Das Konzept der Commons hat sich von urbanen Nischen zu kommunalen Public-Common Partnerships entwickelt. Das vorliegende Heft versucht einen Reality Check zum Status quo.
Das Konzept der Commons hat sich von urbanen Nischen zu kommunalen Public-Common Partnerships entwickelt. Das vorliegende Heft versucht einen Reality Check zum Status quo.
Civilization - the way we live now
Saatchi Gallery London
June 2 – September 17, 2023
Eugen Gross / Andrea Jany (Hg.)
Gelebte Utopie. Die Terrassenhaussiedlung der Werkgruppe Graz
Berlin: Jovis, 2022
288 Seiten, 30 Euro
Camhy, Klengel, Robin, Waitschacher
GrazRand
herausgegeben von Elisabeth Fiedler, Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark
Verlag Bibliothek der Provinz, 2021
144 Seiten, 20 Euro
Viennale – Vienna International Film Festival
20. Oktober – 1. November 2022
Alejandro Bachmann, Michelle Koch (Hg.)
Österreich real. Dokumentarfilm 1981–2021
Wien: Filmarchiv Austria, 2022
49,90 Euro, 600 Seiten
Paula Hildebrandt
Welcome City
Hamburg: adocs, 2022
144 Seiten, 18 Euro
Atelier Bauhaus, Wien
Friedl Dicker und Franz Singer
Kuratorisches Team: Katharina Hövelmann, Andreas Nierhaus, Georg Schrom
24. November 2022 bis 26. März 2023
Wien Museum MUSA
Anita Aigner (Hg.)
Hier kommt der Investor …
Wien: Schleebrügge.Editor, 2021
130 Seiten, 24 Euro
Michael Meier, Christoph Franz (Hg.)
Zwischen Anlagen Anderer
Leipzig: Spector Books, 2021
112 Seiten, 24,70 Euro
Lisanne Riedel
Das Fremdwerden der eigenen Stadt. Eine Studie zu Biografie und Raum in Istanbul
Bielefeld: Transcript Verlag, 2022
48 Euro, 288 Seiten
Österreichische Gesellschaft für Architektur (Hg.)
Geometrien des Lebens. Materialien zu Viktor Hufnagl 1922–2007
Park Books: Zürich 2022
Manifesta 14
Pristina, verschiedene Orte
22. Juli – 30. Oktober 2022
ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival
7. Juli - 7. August 2022
documenta fifteen
Kassel
18. Juni – 25. September 2022
Moritz Ahlert, Maximilian Becker, Albert Kreisel, Philipp Misselwitz, Nina Pawlicki, Tobias Schrammek (Hg.)
Moravia Manifesto – Coding Strategies for Informal Neighborhoods / Estrategias de codificación para barrios populares
Englisch / Spanisch
Berlin: Jovis, 2018
344 Seiten, 32 Euro
Florian Schmidt Wir holen uns die Stadt zurück Berlin: Ullstein Verlag, 2021 304 Seiten, 18,50 Euro
Monica Bonvicini. I Don’t Like You Very Much
Kunsthaus Graz
22. April – 21. August 2022
Finn Dammann, Boris Michel (Hg.)
Handbuch Kritisches Kartieren
Bielefeld: transkript, 2022
336 Seiten, 32 Euro
Wiener Festwochen
13. Mai - 18. Juni 2022
Ausstellung
Missing Link
Strategien einer Architekt*innengruppe aus Wien (1970–1980)
MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien
11.5.2022 — 2.10.2022
Der vorliegende Text basiert auf den Schlussfolgerungen meines demnächst erscheinenden Buchs Without the State: Selbstorganisation und politischer Aktivismus in der Ukraine. Darin verfolge ich im weitesten Sinn linke, studentische und feministische Aktivist*innen vor und während der Euromaidan-Proteste 2013–2014 in Kyjiw. Meine Schlussfolgerung fokussiert darauf, wie Selbstorganisation, ein Konzept, das ich auf linkes politisches Denken zurückführe, nach dem Ende der Proteste neues Leben gewann und das politische Engagement seit 2014 weiter prägt. In seiner grundlegendsten Definition ist Selbstorganisation die Idee, dass, wenn etwas getan werden muss und eine Person dazu in der Lage ist, sie es einfach tun sollte. In diesem Beitrag werde ich untersuchen, wie dieses Konzept das politische und zivilgesellschaftliche Engagement nach dem Maidan geprägt und die Ukrainer*innen auf eine robuste Reaktion auf Putins Invasion im Februar 2022 vorbereitet hat.
Joscha Metzger
Genossenschaften und die Wohnungsfrage. Konflikte im Feld der Sozialen Wohnungswirtschaft
Münster: Westfälisches Dampfboot, 2021
310 Seiten, 30 Euro
germaine f. spoerri, Ferdinand Stenglein (Hg.)
anarchistische geographien
Münster: Westfälisches Dampfboot
302 Seiten, 30,90 Euro
Christian Mathies, Hilde Strobl
Vom Gauhaus zum Landhaus: Ein Tiroler NSBau und seine Geschichte
Innsbruck: Eigenverlag des Tiroler Landesarchivs, 2021
38 Euro, 271 Seiten
Bestellung: www.tirol.gv.at/landesarchiv
Diana Bärmann
Labitzke Farben. Archäologische Untersuchung einer Stadtutopie
Zürich: Edition Hochparterre, 2020
36 Euro, 348 Seiten
Ausstellung
Hot Questions – Cold Storage
Die neue Schausammlung des Architekturzentrums Wien
Konzept: Angelika Fitz, Monika Platzer
Kuratorin: Monika Platzer
Ausstellungsgestaltung: tracing spaces; seite zwei / Christoph Schörkhuber, Stefanie Wurnitsch
Judith Eiblmayr, Philipp Balga (Hg.)
Bad Gastein ab | an | aufgebaut
Wien: J&J edition, 2021
31,90 Euro, 208 Seiten
Moritz Altenried, Julia Dück, Mira Wallis (Hg.)
Plattformkapitalismus und die Krise der sozialen Reproduktion
Münster: Westfälisches Dampfboot, 2021
295 Seiten, 30 Euro
Open access: https://www.rosalux.de/publikation/id/44269/plattformkapitalismus-und-die-krise-der-sozialen-reproduktion
Out of the Box: Gordon Matta-Clark
Museum der Moderne Salzburg
13. November 2021 – 6. März 2022
Yves Mettler
Atlas Europe Square
Falmouth: Urbanomic, 2021
208 Seiten, 18,90 Euro
Viennale – Vienna International Film Festival
21.–31. Oktober 2021
Niki Kubaczek, Monika Mokre (Hg.)
Die Stadt als Stätte der Solidarität
Wien, Linz: transversal texts
15 Euro (kostenloser Download: https://transversal.at/books/stadt), 313 Seiten
Wiener Festwochen 2021
15. Mai bis 20. Juni 2021 & August bis Ende September 2021
www.festwochen.at
»Wenn es auch keine tiefgreifende Veränderung einer gesellschaftlichen Logik geben kann ohne eine Umwandlung der Klassenherrschaft und konsequenterweise auch der politischen Machtzusammenhänge, so können doch während des allgemeinen Umwandlungsprozesses (der jedoch nicht mit der Machtergreifung endet) Phasen oder bestimmte Einzelkämpfe auftreten, die im Stande sind, die allgemeine Logik der städtischen Organisation zu verändern, allerdings in einer Weise, die immer unbeständig und unvollkommen bleibt.« Castells 1975, S. 37
Averclub Collective. Manuš heißt Mensch Kunsthalle Wien, Mueseumsquartier 02. Juni - 05. September 2021
And if I devoted my life to one of its feathers Kunsthalle Wien, Mueseumsquartier 15. Mai - 26. September 2021
Die Schule des Wir
Louise Michel
Die Pariser Commune
Wien: Mandelbaum Verlag, 2020
416 Seiten, 23 Euro
Louise Michel, Eva Geber Die Anarchistin und die Menschenfresser Wien: bahoe books, 2019 336 Seiten, 23,55 Euro
Carolnye J. Eichner Surmounting the Barricades - Women in the Paris Commune Bloomington/Indianapolis: Indiana University Press 279 Seiten, 30 Euro
Nach lange andauerndem Widerstand gegen die restriktive und repressive Politik der Volksrepublik China in Hongkong hat Peking der Demokratiebewegung im Juli 2020 mit dem Nationalen Sicherheitsgesetz in ihrer bisherigen Form ein (vorläufiges?) Ende bereitet. Ende Juni 2021 ist dann auch noch ein wichtiges Sprachrohr der Demokratiebewegung, die Zeitung Apple Daily, durch die Verhaftung von sieben Redakteur*innen zum Einstellen gezwungen worden. Als Lele Saveri, ein Fotograf aus Italien, im Oktober 2014 zu einem Workshop nach Hongkong eingeladen war, bemerkte er bereits auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt die spontan errichteten Strukturen, die die Straßen blockierten. Dies war der Beginn seiner intensiven Arbeit über das Umbrella Movement, das die Demonstrant*innen trotz großer Gefahr vor willkürlichen Verhaftungen beharrlich fortsetzten, und dafür von Beginn an auch diverse künstlerische Mittel einsetzten. Der Begriff Umbrella Movement entstand aus dem Einsatz von Regenschirmen, um sich gegen Pfeffersprays zu schützen.
In der ersten Phase seiner Arbeit war Lele Saveri insbesondere an den kunstvoll errichteten Blockadestrukturen interessiert, die aus Paletten, Plastikfolien, Partyzelten, Tapes, Absperrgittern, Kartonschachteln, Müll, Schirmen oder Bambusstäben temporäre Architekturen schufen, die den Verkehr und damit die seit 1997 als chinesische Sonderverwaltungszone geführte Metropole an zentralen Orten lahmlegten. Der Protest richtete sich gegen die zunehmende Vereinnahmung Hongkongs durch China, in der die zugesicherten Rechte mit Füßen getreten und demokratische Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden. Was als Protestbewegung begann, entwickelte sich zu einer Auseinandersetzung, die das chinesische Regime zu immer noch repressiveren Maßnahmen greifen ließ.
2019 kehrte Lele Saveri nach Hongkong zurück, um Porträts der Protestierenden zu erstellen. Im dérive-Insert sind Fotografien der kunstvoll errichteten Barrikaden zu sehen, die der Fotograf in einer Publikation Hong Kong Barricades, die 2019 bei Humboldt Books in Mailand erschien, veröffentlichte.
Der Performance-Künstler und Urbanist Daniel Aschwanden ist Anfang Juli nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.
Immer wieder haben wir uns in dérive in den letzten Jahren mit Aspekten der Demokratisierung der urbanen Gesellschaft auseinandergesetzt und dazu Schwerpunkte veröffentlicht. Eine Gesellschaft vor Augen, die jedem und jeder ein Leben frei von Existenzängsten und in Würde bietet, die es ermöglicht, selbstbestimmt ein individuelles Leben in Freiheit zu führen und als Teil der Gesellschaft diese kollektiv mitzugestalten. Eine Gesellschaft ohne Ausschlüsse und Abhängigkeiten, aber mit der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen für Erreichtes einzustehen und dem gemeinsamen Auftrag, sie in einem permanenten Prozess weiterzuentwickeln. Heute den finalen Zustand einer idealen Gesellschaft zu konzipieren, ist weder möglich noch wünschenswert. Deswegen sehen wir es als Aufgabe, aktuelle Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen, ebenso wie aus dem Fokus geratene oder verdrängte Konzepte erneut zu diskutieren, wenn sie das Potenzial in sich tragen, unser Denken und Handeln zu inspirieren.
Club Hybrid, Graz 11. Juni - 15. August 2021
Kristin Ross
Luxus für alle. Die politische Gedankenwelt der Pariser Kommune.
Berlin: Matthes & Seitz Verlag, 2021
203 Seiten, 20 Euro
Detlef Hartmann & Christopher Wimmer
Die Kommunen vor der Kommune 1870/71: Lyon - Le Creusot - Marseille - Paris
Berlin: Verlag Assoziation A, 2021
144 Seiten, 14 Euro
Archiv sozialistischer Literatur
Pariser Kommune 1871. Berichte und Dokumente von Zeitgenossen
Frankfurt am Main: Verlag Neue Kritik, 1969 [Erstveröffentlichung 1931]
446 Seiten, nur antiquarisch erhältlich
Dieter Marc Schneider
Die Pariser Kommune 1871
Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1971
Teil 1: Bakunin, Kropotkin, Lovrov, 206 Seiten
Teil 2: Marx, Engels, Lenin, Trotzki, 196 Seiten
Nur antiquarisch erhältlich
Prosper Lissagary Geschichte der Commune von 1871 Stuttgart: Dietz, 1971 [frz. Original 1876] 466 Seiten, nur antiquarisch erhältlich
Helmut Swoboda Die Pariser Kommune 1871 München: Deutscher Taschenbuchverlag, 1971 371 Seiten, nur antiquarisch erhältlich
Roger V. Gould
Insurgent Identities - Class, Community, and Protest in Paris from 1848 to the Commune
Chicago: The University of Chicago Press 1995
262 Seiten, 35,70 Euro
PLATZEN - School for Civic Aktion ist ein Projekt von public works (GB) mit Studio Magic (A) für NORMAL - direkter Urbanismus x 4 (transparadiso) - im Rahmen von Graz Kulturjahr 2020.
Das Programm von PLATZEN (12.7.-18.7.2021) umfasste neben Wunschproduktion und dem Bauen von Platzaneignungsmöbeln auch Briefe vom Wandernden Turm mit Sigrid Verhovsek und eine Demonstration der Wünsche mit Jimi Lend. Das anfangs geplante intensive, einwöchige Worshopformat musste coronabedingt abgeändert werden.
Hard Copies Camera Austria, Graz 12.Juni - 15. August 2021
Gabriel Bartl, Niklas Creemers, Holger Floeting (Hg.)
Vielfalt und Sicherheit im Quartier – Konflikte, Vertrauen und Zusammenhalt in europäischen Städten
Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Impulse, Band 3/2020
182 Seiten, 20 Euro
Urban Equipe, Raumstation (Hg.)
ORGANISIERT EUCH! Zusammen die Stadt verändern
Wien, 2020
Kostenloser Download: https://organisiert-euch.org/
350 Seiten, 20 Euro
Dieter Rink und Björn Egner (Hg.)
Lokale Wohnungspolitik. Beispiele aus deutschen Städten
Baden-Baden: Nomos, 2020
332 Seiten, 64 Euro
Ausstellung
Yuji Agematsu, 2020
Secession Wien
26.3.–20.7.21
Ausstellung
Linda Bilda. Amor vincit omnia
Lentos Kunstmuseum
11.11.20–7.3.21
Katalog herausgegeben von ARTCLUB WIEN Kunstverein, Christoph Schäfer, Hemma Schmutz mit Beiträgen von Sabeth Buchmann, Alice Creischer & Andreas Siekmann, Stephan Dillemuth, Silvia Eiblmayr, Ariane Müller, Christoph Schäfer und Hemma Schmutz.
Wien: Verlag für moderne Kunst, 2020
192 Seiten, 27 Euro
Matthias Marschik, Michaela Pfundner
Wiener Bilder. Fotografien von Lothar Rübelt
Schleinbach: Edition Winkler-Hermaden, 2020
160 Seiten, 34,90 Euro
Ingrid Breckner, Albrecht Göschel, Ulf Matthiesen (Hg.)
Stadtsoziologie und Stadtentwicklung. Handbuch für Wissenschaft und Praxis
Baden-Baden: Nomos, 2020
847 Seiten, 148 Euro
Lisa Adkins, Melinda Cooper, Martijn Konings
The Asset Economy – Property Ownership and the New Logic of Inequality
Cambridge, UK: Polity, 2020
176 Seiten, 18,90 Euro
Sebastian Haumann / Dieter Schott (Hg.)
Moderne Stadtgeschichte, Themenheft 50 Jahre
Moderne Stadtgeschichte, Ausgabe 2/2020
184 Seiten, 12 EUR
Stephan Trüby
Rechte Räume. Politische Essays und Gespräche
Bauwelt Fundamente, Bd. 169
Basel: Birkhäuser, 2020
288 Seiten, 29,95 Euro
Kulturmetropole und Stadt mit hoher sozialer Verantwortung: Nur wenige Städte können gleich zwei so hohe Ansprüche zugleich erfüllen. Wien gehört dazu und das prägt die Stadt in ihrer Außenwahrnehmung und in ihrem Selbstverständnis. Doch es könnte noch besser gehen, wenn Kultur mit dem sozialen Anspruch in Stadtentwicklungsgebieten zusammen gedacht wird: ein Entwurf als Diskussionsbeitrag.
Christa Kamleithner
Ströme und Zonen. Eine Genealogie der »funktionalen Stadt«
Bauwelt Fundamente 167
Basel: Birkhäuser 2020
376 Seiten, 29,95 Euro
Gabu Heindl
Stadtkonflikte — Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung
Wien: Mandelbaum, 2020
20 Euro, 270 Seiten
Wiener Festwochen 2020
www.festwochen.at/festwochen-2020-reframed
Stefan Rettich & Sabine Tastel (Hg.)
Die Bodenfrage – Klima, Ökonomie, Gemeinwohl
Berlin: Jovis, 2020
144 Seiten, 16 Euro
Katalog
Angelika Fitz, Karoline Mayer, Katharina Ritter, Architekturzentrum Wien (Hg.)
Boden für Alle
Zürich: Park Books, 2020
320 Seiten, 38 Euro
Ausstellung
Architekturzentrum Wien
9.12.2020–19.7.2021
Kuratorinnen: Karoline Mayer, Katharina Ritter, Az W
Viennale — Vienna International Film Festival
22. Oktober bis 1. November
Linda Lackner
Belgrads Radikale Ränder — Vergangenheitspolitik und die postpolitische Stadt
Hamburg: Adocs Verlag, 2020
275 Seiten, ca. 15 Euro
Städte sind seit jeher Orte der Hoffnung auf ein besseres Leben. Heute sind sie jedoch vermehrt von Exklusivität, Separation, Segregation bis hin zur räumlichen Fragmentierung geprägt (vgl. Frey & Koch 2011; Kozak, Jenks & Takkanon 2008). Aus Angst vor dem Anderen und Andersartigen ziehen sich die Menschen zurück in die Privatheit und an exklusive kontrollierte Orte. Akzeptanz, gegenseitiger Respekt oder wenigstens Toleranz weichen einer Ignoranz und zunehmender Radikalität. Die Stadt ist zur Infrastruktur geworden, zum Ort des Konsums und der Dienstleistung in allen Bereichen, die Bürger*innen zu passiven und instrumentalisierten Konsument*innen (vgl. Hannemann 2017). Und diejenigen, die sich unter dem ökonomischen Paradigma Stadt nicht leisten können, werden marginalisiert. In den entwerfenden räumlichen Disziplinen sehen wir den Beitrag und die Verpflichtung einerseits darin, diese Fragmentierungen unserer Städte aufzudecken, neue transdisziplinäre Diskurse anzustoßen und ko-produktiv lokale Theorien zu entwickeln. Genauso aber auch darin, räumliche Konditionen zu entwerfen, die diese Diskurse und lokalen Theorien verarbeiten und neue Angebote an die Stadtgesellschaft machen, Orte des Austauschs und der Begegnung werden, Orte für die Demokratisierung unserer Stadtgesellschaften (vgl. dérive 73).
Jane King Hession
Elizabeth Scheu Close –
A Life in Modern Architecture
Minneapolis/London: University of Minnesota Press, 2020
256 Seiten, ca. 35 Euro
Vittorio Magnago Lampugnani
Bedeutsame Belanglosigkeiten. Kleine Dinge im Stadtraum.
Berlin: Verlag Klaus Wagenbach, 2019
192 Seiten, 30,90 Euro
Es ist erst wenige Monate her, dass Regierungen weltweit drastische Maßnahmen als Reaktion auf die steigenden Corona-Ansteckungszahlen durchgesetzt haben. Seit einigen Wochen werden diese Maßnahmen zurückgenommen, in manchen Ländern, weil sich die Situation tatsächlich zum Besseren gewendet hat, in anderen wohl vorrangig deshalb, weil wirtschaftliche Interessen bedient werden wollen. In dieser Zeit sind Unmengen von Artikeln und Beiträgen zu Covid-19 veröffentlicht worden, trotzdem finden wir es als Redaktion einer Zeitschrift für Stadtforschung angebracht, einen eigenen Schwerpunkt zum Thema Pandemie zu veröffentlichen. Das hat einerseits damit zu tun, dass Gestalt und Ordnung von Städten viel mehr von Seuchen und Krankheiten beeinflusst und geprägt sind, als man gemeinhin annimmt und andererseits damit, dass es für uns als kritische Zeitschrift ein wichtiger Zeitpunkt ist, um auf das Versagen eines Systems hinzuweisen, das noch selten so offensichtlich war.
Ausstellung
Balkrishna Doshi – Architektur für den Menschen Architekturzentrum Wien
29.05.2020 –29.06.2020
Kuratorin Khushnu Panthaki Hoof; Kuratorin Vitra Design Museum: Jolanthe Kugler
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Katalog
Vitra Design Museum, Wüstenrot Stiftung, Jolanthe Kugler, Khushnu Panthaki Hoof (Hg.)
Balkrishna Doshi – Architektur für den Menschen Vitra Design Museum, Weil am Rhein 2019
383 Seiten, 59,90 Euro
ZUG – Zentrum für Umweltgeschichte, Universität für Bodenkultur Wien in Kooperation mit dem Forschungsbereich Städtebau, Technische Universität Wien (Hg.)
Wasser Stadt Wien – eine Umweltgeschichte
2019
496 Seiten, 39 Euro
Kostenloser Download:
https://boku.ac.at/wau/ihg/downloads
Michael Mießner und Matthias Naumann (Hg.)
Kritische Geographien ländlicher Entwicklung. Globale Transformationen und lokale Herausforderungen.
Münster: Westfälisches Dampfboot, 2019
296 Seiten, 33 Euro
Hans-Jochen Vogel
Mehr Gerechtigkeit! Wir brauchen eine neue Bodenordnung – nur dann wird auch Wohnen wieder bezahlbar.
Herder: Freiburg, 2019
80 Seiten, 12,40 Euro
Mona Horncastle
Margarete Schütte-Lihotzky: Architektin, Widerstands- kämpferin, Aktivistin
Wien, Graz: Molden Verlag, 2019
287 Seiten, 28 Euro
Marcel Bois & Bernadette Reinhold (Hg.)
Margarete Schütte-Lihotzky. Architektur. Politik. Geschlecht. Neue Perspektiven auf Leben und Werk
Basel: Birkhäuser Verlag, Edition Angewandte, 2019
360 Seiten, 40 Euro
Die kommunikative Planung ist spätestens seit den 1980er-Jahren Hoffnungsträger für raumbezogene Planung und Politik, um die Effektivität von Planungspolitik zu erhöhen und die lokale Demokratie zu fördern. Aus der Planungspraxis und -theorie wird gleichzeitig schon seit geraumer Zeit Kritik an der Erreichung dieser Ziele sowie grundsätzlich am Modell der kommunikativen Planung geäußert. Nicht zuletzt hängt das Aufkommen von BürgerInnenprotest auch mit dem »Versagen«‚ kommunikativer Planung im Sinne von BürgerInnenbeteiligung und der lokalstaatlichen Planung zusammen. In diesem Beitrag wird argumentiert, dass die Kritik an der kommunikativen Planung im Kontext aktueller Planungstheorien und der gegenwärtigen sozialen, ökonomischen, politischen und vor allem ökologischen Herausforderungen der Stadtentwicklung einzuordnen ist. Die kommunikative Planung ist nicht am Ende, braucht aber eine Anpassung in der Umsetzung an diese vielfältigen Herausforderungen in der Planungspraxis sowie eine stärkere Berücksichtigung von Macht, Differenz und Konflikt in der planungstheoretischen Argumentation.