender von RWE Innogy, einem Tochterunternehmen des deutschen Energie-versorgungskonzerns RWE, ist. Mit seinem gemeinsam mit Sebastian Lüning
Autor*innen
Su Tiqqun

Ausgabe
N°48 (Seite 59)

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Berliner und Wiener sind ethnologisch verschieden. Anton Kuh, legendäres Unikum der mündlichen Rede und Gutachter urbaner Seelenriffe, hat diese Tatsache beharrlich erörtert — in polarisierendem Sprachgewand, in auflagestarken Periodika, in der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Kuh war Anwalt der Differenz, ein Seismograph kultureller Spannungen, Dreistigkeitsexperte, Großstadtpychologe. Der Wiener Literaturwissenschaftler Walter Schübler hat Anton Kuhs urbane Gutachten aufs
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°48 (Seite 01)

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Das neue dérive-Büro ist wunderbar, aber klimatisch wird es erst so richtig angenehm, wenn es draußen für die meisten unangenehm wird, also so ab 32° C aufwärts. Kein Wunder, wir residieren im Erdgeschoß eines Altbaus. Die KollegInnen, die kürzlich nachmittags zur Besprechung kamen und deren Büro sich im obersten Geschoß eines 1970er-Jahre-Hauses befindet, waren über die Temperatur in unseren Räumlichkeiten aufs Angenehmste überrascht und würden während des Sommers wohl am liebsten ins
Autor*innen
Barbara Holub, Ernst Logar, Paul Rajakovics

Ausgabe
N°48 (Seite 32-36)

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Die Suche nach der Geschichte des eigenen Großvaters als Partisan, dessen Ermordung und das damit verbundene Thema der Verfolgung von Kärntner SlowenInnen im NS-Regime sind wesentlicher Ausgangspunkt der konsequenten Arbeit von Ernst Logar. Schon lange vor Erscheinen seines Buches Das Ende der Erinnerung – Kärntner Partisanen verfolgte die Arbeit des Künstlers die Methode, sich zwischen Spurensuche, akribischer Dokumentation und künstlerischer Kontextualisierung zu positionieren. Es ist eine
Still
Autor*innen
Siegfried Mattl

Ausgabe
N°48 (Seite 43-46)

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Still aus Vienne en Tramway , Foto: StadtFilmWien Das Forschungsprojekt Film.Stadt.Wien, eine Kooperation des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Gesellschaft, des Österreichischen Filmmuseums und der Künstler Gustav Deutsch und Hanna Schimek (D&S), widmete sich der Untersuchung des Erkenntnispotenzials sogenannter ephemerer Filme für urbanistische und filmkünstlerische Vorhaben. FilmemacherInnen, HistorikerInnen, MedienwissenschafterInnen und ArchivarInnen erarbeiteten in
Autor*innen
Stephan Grigat

Ausgabe
N°47 (Seite 56)

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Die in der Edition Tiamat publizierten ausgewählten Briefe Guy Debords aus den Jahren 1957 bis 1994 bieten einen Parforceritt durch die Geschichte der revolutionären Erhebungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ob Algerien in den 1950er und 60er Jahren, Portugal während der Nelkenrevolution oder Spanien im Übergang vom Franquismus zur Demokratie: Debord stand stets in engem Kontakt mit kleinen linken Zirkeln, um sich über den Stand der revolutionären Sache zu informieren und in die
Autor*innen
Martin Grabner

Ausgabe
N°47 (Seite 60-61)

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Ein roher Bretterzaun. Darin mehrere Gucklöcher, die dazu auffordern, einen neugierigen Blick hindurch zu werfen um zu sehen, was dahinter wohl entstehen mag. In der Installation Schauzaun von zweintopf und < rotor > bieten die Löcher Ausblicke auf verschiedene, teils ungewöhnliche, Nutzungsmöglichkeiten eines Stadtraums, der wieder den Menschen gehört. Genau das soll in der Annenstraße, einer Grazer Einkaufsstraße, mit der es seit den achtziger Jahren stetig bergab ging und in der
Autor*innen
Markus Bogensberger

Ausgabe
N°47 (Seite 58-59)

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»Living closer together« steht im Moment weit oben in der urbanistischen Agenda. Nach einigen Jahren, geprägt von Agglomerationsromantik, wird wieder verstärkt nach kompakten Stadtformen gesucht: »Ob für eine Neuinterpretation der Städtebaugeschichte, als ›Baustein der europäischen Stadt‹ oder als Element des Ideals der ›kompakten Stadt‹: Dichte ist in der derzeitigen städtebaulichen Leitbilddebatte sehr präsent, und zwar als ein mehrheitlich positiv moralisierendes Element. ›Dichte‹ gilt zum
Organopónicos
Autor*innen
Michael-Franz Woels

Ausgabe
N°47 (Seite 63-64)

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Das Plakat zur Ausstellung, dessen visuelles Sujet man fälschlicherweise für eine Fotocollage halten könnte, veranschaulicht sehr deutlich die Vielschichtigkeit und Vieldimensionalität raumpolitischer Situationen, die Hands-On Urbanism 1850 — 2012. Vom Recht auf Grün aus transkulturellen und transnationalen Blickwinkeln erforscht. Das Foto entstand in den New Territories in Hong Kong, einer Region, in der fast 90 Prozent der Fläche lange Zeit landwirtschaftlich genutzt wurde. In dieser von
Autor*innen
Philipp Brugner

Ausgabe
N°47 (Seite 61)

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»Sind es Entwicklungen oder bereits Transformationen, die wir heute in den europäischen Städten beobachten können?« steht als Eingangsfrage am Anfang des Buches Gewinnen, Verlieren, Transformieren — Die europäischen Stadtregionen in Bewegung. Ausgehend davon, dass Entwicklungen nur als Veränderungen relativ stabiler Verhältnisse, Transformationen dagegen als Reaktion auf sich gravierend wandelnde Kontexte zu verstehen sind, hätten wir es — so die Herausgeber — mit einer Transformation der
Foto:
Autor*innen
Andrea Benze, Carola Ebert, Julia Gill, Saskia Hebert

Ausgabe
N°47 (Seite 04-05)

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Das Leben in dispersen Strukturen peripherer Zwischenräume ist für viele Menschen Normalität und in sich ein vielschichtiges Phänomen. Im wissenschaftlichen Diskurs über die Stadt sind solche randständigen Gebiete und Lebenswelten gerade in baulich-räumlicher Hinsicht noch wenig erforscht. Als Architektinnen sehen wir Handlungsbedarf, diese realen, ideellen und individuell wie kollektiv gelebten Konstruktionen (nicht-)städtischer Lebenswelten differenziert zu analysieren.

Autor*innen
Anne Erwand

Ausgabe
N°47 (Seite 63)

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»Der ›Graefekiez‹ droht der Gentrifizierung zum Opfer zu fallen, und dann das: Die Milch ist aus«. Das ist kein unerhebliches Problem in einem Bezirk, in dem namhafte Kneipen wie das Wirtschaftswunder oder das West-Germany langsam ihrem Ende zugehen — zu Gunsten von kleinen, schicken Cafés, in denen nun Horden von jungen Menschen aus der Medienbranche ihren täglichen Latte Macchiato genießen. Klaus Bittermann fängt in Möbel zu Hause, aber kein Geld für Alkohol genau diese Diskrepanz zwischen
Autor*innen
Evelyn Eder

Ausgabe
N°47 (Seite 57-58)

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Suburbanisierungsprozesse − die Flucht aus der Kernstadt ins Grüne aus der Perspektive der Wohnraumsuchenden und die räumlich-funktionalen Entwicklungsmöglichkeiten aus Sicht der Unternehmenswelt − prägen seit dem 20. Jahrhundert die Siedlungsstruktur und die flächenmäßige Erweiterung der Stadt-Umland-Bereiche. Als einer der ersten im europäischen Raum stellte Sieverts mit dem Buch Zwischenstadt in den 1990er Jahren die Expansion der Städte über ihre administrativen Grenzen hinaus zur
DVD
Autor*innen
Thomas Ballhausen

Ausgabe
N°47 (Seite 62)

Tags
Film
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Auf Einladung von Michael Burns, dem Präsidenten des kanadischen Documentary Channels, sollte Guy Maddin, einer der wichtigsten und stilistisch eigenwilligsten zeitgenössischen Regisseure, einen Film über seine Heimatstadt Winnipeg drehen. Doch Burns erwartete kein klassisches filmisches Stadtporträt von Maddin. Vielmehr versah er seine Beauftragung mit einem wichtigen, fordernden Zusatz: »Enchant me with it. Don’t give me the frozen hellhole everyone thinks Winnipeg is.« Maddin, der bereits
Autor*innen
Wiebke Reinert

Ausgabe
N°47 (Seite 55-65)

Tags
Eigenlogik
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Wien ist ein Taschenmesser und Bochum keine Schönheit. Städten bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben ist kein neues Phänomen. Ebenso wenig neu ist die Tendenz, innerhalb stadtplanerischer, politischer, medialer, ökonomischer, alltäglicher und nicht zuletzt akademischer Diskurse bestimmte soziale und kulturelle Phänomene an einen Ort zu binden und umgekehrt bestimmte Prozesse aus diesem spezifischen Ort heraus zu erklären. Dass Martina Löw und Helmuth Berking dies als »neuen Weg« für die
Autor*innen
Katrin Ecker

Ausgabe
N°47 (Seite 59-60)

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Der LOEWE-Stadtforschungsschwerpunkt der TU Darmstadt hat im Jahr 2011 eine Folgepublikation zu Eigenlogik der Städte von Helmuth Berking und Martina Löw herausgegeben, mit dem die Eigenlogik der Stadt zur Grundlage städtischer Entwicklungsplanungen werden soll. Die 22 AutorInnen beschreiben, wie sich eigenlogische Strukturen in Städten finden lassen. Ziel war, ein Handbuch für die Praxis zu liefern; eine Praxis, die zunächst negativ definiert wird, als das, was außerhalb der Universitäten
Aus
Autor*innen
Julia Gill

Ausgabe
N°47 (Seite 24-29)

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Eine ganze Architektengeneration träumte vom factory-made house[1], vom Haus aus der Fabrik. Im Serienbau sollte sich schnelle und preisgünstige Fertigung mit hohen gestalterischen Standards verbinden, damit qualitätvoller Wohnraum im Eigentum jedermann zugänglich, also normal werde. Doch stattdessen wurde das Fertighaus[2] in mehrfacher Hinsicht ex-zentrisch. Zunächst steht es, in unmittelbar räumlichem Sinne, in der Regel außerhalb der Zentren unserer Städte und trägt – als Produkt und Motor der Suburbanisierung – dazu bei, dass Baugebiete in immer größerer Entfernung zu Stadt- oder Subzentren ausgewiesen werden. Zum anderen spiegelt sich im Begriffspaar der ex-zentrischen Normalität die Dialektik von Individualisierung und Standard, in der sich der kommerzielle Eigenheimbau in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat. Die Gestaltungsspielräume, die sich dem Kunden heute durch die Potenziale der Mass Customization eröffnen, ermöglichen und erfordern eine jeweils individuelle, jedoch meist auf repräsentative Standards bezogene (Fassaden-)Gestaltung der Gebäude. Auf diese Weise oft exzentrisch anmutend, hat das Fertighaus heute keinen Platz mehr im Zentrum des Architektur- und Kulturdiskurses, dafür in Publikumszeitschriften, Traumhauskatalogen und Einrichtungsmagazinen.


  1. Vgl. Herbert 1984: The dream of the factory-made house. Walter Gropius and Konrad Wachsmann. ↩︎

  2. Die Begriffe Fertighaus, industriell gefertigtes Haus, Markenhaus etc. werden unter diesem Begriff zusammengefasst und in der Folge unabhängig von Leicht- oder Massivbauweise synonym verwendet für Ein- und Zweifamilienhäuser, die über einen hohen Vorfertigungsgrad verfügen und über ein Hausbauunternehmen vertrieben werden. ↩ ↩︎

Autor*innen
Johannes Riegler

Ausgabe
N°47 (Seite 64-65)

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Suburbanisierung und die räumliche Ausbreitung von Städten in das Umland stellt seit Jahrzehnten eine Herausforderung für die Stadtplanung dar. Vermengt mit Themen der Nachhaltigkeit, des Flächenverbrauchs, sozialer Interaktion und Nahversorgung gewinnt der aktuelle Diskurs zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat Viktória Szirmai (Institute of Sociology – Hungarian Academy of Sciences – Budapest) das vorliegende Buch zusammengestellt, das wie im Untertitel angeführt auf die
Autor*innen
Ernst Gruber

Ausgabe
N°47 (Nur online)

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In den vergangenen Monaten fanden mehrfach Diskussionen rund um das Modell des Wiener Wohnbaus statt. Dabei kam ein Thema– teils zentral, teils peripherer – immer wieder zur Sprache: die Möglichkeiten und Aufgaben gemeinschaftlichen und partizipativen Wohnens und Wohnbaus in Wien. In der dérive Nr. 46 findet sich dazu eine »Kritik an Baugruppen« in Andreas Rumpfhubers Beitrag »Superblock turned Überstadt«. Zu dieser möchte ich auch als Vorstandsmitglied der darin mehrfach erwähnten Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen gerne einige Ergänzungen festhalten.

Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°47 (Seite 01)

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Mit dieser Ausgabe von dérive feiern wir ein kleines Jubiläum: Manfred Russos Serie Geschichte der Urbanität ist vor genau zehn Jahren in Heft 7 zum ersten Mal erschienen. Der Titel der ersten Folge lautete »Die hellenische Entdeckung des Urbanen«. Die Serie, mit der wir mittlerweile bei Folge 36 halten, zählt zu den beliebtesten Bestandteilen von dérive wie uns zahlreiche Reaktionen aus der Leserschaft immer wieder . Seit letztem Sommer entfaltet sie ihr komplexes Netzwerk des Urbanen zudem
Autor*innen
Barbara Holub, Paul Rajakovics, Ulrike Lienbacher

Ausgabe
N°47 (Seite 32-36)

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Im Sommer 2010 fand Ulrike Lienbachers Einzelausstellung Elitekörper // Revolte im Salzburger Kunstverein statt. Sie umfasste unterschiedliche Zugänge der Künstlerin zum Thema Körper. Ulrike Lienbacher ist für ihre feinen, poetischen Bleistiftzeichnungen von kleinen Handlungen, die sie seit vielen Jahren anfertigt, bekannt. In Elitekörper // Revolte bediente sie sich unterschiedlicher Medien. Zwei Videos in einem nach außen verspiegelten Objekt fungierten als Basis für eine Videoinstallation,
Autor*innen
Elke Krasny

Ausgabe
N°46 (Seite 56-57)

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Eine andere Vergangenheit ist möglich. ein anderes Bild der Vergangenheit lässt sich entwerfen. Die Publikation A Women‘s Berlin. Building the Modern City stellt dies nachdrücklich unter Beweis. Nur durch eine andere Einstellung des Blicks wird jene Sicht auf die Vergangenheit eröffnet, die zu neuen Einsichten führt. Die Stadtentwicklung Berlins ist eine andere gewesen als es herkömmliche Bilder und gängige Narrationen suggerieren. Werden die konventionalisierten Stadtgeschichtsschreibungen
Autor*innen
Tina Hedwig Kaiser

Ausgabe
N°46 (Nur online)

Tags
Film
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Zu Beginn eine lange Fahrt unter grünen Laubdächern. Die Protagonistin sieht verträumt aus dem Auto ins Außerhalb, das in verwischten Grüntönen an ihr vorüberzieht. Wir nehmen selbst für einige Zeit diesen subjektiven Blick ein. Die letzten Jahre fällt in den Programmreihen der Festivals, ob Berlinale oder Viennale, immer mehr auf, dass viele junge Filmemacher gerne eine solche Fahrtaufnahme als Einstieg in ihren Film wählen. Und es ist ja auch naheliegend: so scheint doch mit dem Übergang in
Autor*innen
Michael-Franz Woels

Ausgabe
N°46 (Seite 61)

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2010 wurde das Stadtforschungs-Projekt Reisebüro Ottakringer Straße – Balkanmeile mit dem Preis der Jury für interkulturellen Dialog ausgezeichnet. Was nun in Buchform vorliegt, ist eine ausgezeichnete Dokumentation dieser zweijährigen Aktivitäten. es ist ein Buch zum Drehen und Wenden, ein Buch mit der notwendigen Street Credibility. Die Initiatorinnen Antonia Dika, Amila Sirbegovic und Barbara Jeitler – keine davon in Wien geboren – eröffneten im Mai 2009 temporär ein fiktives Reisebüro mit
Autor*innen
Elke Krasny

Ausgabe
N°46 (Seite 58-59)

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Auf den ersten Blick erscheint die Paarung der beiden Begriffe intimate und metropolis widersprüchlich, einander ausschließend. Die Geschichte der modernen Stadt ist aufs engste mit der Geschichte der Entwicklung und Durchsetzung von Öffentlichkeiten und der Aushandlung partikularer Interessen von Teil­Öffentlichkeiten verbunden. Zumeist wird die Geschichte von Stadt als öffentliche Geschichte konstruiert. Das Intime ist physisch, das, was nahe an die einzelnen Körper herankommt, mit der Haut
Autor*innen
Andreas Rumpfhuber

Ausgabe
N°46 (Seite 04-05)

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Public & Social Housing in General Social and public housing once qualified as a means of intervening in society in order to achieve the equal distribution of ever expanding wealth in Europe. Municipal housing, as well as state owned industry, restrictive regulations such as taxation on luxury and speculation and the stimulus of subsidies were the legitimate and broadly accepted tools by which to implement a social liberalist society. Today, however, all these governmental tools and
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°46 (Seite 59-60)

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Als im 19. Jahrhundert der öffentliche Raum nicht mehr nur tagsüber, sondern auch während der Nacht zusehends belebter wurde, breitete sich auch die Straßenprostitution aus. Bald wurden erste Verordnungen erlassen, die Sperrgebiete und so genannte Schutzzonen festschrieben, um eine räumliche Kontrolle der Prostitution zu ermöglichen. Diese Räume der Prostitution haben sich aufgrund abweichender Regelungen in vielen Städten unterschiedlich entwickelt, dennoch gibt es ähnliche Tendenzen.
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°46 (Seite 60-61)

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Religion ist ein Thema, das in dérive bisher kaum Erwähnung fand. ein einziges Mal widmete sich ein Artikel explizit Stadt und Religion, und das war ein Text von Stephan Lanz in der 10-Jahre-Jubiläumsausgabe dérive 40/41. Der damalige Beitrag ist im Rahmen des selben Forschungsprojekts entstanden, in dem die verdienstvolle metroZones­ Reihe unter dem Titel Urban Prayers — Neue religiöse Bewegungen in der globalen Stadt nun ihren zehnten Band veröffentlicht hat. Wenn Religion als Thema für die
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°46 (Seite 57)

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Die Ausstellung Angelo Soliman - Ein Afrikaner in Wien erzählt zumindest zwei Geschichten. einmal die ganz persönliche gleichwohl zumeist fremdbestimmte Geschichte eines Menschen, der als Kindersklave aus Afrika über mehrere Stationen nach Wien kam und hier – die längste Zeit als Kammerdiener der Familie Liechtenstein – mehrere Jahrzehnte bis zu seinem Tod lebte. Das andere Thema der Ausstellung ist Sklaverei, Kolonialismus und Rassismus. Die beiden Themen überschneiden sich natürlich und
Autor*innen
Andreas Rumpfhuber, Georg Kolmayr, Michael Klein, Teresa Klestorfer

Ausgabe
N°46 (Seite 30-32)

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This glossary is a tool for the »modelling Vienna« team to engage in the international discourse on housing provision. We refer to the terms as we learn of their use according to rhetorical consensus at an institutional level. the aim of this ongoing process is to frame the complexity and reach of a housing system and its institutions in ways that allow for translation not only literally (German-English) but also into different housing policies. the glossary at first explains a term’s general
Autor*innen
Andreas Rumpfhuber

Ausgabe
N°46 (Seite 25-29)

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Entgegen dem Klischee der zeitgenössischen Metropole, keinen leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellen zu können, ist Wien, seinem Motto gemäß, tatsächlich anders. In dem es in den 1990er Jahren den sozialen Wohnungsbau liberalisiert hat, ohne gleichzeitig die Kontrolle über die Qualität und die Art und Weise der Wohnungsproduktion aus der Hand zu geben, hat sich Wien zur Überstadt entwickelt, aber auch gleichzeitig eine eigenartig fragile Situation geschaffen, die für die AkteurInnen der Wohnbauproduktion in den kommenden Jahren zu Herausforderung werden wird. Einerseits inkludiert dies die blinden sozialen Flecken, die eine einkommensschwache Schicht der Bevölkerung ignoriert. Andererseits ist es die sozialdemokratische Politik selbst, die konstant bemüht ist, sich der liberalen Hypothese anzunähern, und dabei, wie ich meine, in eine Position gerät, in der sie nur mehr reagieren und aus der heraus sie nicht mehr autonom handeln kann.
Zur gleichen Zeit wird der öffentliche wie der soziale Wohnungsbau auch über den Imperativ des Schuldenabbaus und der Konsolidierung öffentlicher Haushalte in Verbindung mit der internationalen Finanzkrise in Frage gestellt. Privatisieren scheint hier das aus den 1980er Jahren Englands wohlbekannte Zauberwort zu sein. Immer öfter auch für WienerInnen. Dies, obwohl gerade in Wien die Auswirkungen der Krise teils auch durch die große träge Masse des öffentlichen wie des sozialen Wohnbaus abgefedert wurden und werden. Als Strategie gegen diese Krise wurde erst kürzlich die so genannte Wohnbauinitiative gestartet, die nur eine neue Form der Private-P ublic-P artnership außerhalb des existierenden Modells der Bauträgerwettbewerbe ist. Jedoch ohne ArchitektInnen und ohne Qualitätssicherung, dafür mit einer auf zehn Jahre limitierten Mietobergrenze. Zeitgleich machen sich Baugruppeninitiativen im Diskurs der Stadt bemerkbar und proklamieren eine Reform der Wohnbaupraxis von unten.
Der Text versucht, skizzenhaft eine Dynamik von Wunschproduktionen zum Thema Wohnen nachzuzeichnen und diese mit dem Wiener Wohnungsmarkt in Beziehung zu setzen. Im zweiten Abschnitt des Textes wird der derzeitige Wohnungsbauapparat als Überstadt vorgestellt. Im dritten Teil versuche ich, Baugruppen kritisch in Wien zu kontextualisieren, um anschließend ein Plädoyer für Wohngruppen zu halten, die sich von Baugruppen im Wesentlichen darin unterscheiden, 1. kein Klein-Eigentum zu bilden und 2. das Wohnen und nicht das Bauen als einen konstanten, konflikthaften, sich permanent verändernden Prozess zu verstehen.

Autor*innen
Andre Krammer

Ausgabe
N°46 (Seite 63)

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Andreas Hofer
Karl Brunner und der europäische Städtebau in Lateinamerika
Wien/Zürich: LIT Verlag, 2010
305 Seiten, 24,90 Euro

Autor*innen
Barbara Holub, Paul Rajakovics, Sonia Leimer

Ausgabe
N°46 (Seite 37)

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Sonia Leimer schloss vor ihrer künstlerischen Karriere ein Architekturstudium ab, das ihr heute als Basis zur Hinterfragung zeitlicher und räumlicher Kontexte dient. So finden sich in ihrer Arbeit vielfach räumliche und materielle Arrangements, die Referenzen zu weitläufigen Spuren setzen. Scheinbar nebensächliche Versatzstücke eröffnen ganze Welten von Verstecktem oder Vergessenem. Diese rückt sie ins Zentrum, jedoch ohne die Scheinwerfer auf sie zu richten. Vielmehr versucht Sonia Leimer
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°46 (Seite 01)

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Sozialpolitik und Wohnbau sind in Österreichs Hauptstadt seit den Zeiten des Roten Wien ab den 1920er Jahren eng miteinander verknüpft. Während in vielen anderen europäischen Städten der kommunale Besitz an Wohnbauten in den letzten Jahrzehnten auf den Markt geworfen wurde, verfügt die Stadt Wien mit rund 220.000 Wohnungen nach wie vor über einen beträchtlichen Immobilienbestand und hat darüber hinaus Einfluss auf die Vergabe von Wohnungen, die von gemeinnützigen Bauträgern errichtet werden.
Autor*innen
Manfred Russo

Ausgabe
N°46 (Seite 42)

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Der Berliner Soziologe Hartmut Häußermann, einer der profiliertesten Stadtforscher in Deutschland, ist tot. Der 1943 in Waiblingen bei Stuttgart geborene Wissenschaftler starb am 31. Oktober 2011 mit 68 Jahren in Berlin. Nach dem Studium an der Freien Universität Berlin und seiner Zeit als Assistent am Soziologischen Institut ging Häußermann 1976 an die Gesamthochschule Kassel, um zwei Jahre später an die Universität Bremen überzuwechseln. Von 1993 bis zu seiner Emeritierung 2008 lehrte er
Autor*innen
Elke Rauth

Ausgabe
N°46 (Seite 62)

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The Rise of the Creative Class, Richard Floridas einflussreiches Werk, bildet rund zehn Jahre nach seinem erscheinen den Ausgangspunkt für eine praxisnahe Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Kreativität, Stadtentwicklung, Immobilienmarkt und individuellen Lebensbedingungen. Vieles ist darüber bereits gesagt und geschrieben worden, Gentrification hat als Fachbegriff Karriere gemacht und längst Eingang in den allgemeinen Wortschatz gefunden. Doch der Forschungsgegenstand ist vielschichtig,
Mihajlo
Autor*innen
Iris Meder

Ausgabe
N°45 (Seite 57-58)

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Mit ihrer Ausstellungsreihe »Architektur im Ringturm« macht sich die Wiener Städtische, seit einiger Zeit Vienna Insurance Group genannt, seit Jahren um die Dokumentation moderner Architektur in Mittel- und Osteuropa verdient. Der programmatische Schwerpunkt ist dem Engagement der Versicherung in den neuen und künftigen EU-Mitgliedsstaaten zu verdanken. Unter der kuratorischen Leitung von Adolph Stiller entsteht hierbei eine Ausstellungs- und vor allem auch Publikationsreihe zu
Die
Autor*innen
Andre Krammer

Ausgabe
N°45 (Seite 19-22)

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Coney Island – das berühmteste Vergnügungsareal der Welt scheint heute zwischen zunehmender Verwahrlosung und gleichzeitigen Restaurations- und Wiederbelebensversuchen gefangen. Die andauernde und wechselhafte Beziehung zu seiner großen Schwester Manhattan hat sich auch in seine Gegenwart eingeschrieben. Wieder einmal scheint die Halbinsel auf Grund konkurrierender Begehrlichkeiten diverser AkteurInnen in einen Zustand der Lähmung gefallen zu sein. Die Geschichte Coney Islands ist auch die emblematische Geschichte einer nicht immer friktionsfreien, aber immer aufgeladenen Beziehung zwischen Orten des Vergnügens und ihrem städtischen Umfeld. Rem Koolhaas hat 1978 in seinem Theorieklassiker Delirious New York das Beziehungsgeflecht zwischen Reservoir (Manhattan) und Resort (Coney Island) beschrieben. Die ersten Vergnügungsparks auf der Halbinsel, die an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden, werden von ihm in ihrer Funktion als Laboratorien beschrieben, in denen spielerisch getestet wurde, was später jenseits des Hudson zum Ernstfall wurde. Heute entstehen weltweit beinahe ununterbrochen neue Themenparks. Hedonistische Orte urbaner Wunschproduktion sind längst Bestandteil einer globalen Konsumkultur.

Autor*innen
Sophie Goltz

Ausgabe
N°45 (Seite 55-56)

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Bei der Herrschaft über den Raum handelt es sich zweifellos um eine der privilegiertesten Formen der Macht-ausübung, da die Manipulation der räumlichen Verteilung von Gruppen sich als Instrument der Manipulation und Kontrolle der Gruppen selbst durchsetzen lässt. (Pierre Bourdieu, 1991) Woran manifestiert sich die Herrschaft über Raum im Alltag einer Stadt, und welche Praktiken laufen dieser Machtausübung zu wider? Schaut der Soziologe Pierre Bourdieu auf die dahinter liegenden Machtprozesse
Hybrid
Autor*innen
Christin Bolte, Iver Ohm

Ausgabe
N°45 (Seite 61-62)

Tags
Festival
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Besprechung von:

Festival Ars Electronica
31. August bis 6. September in Linz

Autor*innen
Stefanie Krebs

Ausgabe
N°45 (Seite 60-61)

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Ausgedient hat heute die Denkfigur des (landschafts-)architektonischen Entwurfs als Geniestreich – durch göttlichen Funken inspiriert. Diese Grundhaltung eint zwei Publikationen, die sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Intentionen sowie mit Kulturen räumlichen Entwerfens befassen. »Der Prozess des Entwerfens gilt gemeinhin als geheimnisumwitterte Technik zur Konzeption von zukunftsweisenden Gestaltungsvorschlägen in Architektur und Design. Eher selten wird er [...] in Hinblick auf
Autor*innen
Robert Temel

Ausgabe
N°45 (Seite 59-60)

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Wie in den meisten Sozial- und Kulturwissenschaften ist mittlerweile auch in den Organizational Studies – reichlich spät – der spatial turn bemerkbar. Der Aufsatzband Organizational Spaces befasst sich mit den Gründen dafür und mit der Bedeutung des Raums insbesondere für einen qualitativen, ethnographischen, interpretativen Zugang zu Organisationen und Arbeitswelten. Wie der Untertitel deutlich macht, ist diese Raumwende Teil einer Hinwendung der Sozialwissenschaften zur Materialität, die
Wurstelprater
Autor*innen
Erik Meinharter

Ausgabe
N°45 (Seite 04-07)

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Allen entgegen dringt der Lärm des Wurstelpraters; und über dem Gewühl der Menge schlagen seine Wellen zusammen. Das Schreien der Ausrufer, gellendes Glockenklingeln, das Heulen der Werkel, schmetternde Fanfaren, dröhnende Paukenschläge. Und ein sonniger Himmel wölbt sich licht und klar über dem Brausen und Toben und senkt sich weit hinter den grünen Bäumen in verschwimmendem Blau hernieder, als sei hier das Land aller Freude und Seligkeit, und als sei jede Sorge und jedes Unglück zurückgeblieben dort, wo über dem grauen Häusermeer Dunst und Nebel in schweren Wolken lagert. (Mattl et.al., 2004)

Mit diesem Stimmungsbild beginnt Felix Salten in einer Ausgabe von 1911 eine Beschreibung der Attraktionen und Tätigkeiten im Wurstelprater Wien. Als Nachdruck ist dieser Text 2004 erschienen und im Vorwort wird er als »Knoten in einem kulturellen Bedeutungsgewebe« bezeichnet.

MFO-Park,
Autor*innen
Philipp Rode

Ausgabe
N°45 (Seite 62-63)

Tags
Konferenz
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Die 48. Konferenz der IFLA – International Federation of Landscape Architects – fand an drei sommerlich heißen Tagen in Zürich statt und übertraf in quantitativer Hinsicht alle Erwartungen: acht Keynote-Vorträge internationaler LandschaftsarchitektInnen und ArchitektInnen; 28 parallele Sessions, 35 technische Exkursionen, zwei Round Tables zu den Themen Partizipation und Freiheit, eine Forschungsplattform und zwei Preisverleihungen stellten das zu absolvierende Programm dar. Schweißtreibend
Autor*innen
Philipp Rode

Ausgabe
N°45 (Seite 56-57)

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Das Verhältnis von Raum und Gesellschaft bzw. Planung und Soziologie wird von Wulf Tessin anhand des städtischen Freiraums facettenreich dargestellt. Tessin hatte bis letztes Jahr die Professur für planungsbezogene Soziologie an der Leibniz Universität Hannover inne und positioniert sich in der vorliegenden Publikation in der Tradition der Sozialpsychologie bzw. der sozialwissenschaftlich orientierten Freiraumplanung. Die Bearbeitung der Schnittstelle zwischen PlanerInnen und NutzerInnen ist
Autor*innen
Anne Erwand

Ausgabe
N°45 (Seite 58-59)

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Christina Maria Landerl entlehnt den Titel ihrer ersten Buchveröffentlichung Verlass die Stadt dem gleichnamigen Song des Wiener Musikprojekts Gustav. Und tatsächlich: müsste man die Stimmung dieses Songs in eine literarische Form transformieren, so gäbe es wohl kaum eine treffendere Umsetzung als jene der Autorin. Landerl folgt den drei ProtagonistInnen des Buches auf ihrer Suche nach der gemeinsamen Freundin Margot, die scheinbar spurlos aus Wien verschwunden ist. Wien, die Stadt, ist dabei
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°45 (Seite 01)

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In der letzten Ausgabe von dérive waren die nächtlichen urbanen Vergnügungen und die damit verknüpften Debatten um Überwachung, Kommerzialisierung, Monopolisierung, Vertreibung und Ausschluss das Schwerpunktthema. In der vorliegenden Ausgabe geht es ein weiteres Mal ums urbane Vergnügen: Diesmal stehen die Freizeit-, Vergnügungs-, und Lunaparks, die seit jeher als Gegenwelt zum urbanen Alltag beschrieben worden sind und sich doch als als immanenter Teil desselben erweisen, und die
Autor*innen
Barbara Holub, Karl-Heinz Klopf, Paul Rajakovics

Ausgabe
N°45 (Seite 32-36)

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Es ist gerade einige Monate her, dass Karl-Heinz Klopfs Film They als bester Kurzdokumentarfilm bei der DIAGONALE 2011 ausgezeichnet wurde, und schon gibt es einen neuen Film: Plan. Die Arbeiten von Klopf gehen aber weit über das Format Film und Fotografie hinaus, sie manifestieren sich oft in Installationen und Projekten im öffentlichen Raum. Immer wieder sind es Themen des Sozialen und der Stadt, die der Künstler auf seinen Reisen verfolgt. dérive freut sich, diesmal vier Stills aus dem
»Cosmo
Autor*innen
Iver Ohm

Ausgabe
N°44 (Seite 58-59)

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Besprechung von:
Venedig-Biennale 2011

Autor*innen
Erik Meinharter

Ausgabe
N°44 (Seite 60)

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Der Emscher Landschaftspark ist weit mehr als ein Park. Allein seine Dimension von rund 300 km² innerhalb eines Gebietes von rund 800 km² ist außergewöhnlich. Er ist räumlich und thematisch seinem Anfangsstück Landschaftspark Duisburg Nord entwachsen. Dieser erste Teil hat im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park 1989 – 1999 durch die Gestaltung von Peter Latz einen Trend zur Behandlung von aufgelassenen Industriearealen losgetreten, der sich bis heute fortsetzt. Der Emscher
Autor*innen
Jens Kastner

Ausgabe
N°44 (Seite 61-62)

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Angesichts der Begegnung mit einem Gemälde des Künstlers Karel Appel bemerkte der Philosoph Jean-François Lyotard einst »angezogen und irritiert« über sich, »dass ich machtlos war.« (zit. n. Danko, S. 115) Eine solch schwülstig übertriebene Feststellung kann wohl nur ein Intellektueller treffen, und das selbstredend in Verkennung seiner tatsächlichen Lage. Man könnte sie auch als typisches Beispiel für eine Überhöhung der Kunst im Schaffen eines Kulturtheoretikers lesen. In der Studie von
Autor*innen
Robert Temel

Ausgabe
N°44 (Seite 59-60)

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Monika Grubbauers Die vorgestellte Stadt, in der Urban Studies-Reihe des Transcript-Verlages erschienen, beschäftigt sich damit, wie das für die Öffentlichkeit konstruierte Bild der Stadt Wien durch Architektur mitbestimmt wird, und zwar im Speziellen durch Bürohochhäuser, die in Wien seit den frühen 1990er Jahren zum zentralen Thema des Stadtplanungsdiskurses wurden. Dabei geht es nicht so sehr um architektonische Formen, die etwa für ein konservativeres oder progressiveres Image stünden,
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°44 (Seite 57-62)

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Besprechung von:
Belina, Bernd; Gestring, Norbert; Müller, Wolfgang; Sträter, Detlev (Hg.):
„Urbane Differenzen. Disparitäten innerhalb und zwischen Städten“

Autor*innen
Andre Krammer

Ausgabe
N°44 (Seite 60-61)

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Der dritte Band der vom Architekturpublizisten Walter Zschokke initiierten niederös-terreichischen Leistungsschau in Sachen Architektur, herausgegeben vom Architekturnetzwerk ORTE, ist vor kurzem erschienen. Zschokke ist 2009 verstorben, und so findet sich auch im Vorspann ein Nachruf auf den Schweizer Architekturtheoretiker, der seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Wien hatte. Die Autorinnen Eva Guttmann, Gabriele Kaiser und Franziska Leeb führen das Projekt nun weiter und haben
Autor*innen
Erik Meinharter

Ausgabe
N°44 (Seite 61)

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»Und wieder ein neuer Begriff« ist der erste Gedanke, der durch den Kopf schießt, wenn man das Buch Land. Rurbanismus – oder Leben im postruralen Raum, herausgegeben von Heidi Pretterhofer, Dieter Spath und Kai Vöckler, in die Hand nimmt. Doch trifft dieses Buch eine Lücke, die man zugegebenermaßen selbst gerne erforscht hätte. Die Annahme, dass eine Veränderung der Lebensstile zu einer Veränderung im Raum führen muss, ist nicht allzu abwegig. Hier drängt sich die Frage auf, wie ein urbaner
Red
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°44 (Seite 04-07)

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Nachtleben und Urbanisierung sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Das Entstehen der modernen Großstädte in der Mitte des 19. Jahrhunderts und die Ausweitung des Lebens immer breiterer Bevölkerungsschichten in die Nacht fielen nicht zufällig in denselben Zeitabschnitt, sondern waren aufs Engste miteinander verknüpft. Es scheint daher nur logisch, dass KritikerInnen des Nachtlebens meist auch KritikerInnen der (Groß-)Städte waren. Heute boomt das Leben in vielen Städten rund um die Uhr, die 24-Stunden-Stadt ist oftmals Realität, und wo sie es noch nicht ist, schreitet die Entwicklung eilig voran. Damit einher geht allerdings auch eine immer stärkere Kommerzialisierung und Regulierung. Wie ein fremdes Territorium wird die Nacht Stück für Stück erobert: Internationale Konzerne wollen am urban nightlife verdienen und überziehen die global cities mit uniformen Unterhaltungsangeboten. Nichtkommerzielle Veranstalter werden zusehends aus dem Markt gedrängt. Unerwünschte Personen werden ausgesperrt, zahlungskräftige TouristInnen umworben, die Überwachung der nächtlichen Stadt wird immer dichter. Konflikte zwischen um Nachtruhe kämpfenden AnrainerInnen und vergnügten NachtschwärmerInnen sind ebenso ein Aspekt wie Viertel und Quartiere, die neue Arbeitsplätze und Einnahmemöglichkeiten durch die Ausdehnung des Nachtlebens erhoffen.

Autor*innen
Klaus Ronneberger

Ausgabe
N°44 (Seite 37-45)

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Die Krise des fordistischen Akkumulationsregimes in den 1970er Jahren, von der alle westlichen Industrienationen mehr oder minder stark erfasst wurden, traf die Wissenschaft und Öffentlichkeit weitgehend unvorbereitet. Dass die Geschichte des Kapitalismus auch eine der ökonomischen Depressionen und Katastrophen ist, war angesichts der lang anhaltenden Nachkriegs-Prosperität weitgehend in Vergessenheit geraten. Entsprechend herrschte in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften eine Modernisierungsideologie vor, der die Vorstellung einer kontinuierlichen und gleichförmigen Entwicklung zugrunde lag. Räume galten dabei als bloße »Behälter«, in denen sich der technisch-ökonomische Fortschritt synchron und bruchlos entfaltete.
Konfrontiert mit einer zunehmenden Polarität zwischen wachstumsstarken Regionen und erodierenden Industrierevieren, setzte in Wissenschaft und Politik eine Umorientierung ein. Das Kontinuitätsparadigma verschwand von der Agenda, die neue Formel lautete Revitalisierung der städtischen Ökonomie durch Förderung der High-Tech-Industrie. Nachdem sich viele Annahmen über das Zustandekommen von technologischen Innovationsprozessen als fragwürdig erwiesen haben, richten sich seit den 1990er Jahren die Projektionen der Standortstrategien auf eine wissensbasierte Ökonomie. In diesem neuen »master economic narrative« (Jessob 2004a, S. 154) spielt die Stadt eine wichtige Rolle: Von der Mobilisierung kultureller Ressourcen erhofft man sich nicht nur eine städtische Regeneration, die urbane Kultur wird vielmehr als dynamische Kraft eines neuen, kreativen Kapitalismus angesehen.

Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°44 (Seite 01)

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Viel Neues tut sich im dérive-Universum: Seit Anfang Juni gibt es dérive auch als Radiosendung. Mit dérive – Radio für Stadtforschung beschallen wir die Welt bis auf weiteres jeden ersten Dienstag im Monat von 17.30 bis 18 Uhr – in Wien auf der Frequenz des freien Radios Orange 94.0 und für alle Nicht-Wiener und -Wienerinnen entweder live als Webstream (http://o94.at/live) oder individuell zu jeder Zeit über unser Sendungsarchiv (http://cba.fro.at/series/1235). Die Pilotsendung brachte ein
Autor*innen
Christine Hohenbüchler, Irene Hohenbüchler, Paul Rajakovics

Ausgabe
N°44 (Seite 32-36)

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Man beginnt zu lesen: Zyklame, Cocablätter, Artischocken ... und schon beginnt eine lange Assoziationskette von Begriffen zu arbeiten. Nicht nur jene des augenblicklichen Rezipierens des vorliegenden Textes, sondern es folgt ganz unwillkürlich auch das Mäandrieren der eigenen Assoziationen und Gedanken. Der Text setzt sich großteils aus zahlreichen Zitaten zusammen. Diese werden von Fotografien begleitet, die vorwiegend Innenräume des Schmela-Hauses zeigen. Die Zitate beginnen mit dem Verweis
Autor*innen
Jens Kastner

Ausgabe
N°43 (Seite 61-63)

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Beton mag heute vielleicht Undurchdringlichkeit symbolisieren und in der Stadtplanung nicht gerade dem Stand der ökologischen Ansprüche genügen. Beton war aber auch einmal Ausdruck der Moderne, zumindest in Mexiko. Der Literaturwissenschaftler Rubén Gallo hatte dem steinernen Material bzw. seinem Gehilfsstoff, dem Zement, ein ganzes Kapitel in seiner Auseinandersetzung mit der mexikanischen Moderne gewidmet (Mexican Modernity. The Avant-Garde and the Technological Revolution, 2005).
Autor*innen
Anita Aigner

Ausgabe
N°43 (Seite 55-56)

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Helena Webster, Vizedekanin an der Architekturfakultät der Oxford Brookes University, hat ein Buch geschrieben, das ArchitektInnen und Architekturstudierende in das Werk des französischen Soziologen Pierre Bourdieu (1930-2002) einführen soll. So erfreulich es ist, dass die Schriften Bourdieus nun im Feld der Architektur eine verstärkte Rezeption erfahren, so schwierig und problematisch ist dieses Unternehmen jedoch auch. Den Umfang, die inhaltliche Breite und Komplexität seiner Schriften vor
Autor*innen
Josef Schiffer

Ausgabe
N°43 (Nur online)

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Das Buch Architektur. Vergessen ist das überaus beachtenswerte Endprodukt eines Forschungsprojekts der Universität Graz, das von Antje Senarclens de Grancy und Heidrun Zettelbauer durchgeführt wurde. Das Projekt widmete sich einem interdisziplinär fast gänzlich aus dem breiten Bewusstsein verschwundenen Stück Architekturgeschichte – dem Beitrag jüdischer Architekten im Graz vor dem Zweiten Weltkrieg. Aus den Texten der 15 Beiträger aus den Fächern Zeitgeschichte, Kunstgeschichte,
Autor*innen
Manfred Russo

Ausgabe
N°43 (Seite 58-59)

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Mit dem Buch Vernakulare Moderne hat die Herausgeberin Anita Aigner ein im Kunst- und Architekturdiskus bisher selten behandeltes Thema durch eine Reihe von Aufsätzen beleuchtet, und einen damit äußerst interessanten und lesenswerten Reader hergestellt, der damit auf dem besten Weg ist, eine Gedächtnis- und Bewusstseinslücke in der Rezeption der Genese der modernen Architektur aufzufüllen. Die Begriffswahl des Vernakulären beruht gewissermassen auf der Anwendung eines sinnvollen Kunstkniffes,
Autor*innen
Manfred Russo

Ausgabe
N°43 (Seite 61)

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An der spanisch-französischen Grenze gibt es am Mittelmeer einen kleinen Küstenort mit 1.300 Einwohnern namens Portbou, der zur einen Hälfte aus einem riesigen Bahnhof, wie er in einer Großstadt stehen könnte, besteht und zur anderen Hälfte aus einer neogotischen Kirche und einigen Dutzend Häusern, ein Ort, der für uns nur aus dem einen Grund von Bedeutung ist, weil hier Walter Benjamin seinen Tod gefunden hat. Am Nachmittag des 25. September 1940 kam er hier nach erfolgreicher Bewältigung
Autor*innen
Gerhard Rauscher

Ausgabe
N°43 (Seite 57-58)

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Die Beschäftigung mit der architektonischen Formensprache, durch die Herrschaft in der NS-Zeit und im italienischen Faschismus repräsentiert und bestimmte Politikfelder architektonisch und städtebaulich zum Ausdruck gebracht wurden, bildet den Ausgangspunkt des Sammelbandes NS-Architektur: Macht und Symbolpolitik. Kultur und Technik, herausgegeben von Tilman Harlander und Wolfram Pyta. Dokumentiert werden die Beiträge des gleichnamigen Symposiums, das im Juni 2009 von den beiden Herausgebern
Abed
Autor*innen
Ursula Maria Probst

Ausgabe
N°43 (Seite 63-64)

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Die Austragungsorte der Manifesta 8, die südostspanischen Städte Murcia und Cartagena, liegen fernab von den üblichen Kunst-Destinationen. Als europäische Biennale für zeitgenössische Kunst genießt die Manifesta unter den mittlerweile 100 Biennalen weltweit als nomadisches Projekt, als Wanderbiennale in teils entlegene Regionen Europas mit Organisationsapparat in Amsterdam einen Sonderstatus. Unter dem Leitmotiv* Im Dialog mit Nordafrika* begibt sich die Manifesta 8 in die südwestlichen
Autor*innen
IRWIN, Barbara Holub, Paul Rajakovics

Ausgabe
N°43 (Seite 32-36)

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Im Oktober 2010 fand in Berlin der erste NSK Citizen Congress im Haus der Kulturen der Welt statt. Der Ort könnte nicht idealer gewählt werden, denn der NSK-Staat ist non- territorial im ursprünglichsten Sinn und adressiert zuerst einmal alle – wenn auch KünstlerInnen und Intellektuelle den größten Teil der NSK-StaatsbürgerInnen ausmachen. Das Haus der Kulturen der Welt, das 1957 von dem Architekten Hugh Stubbins geplant wurde, kann als prototypischer Bau der Nachkriegsmoderne und deren
Autor*innen
Susanne Karr

Ausgabe
N°43 (Seite 56-57)

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Die Stadt als Labor für gesellschaftliche Entwicklungen ist ein bekanntes Modell. Die präzisere Analyse von Stadtbestandteilen gewinnt an Aufmerksamkeit: Verschiedene Techniken der Stadtbewältigung werden im Bändchen Urbanes Lernen verhandelt. Es geht um Bildung und Intervention im öffentlichen Raum, so der Untertitel der Veröffentlichung der Akademie der Bildenden Künste Wien. Aufgezeichnet und wiedergegeben sind darin künstlerische und wissenschaftlich-urbanistische
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°43 (Seite 59-60)

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Mit der dérive-Schwerpunktausgabe zu Migration (dérive 37) haben wir versucht, die Argumentation zu bekräftigen, dass Migration ein normaler Bestandteil städtischen Lebens ist und (Groß-)städte ohne Migration schlicht nicht vorstellbar sind. Der Kulturhistoriker Moritz Csáky hat nun ein Buch mit dem Titel Das Gedächtnis der Städte vorgelegt, das am Beispiel Wiens und anderer zentraleuropäischer Städte die »kulturellen Verflechtungen« vor allem im 18., 19. und beginnenden 20. Jahrhundert sehr
Autor*innen
Christoph Laimer

Ausgabe
N°43 (Seite 03)

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Selten wurde in den letzten Jahren so nachdrücklich bewiesen, welch wichtige Funktion der öffentliche Raum für die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung erfüllt wie in den letzten Wochen und Monaten in den arabischen Ländern. Wer hatte bisher schon eine Ahnung davon, wie zentrale Plätze in Manama/Bahrain oder Kairo heißen? Mittlerweile ist der Tahrir-Platz, der bereits vor dem Umsturz „Platz der Befreiung“ hieß, in aller Munde. Fast täglich sehen wir Bilder von Demonstrationen auf den
Autor*innen
Elke Rauth

Ausgabe
N°43 (Seite 54)

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Über die Ausstellung: Fliegende Klassenzimmer. Wir machen Schule vom 3. 3.-30. 5. 2011, im Az W, Museumsquartier, Wien und das Buch: Antje Lehn, Renate Stuefer (Hgg.)(2011):räume bilden. Wie Schule und Architektur kommunizieren Wien: Löcker, Reihe Arts & Culture & Education.

Autor*innen
Michael Freerix

Ausgabe
N°43 (Nur online)

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Im Auftrag des Fischer-Verlages fuhr der Autor Heinrich Hauser im Herbst 1929 durch das Ruhrgebiet, um „ein Bildmaterial des Ruhrgebietes durch eigene Aufnahmen zu beschaffen“. 127 von seinen Aufnahmen erschienen in Verbindung mit einem langen Text 1930 als Schwarzes Revier. Hauser wurde 1901 in Berlin als Sohn eines Arztes geboren, fuhr als Seemann bis Chile und Australien und probierte sich in vielen Berufen aus, bevor er 1926 Redakteur bei der Frankfurter Zeitung wurde. Doch trotz des
Autor*innen
Erik Meinharter

Ausgabe
N°43 (Nur online)

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Der eben erschienene Begleiter zu neuer Landschaftsarchitektur in Wien hat in große Fußstapfen zu treten. Diese Publikationsreihe des Callwey Verlags besteht doch schon seit geraumer Zeit und hat umfangreiche Ausgaben für Frankfurt, Stuttgart, Hamburg, Hannover, Berlin, Leipzig, Zürich und seit kurzem auch für Basel herausgegeben. Da Wien mit seinen umfangreichen historischen Parkanlagen im Zentrum nicht die Dynamik in der Freiraumentwicklung aufweist wie Zürich oder das restrukturierte
Autor*innen
Manfred Russo

Ausgabe
N°43 (Seite 52)

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Die Zukunft der europäischen Stadt geht uns alle an. Freilich wird es immer schwerer, ein klares Bild darüber zu gewinnen, wie sie sich eigentlich entwickeln wird oder sollte. Oliver Frey und Florian Koch nahmen sich als Herausgeber dieser nicht unspannenden Frage an, und das Ergebnis dieser Neugierde ist ein Reader zum Thema, der sich sehen lassen kann. Durch eine gelungene Mischung aus namhaften AutorInnen und jüngeren NachwuchsforscherInnen gelingt es hier, auf über 400 Seiten ein